NFL

Das Ende von RG3

Von SPOX
Robert Griffin III musste die Partie gegen Seattle vorzeitig beenden
© Getty
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NFC

Samstag: Green Bay Packers (3) - Minnesota Vikings (6) 24:10 (7:3, 10:0, 7:0, 0:7)

QB: Aaron Rodgers (23/33, 274 YDS, 1 TD) - Joe Webb (11/30, 180 YDS, 68 Rush-YDS, 1 TD, 1 INT, 1 FUM)

RB: DuJuan Harris (17 CAR, 47 YDS, 1TD) - Adrian Peterson (22 CAR, 99 YDS)

WR: Greg Jennings (4 REC, 61 YDS) - Michael Jenkins (3 REC, 96 YDS, 1 TD)

Rematch? Wohl eher ein Mismatch! Die Packers haben Rache für die Pleite in Week 17 gegen den Erzrivalen genommen. Die Art und Weise, wie Green Bay gegen die Vikings auftrat, sollte auch der restlichen NFC zu denken geben.

Aaron Rodgers und Co. deuteten an, wie gefährlich sie sein können, wenn ihnen alle ihre Waffen zur Verfügung stehen. Die Gastgeber kamen im frostigen Lambeau Field eigentlich nie in Bedrängnis und marschierten locker und leicht durch die Wild Card Round.

Gerade der Quarterback stellte unter Beweis, wie wertvoll es ist, seine komplette Receiver-Riege endlich mal zur Verfügung zu haben. A-Rod stellte einen neuen NFL-Rekord auf, indem er Pässe zu zehn verschiedenen Spielern an den Mann brachte und damit endlich seinen ersten Playoff-Sieg vor heimischem Publikum feiern durfte.

Dass die Packers-Offense ins Rollen kommen würde, war jedoch zu erwarten. Viel interessanter war es jedoch zu beobachten, wie Green Bay beim erneuten Aufeinandertreffen mit Adrian Peterson agieren würde.

Minnesotas Running Back demütigte den Champion von 2010 in beiden Regular-Season-Partien mit insgesamt 409 erlaufenen Yards. Doch diesmal wurde "All Day" an die kurze Leine genommen. Am Ende hatte Peterson nur 99 Yards und keinen Touchdown vorzuweisen.

"Diesmal waren wir zu Stelle. Wir haben nicht nachgelassen und ihm kaum Chancen gegeben", so Safety Charles Woodson, der der zum ersten Mal seit Oktober wieder auf dem Feld stand.

Auch Head Coach Mike McCarthy kam ins Schwärmen: "Ich bin stolz auf unsere Defense. Sie hat heute den Unterschied gemacht." Davon kann nicht nur MVP-Anwärter Peterson ein Liedchen singen. Auch Joe Webb bekam das zu spüren.

Der Quarterback ersetzte Christian Ponder, der wegen einer Verletzung am Ellbogen passen musste, und erlebte einen Abend zum Vergessen. Webb, der in der kompletten Regular Sesaon keinen einzigen Pass geworfen hatte, wurde dreimal gesacked und fand nie seinen Rhythmus.

Das Strohfeuer gegen Ende der Partie, als der 26-Jährige Michael Jenkins fand und Minnesota seinen einzigen Touchdown erzielten konnte, kam zu spät.

Auf Seiten der Packers sorgte Fullback John Kuhn mit zwei Tochdowns sowie Kicker Mason Crosby mit einem Field Goal für die Punkte. Außerdem bestätigte DuJuan, der die Packers im ersten Viertel in Führung brachte, den Eindruck, dass Green Bay mittlerweile auch über ein solides Running Game verfügt.

Für die Packers geht es in den Divisional Playoffs nun nach San Francisco. Mit den 49ers hat Green Bay noch eine Rechnung offen. Zu Saisonbeginn musste man sich den Kaliforniern mit 22:30 geschlagen geben.

