NFL

Eine Divison voller Quarterback-Fragen

Die Chancen der Indianapolis Colts hängen komplett von Andrew Lucks Fitness ab
© getty

Kommt es zum Machtwechsel im Süden? Während die Indianapolis Colts nach wie vor um Andrew Luck bangen, gibt es auch bei den Houston Texans offene Quarterback-Fragen. Da können die Jacksonville Jaguars nur mit einstimmen - und die Titans aus alledem als der strahlende Sieger hervorgehen. Die SPOX-Preview zur AFC South.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Houston Texans

BILANZ 2016: 9-7
WICHTIGSTE ZUGÄNGE: QB Deshaun Watson, LB Zach Cunningham, RB D'Onta Foreman
WICHTIGSTE ABGÄNGE: CB A.J. Bouye, OLB John Simon, SS Quintin Demps

Darum wird die Saison ein Erfolg: Das desolate Quarterback-Play verhinderte in der Vorsaison jeglichen ernsthaften Fortschritt für die Texans. Einerseits war die Offense von Coach Bill O'Brien zu komplex für Brock Osweiler, der unter anderem mit den Option-Routes nicht klar kam. Andererseits aber offenbarte Osweiler auch seine individuellen Schwächen, nachdem O'Brien die Offense vereinfacht hatte.

Das machte den Einzug in die Divisional-Runde der Playoffs zu einem großen Erfolg, für den sich maßgeblich die Defense verantwortlich zeichnete. Eine Defense, die 2017 noch besser sein sollte: Houston bringt das Personal mit, um eine äußerst aggressive Front spielen zu lassen, welche Offenses vor große Probleme stellen könnte. Das gilt umso mehr, da J.J. Watt nahezu die komplette Vorsaison verpasste und jetzt wieder fit ist.

Ultimativ aber kann die Saison nur dann ein Erfolg werden, wenn Houston mehr Ertrag von der eigenen Offense erhält. Ganz konkret gibt es hierfür zwei Optionen: Tom Savage, der als Starter in die Saison geht, entpuppt sich tatsächlich als verlässlicher Game Manager - oder aber Deshaun Watson legt eine schnellere Lernkurve an den Tag und kann die Offense im Laufe der Saison anführen.

Darum wird die Saison ein Misserfolg: Nahtloses Ansetzen an Punkt eins. Die Saison in Houston wird genau dann ein Misserfolg, wenn die Quarterback-Pläne eben nicht aufgehen. Sprich: Savage kann die Offense nicht aufs Feld übertragen und Watsons im College sichtbare Probleme - Schwierigkeiten mit Reads, Ungenauigkeiten insbesondere über die Mitte - bleiben auch in seiner Rookie-Saison ein Thema.

Beides alles andere als unwahrscheinliche Szenarien, und die Abwesenheit von Left Tackle und O-Line-Leader Duane Brown - der einen besseren Vertrag will - für einen beträchtlichen Teil der Saisonvorbereitung hilft dabei wenig. Das haben die jüngsten Preseason-Spiele eindrucksvoll gezeigt. Ohne eine vernünftige O-Line sind zeitnahe Fortschritte in der Offense nur schwer vorstellbar. Darüber hinaus macht es der Ausfall von Speedster Will Fuller einfacher, die Texans-Offense schematisch zu verteidigen.

Und sonst? Der Abgang von A.J. Bouye sollte nicht unterschätzt werden, Bouye hat 2016 eine großartige Saison gespielt und war ein Fixpunkt in den Man-Coverage-Schemes, welche Houston die Flexibilität in der Front erlauben. Gleichzeitig aber sollten die Texans gegenüber von Johnathan Joseph mit Kevin Johnson und Kareem Jackson trotzdem gut aufgestellt sein. Zumindest auf dem Papier.

Prognose: Platz 2 in der Division. Houston hat eine der ligaweit besten Defenses, die sich im Laufe der Saison gar als beste Defense in der NFL entpuppen könnte. Dieses Jahr aber reicht das nicht für den Division-Sieg: Die O-Line, schon in der Vorsaison eher Mittelmaß, wirft große Fragen auf, vor allem aber ist die Quarterback-Situation eine komplette Wildcard. Egal, welcher der beiden Kandidaten letztlich spielt.