NHL

Flyers schießen Canadiens ab

Von SPOX
Scott Hartnell traf in der 53. Minute zum 5:0
© Getty

Montreal kegelte die Favoriten Washington und Pittsburgh aus den Playoffs, kassierte aber jetzt in Spiel 1 der Ost-Finals eine böse 0:6-Klatsche bei den Flyers. Die Sharks verloren unterdessen gegen die Blackhawks - weil Chicagos Goalie Antti Niemi unfassbar spielte.

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Philadelphia Flyers - Montreal Canadiens 6:0

Was für eine Vorstellung der Flyers gegen Favoritenschreck Montreal. Die Canadiens kegelten die Washington Capitals und Titelverteidiger Pittsburgh Penguins aus den Playoffs - und bekamen jetzt gegen Philadelphia in Spiel 1 kein Bein auf den Boden. Der Auftakt in die Conference-Finals endete für die Canadiens mit 0:6. In Worten: Null zu sechs!

Im ersten Drittel war allerdings noch alles im Rahmen, doch es deutete sich bereits eine Überlegenheit der Flyers an, die nach nur einem Tag Pause nach ihrem Sieg in Spiel 7 in Boston schon wieder aufs Eis mussten.

Zwar gaben die Canadiens im ersten Drittel deutlich mehr Schüsse aufs Tor ab (13:6) und hatten ebenso wie Philadelphia eine Powerplay-Chance, doch das Tor machten die Flyers: Die nutzten die einzige Überzahl-Situation des Anfangsabschnitts und gingen durch den Treffer von Verteidiger Braydon Coburn bereits in der vierten Minute in Führung.

Doch die Demütigung gab es erst im Mitteldrittel: Innerhalb von knapp zehn Minuten fielen drei Tore - James van Riemsdyk (21.), Danny Briere (25.) und Simon Gagne (30.) trafen.

Gagne nutzte dabei eine der drei Überzahl-Situationen der Flyers und sammelte in seinem fünften Spiel nach seiner Verletzungspause den sechsten Scorerpunkt (fünf Tore, ein Assist).

Die Torflut sorgte für einen Wechsel der Goalies: Der in den Playoffs bislang so außerirdische Jaroslav Halak verließ mit nur zehn Saves frustriert das Eis und machte Platz für Carey Price.

Doch wer sich eine Wende erwartete, wurde enttäuscht. Zwar fielen im zweiten Drittel keine weiteren Tore mehr, doch im Schlussabschnitt trafen Scott Hartnell (53.) und Claude Giroux (54.) innerhalb von 73 Sekunden.

Flyers-Goalie Michael Leighton machte 28 Saves und feierte seinen ersten Playoff-Shutout - eine bemerkenswerte Leistung, vor allem da er aufgrund einer Knöchelverletzung zwei Monate auf der Bank saß und erst im fünften Spiel gegen Boston den verletzten Brian Boucher ersetzte. Von bisher 98 Schüssen ließ er lediglich vier ins Tor und hat damit großen Anteil am Erfolg der Flyers.

Aber Vorsicht: Die Canadiens verloren in der Runde zuvor auch Spiel 1 in Pittsburgh deutlich - und Halak wurde auch dort ausgewechselt. Was danach passierte, ist bekannt...

San Jose Sharks - Chicago Blackhawks 1:2

Sechs Jahre mussten die Sharks-Fans warten, bis ihr Team es wieder ins Conference-Finale schaffte - und dann das: Eine Auftaktniederlage gegen die Blackhawks.

Nach dem 2:1-Sieg des Teams aus Chicago dürfte aber zumindest die Kritik an Chicagos Goalie Antti Niemi verstummt sein. Mit nicht weniger als 44 Saves erwies sich der Finne gegen die Sharks als starker Rückhalt.

Dabei sah es für San Jose zunächst nicht schlecht aus: Im ersten Drittel schossen die Sharks 13 Mal aufs Tor, Chicago hingegen nur achtmal.

Zudem gab es für die Gastgeber gleich drei Powerplay-Chancen - doch sie nutzten nur eine davon: In der zwölften Minute traf Jason Demers - zum ersten Mal in den Playoffs.

Erst im Mitteldrittel gelang Chicago der Ausgleich durch Patrick Sharp, der in der 28. Minute den Puck ins Tor schob. Das Problem der Sharks war die schlechte Verwertung der Überzahl-Situationen: Fünf Powerplays entsprang nur ein Treffer.

Die Blackhawks hingegen befanden sich nicht ein einziges Mal in Überzahl, konnten aber dennoch das Spiel drehen. Und das, obwohl die Sharks auch im zweiten Drittel mehr Torschüsse abgaben (18:14).

Die beste Chance in diesem Drittel hatte Ryane Clowe in der 36. Minute, als er am hinteren Pfosten stand und Niemi spektakulär noch heranflog und den Schuss parierte.

Die Entscheidung fiel 6:45 Minuten vor Schluss: Dustin Byfuglien sorgte mit seinem fünften Playoff-Treffer für den 2:1-Endstand für die Blackhawks. Bitter für San Jose: Bei beiden Treffern stand ihre Top-Reihe um Joe Thornton, Patrick Marleau und Dany Heatley auf dem Eis.

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