Der US-Spielverderber

Filip Krajinovic könnte sich unter die Top 30 spielen
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Im Endspiel des letzten ATP-Masters-1000-Turnier des Jahres in Paris-Bércy wird es einen Überraschungssieger geben. Für Jack Sock steht sogar noch mehr als der Titel auf dem Spiel.

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Filip Krajinovic hat eine ziemlich beeindruckende Finalserie zu verteidigen: Fünf Mal stand er Serbe 2017 in einem Endspiel, ebenso oft verließ er als Sieger den Platz. Alles klar mit dem Titel in Paris-Bércy also? Nicht so schnell. Die Erfolge von Krajinovic trugen sich nämlich in Heilbronn, in Marburg, im italienischen Biella, in Rom und in Almaty zu - allesamt bei Challenger-Turnieren.

7.200.- US Dollar gab es für den letzten Erfolg in der kasachischen Metropole, beim letzten ATP-Masters-1000-Turnier des Jahres hat Krajinovic als Finalist schon einmal 418.450.- Euro sicher. Das ist in etwa die Hälfte dessen, was die aktuelle Nummer 77 in seiner im Jahre 2008 gestarteten Karriere insgesamt gewonnen hat. Doppel-Preisgelder mit eingerechnet. Mit dem Finaleinzug hat sich Krajinovic jedenfalls schon auf Platz 33 der Weltrangliste verbessert, bei einem Triumph könnte es sogar hoch bis Rang 25 gehen.

Dass Filip Krajinovic am Sonntag um 15:00 Uhr im Palais Omnisports (in unserem Live-Ticker) Geschichte schreiben darf, ist nicht unwesentlich dem verletzungsbedingten Rückzug von Rafael Nadal geschuldet. Mit Sam Querrey und in der Vorschlussrunde John Isner hat Krajinovic aber zwei Spieler aus dem Turnier genommen, die einen Turniersieg dringend hätten gebrauchen können - um sich für das ATP-Finale in London zu qualifizieren.

Zwei Titel für Sock

Jack Sock jedenfalls wird versuchen, die französische Kettenreaktion zu beenden: Juan Martin del Potro hätte ein Sieg gegen John Isner zur Fahrkarte für London genügt - der Argentinier verlor im Viertelfinale. Isner wiederum wäre mit dem Turniersieg in die O2 Arena gedüst, dieses Privileg hat nun, durchaus unerwartet, Jack Sock.

Der liegt in der Jahreswertung auf Position 24 (!), könnte mit den 1.000 Punkten von Paris indes Pablo Carreno Busta überholen. Und den Spanier damit zu Ersatzmann für London stempeln. Sock hat früh die Avancen von Lucas Pouille beendet, auch von der Absage von Roger Federer profitiert - nach der ursprüngliche Auslosung wäre ein Treffen mit dem Schweizer im Achtelfinale standesgemäß gewesen. Gegen Federer hat Sock in Indian Wells im Halbfinale verloren, das beste Ergebnis des US-Amerikaners bei einem Turnier der Masters-Kategorie.

Auch Jack Sock geht mit einer ansprechenden Finalserie in den Sonntag: Gleich zu Jahresbeginn siegte der 25-Jährige in Auckland gegen Joao Sousa, ein paar Wochen später profitierte Sock vom Nichtantreten von Milos Raonic in Delray Beach. Mit einem Sieg könnte Sock im Übrigen eine imposante europäische Serie beenden: Die letzten 107 Masters-1000 bzw. Grand-Slam-Turniere gingen an Spieler vom "alten" Kontinent.

Hier das Einzel-Tableau in Paris-Bércy