AFC

Samstag: Houston Texans (3) - Cincinnati Bengals (6) 19:13 (3:0, 6:7, 7:3, 3:3)

QB: Matt Schaub (29/38, 262 YDS, 1 INT) - Andy Dalton (14/30, 127 YDS, 1 INT)

RB: Arian Foster (32 CAR, 140 YDS, 1 TD) - BenJarvus Green-Ellis (11 CAR, 63 YDS)

WR: Owen Daniels (9 REC, 91 YDS) - A.J. Green (5 REC, 80 YDS)

Die Texans sind passend zu den Playoffs wieder aus der Versenkung aufgetaucht! Nach einem katastrophalen Dezember mit drei Pleiten ist Houston auf die Siegerstraße zurückgekehrt. Zugegeben: Es war nicht gerade ansehnlich, was die Gastgeber im Duell mit Cincinnati boten.

Aber es war erfolgreich. Die Taktik dabei war relativ simpel. Arian Foster bekommt den Ball, die Texans marschieren in aller Gemütlichkeit über den Platz, und am Ende trifft Shayne Graham ein Field Goal.

Nach diesem Prinzip erzielte Houston 12 seiner 19 Punkte - und nahm damit jedes Mal viel Zeit von der Uhr. Insgesamt waren die Texaner fast 39 Minuten in Ballbesitz. "Wir haben die Line of Scirmmage dominiert. Wenn uns das gelingt, sind wir nur schwer zu schlagen", so Foster, der insgesamt 140 Yards bei 32 Carries (Saison-Bestwert) verbuchte und für den einzigen Offensive Touchdown der ganzen Partie sorgte.

Außerdem trug er sich in die Geschichtsbücher ein. Der 26-Jährige ist der erste NFL-Spieler, der in jedem seiner ersten drei Playoff-Partien mindestens 100 Yards Raumgewinn erzielen konnte. "Jeder im Stadion wusste, dass auf seinen Schultern viel Verantwortung lastet. Aber er hat das klasse gemacht. Je größer die Herausforderung, desto besser wird Arian", lobte Coach Gary Kubiak seinen Running Back.

Neben Foster und Kicker Graham, der jeden seiner vier Field-Goal-Versuche versenkte, gehört ein großer Anteil am Triumph allerdings auch der Defense. Angeführt von J.J. Watt, der einen Sack auf dem Konto hatte und zwei Pässe von Andy Dalton ablenkte, ließen die Texans Cincinnati vor allem in den ersten zwei Vierteln eigentlich nie ins Spiel kommen.

"Es war ein großartiger Auftritt unserer Defense. Jeder hat dem anderen geholfen", so der momentan wohl beste Lineman der NFL. Gerade bei Third-Down-Conversions verzweifelten die Bengals an Houston (0/9).

Die Texans konnten es sich sogar leisten, dass Matt Schaub bei seinem Playoff-Debüt keine großen Akzente setzen konnte. Dafür war Cincinnati offensiv schlicht und ergreifend zu ungefährlich. Das drückte auch der Vergleich in Sachen Raumgewinn vor der Pause aus: 250 Yards auf Seiten der Gastgeber, mickrige 53 Yards bei den Bengals.

Neben Andy Dalton, der sich wie Schaub eine Interception leistete und nach 30 Minuten nur 3 Yards aufweisen konnte, erwischte auch BenJarvus Green-Ellis keinen Sahnetag (63 Yards). "Wir sind nicht ins Rollen gekommen. Unsere Offense war einfach zu schwach", so Cincinnatis Quarterback.

Damit müssen die Bengals weiterhin auf den ersten Sieg in der Postseason seit 1991 warten. Auf Houston wartet in der Divisional Round dagegen nun ein weitaus größerer Brocken. Foster und Co. müssen zu den Patriots nach Foxborough. Für genügend Motivation sollte gesorgt sein, nachdem New England die Texans in Week 14 mit 42:14 demontierte.

Die NFL-Playoffs in der Übersicht