NFL

Steelers: "Wir sind noch nicht tot“

Von SPOX
Mewelde Moore erzielte gegen Green Bay seinen zweiten Touchdown der Saison
© Getty

Die NFL geht in die heiße Phase. Zwei Spieltage noch, dann beginnen die Playoffs. Doch wer sichert sich die letzten Tickets? Erst die Hälfte der Postseason-Teilnehmer steht fest. Selbst die New England Patriots oder die Cincinnati Bengals sind noch nicht durch. Auf der anderen Seite haben selbst die Pittsburgh Steelers noch Playoff-Chancen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Ebenso die New York Giants. Die müssen allerdings ihre Spiele gegen Carolina (Sonntag, 19 Uhr) und Minnesota am letzten Spieltag unbedingt gewinnen und gleichzeitig auf eine Niederlage von Dallas oder Green Bay hoffen. Die Packers selbst wollen aber mit einem Sieg gegen die Seattle Seahawks (Sonntag, 19 Uhr) einen großen Schritt in Richtung Playoffs machen. Auch für die Houston Texans und Miami Dolphis geht es im direkten Duell (Sonntag, 19 Uhr) noch um eine Chance auf die Postseason.

Die spannendsten Partien des Spieltags im Überblick

Pittsburgh Steelers (7-7) - Baltimore Ravens (8-6) - Sonntag, 19 Uhr

Hurra, wir leben noch! So das neue Motto der Steelers. Nach fünf Pleiten in Folge (inklusive einer 17:20-OT-Niederlage in Baltimore) kam der NFL-Champ am letzten Wochenende zu einem Last-Second-Sieg gegen die Packers und kann sich mit einem Erfolg über die Ravens wieder seichte Hoffnungen auf die Playoffs machen. "Wir sind noch nicht tot. Wir haben noch ein wenig Puls", sagt Steelers-Headcoach Mike Tomlin.

Die Ravens haben bei einem Sieg gegen Pittsburgh und gleichzeitigen Niederlagen der Jaguars und Jets eine Wildcard sicher. Sie können sogar noch die Bengals an der Spitze der AFC North abfangen, wenn Cincinnati die beiden ausstehenden Spiele verliert.

Hines Ward, Willie Parker und Rashard Mendenhall sind bei den Steelers angeschlagen, werden aber spielen können. Ob Safety Troy Polamalu (Knie) dabei ist, ist fraglich.

Cincinnati Bengals (9-5) - Kansas City Chiefs (3-11) - Sonntag, 19 Uhr

Dass Chad Ochocinco im positiven Sinne eine Schraube locker hat, ist bekannt. Ebenso, dass er auf Strafen der Liga pfeift. Für das Spiel gegen Kansas City hat die Nummer 85 angekündigt, im Falle eines Touchdowns eine mit 2000 Dollar gefüllte Piniata ins Publikum zu werfen. "Das ist mein Weihnachtsgeschenk an die Fans", sagte Ochocinco.

Es könnte ihn allerdings teuer zu stehen bekommen: Erst von einigen Wochen war er von der Liga zu einer Geldstrafe von 30.000 Dollar verurteilt worden, weil er sich nach einem Touchdown Poncho und Sombrero überzog.

Für die Bengals geht es darum, mit einem Sieg Platz eins der AFC North perfekt zu machen, nachdem sie in den letzten Wochen in Minnesota und San Diego bereits zwei Matchbälle vergeben haben. Gegen die Chiefs, die in der letzten Woche gegen Cleveland 351 Running-Yards zuließen, wird viel auf die Runing Backs Cedric Benson und Larry Johnson ankommen, der erstmals gegen die Ex-Kollegen antritt. Die Hoffnungen der Chiefs ruhen auf Jamaal Charles, der in den letzten sechs Spielen immer einen Touchdown erzielte.

Am Dienstag, kurz vor Weihnachten, hatten die Bengals in New Orleans Abschied von Chris Henry genommen, der in der letzten Woche ums Leben kam. "Jeder weiß, dass wir da raus gehen und für Chris gewinnen wollen", sagt Offensive Lineman Bobbie Williams.

New England Patriots (9-5) - Jacksonville Jaguars (7-7) - Sonntag, 19 Uhr

Tom Brady wird sich gerne an sein letztes Spiel gegen die Jaguars zurück erinnern: 2007 siegten die Pats mit 31:20, Brady warf drei TDs und brachte 26 von 28 Pässen an den Mann. In der NFL-Geschichte verlor New England noch nie ein Heimspiel gegen Jacksonville und gewann insgesamt sieben von acht Partien. Außerdem sind die Patriots diese Saison in Foxborough noch ungeschlagen.

Mit einem weiteren Sieg wäre Platz eins in der AFC East fix. "Es spielt keine Rolle, was die anderen machen. Wenn wir am Sonntag gewinnen, haben wir unser Saisonziel Playoffs erreicht", sagte Pats-Headcoach Bill Belichick. Die Jaguars setzen vor allem auf RB Maurice Jones-Drew, der die Liga zusammen mit Adrian Peterson mit 15 Touchdowns anführt und schon 1246 Yards erlaufen hat.

Indianapolis Colts (14-0) - New York Jets (7-7) - Sonntag, 22.15 Uhr

So langsam müssen die 1972er Miami Dolphins nach Indianapolis schauen, sind die Colts doch nach 14 Spielen immer noch ungeschlagen und halten den Traum der "perfect season" weiter am Leben. Für die Jets ist es ein Strohhalm-Spiel - nur mit einem Sieg bleibt eine minimale Chance auf die Playoffs aufrecht.

Die Colts hatten am Mittwoch gleich 16 Spieler auf dem Injury Report stehen - gut möglich, dass einigen Spielern eine Pause gegönnt wird. QB Peyton Manning will zumindest solange spielen, bis er 159 Yards eingesackt hat und damit als viertes Mitglied in den 50.000-Yard-Klub einsteigt. So viele Pass-Yards haben vor ihm nur Brett Favre, Dan Marino und John Elway geschafft.

Philadelphia Eagles (10-4) - Denver Broncos (8-6) - Sonntag, 22.15 Uhr

Es ist der Tag der Rückkehrer in Philadelphia. Running Back Brian Westbrook wird nach fünf Wochen Pause wegen einer Gehirnerschütterung erstmals wieder auflaufen. "Wir werden sehen, wie er sich macht", sagt Coach Andy Reid. "Aber er wird definitiv seine Chance bekommen." Vermutlich nicht mit dabei sein wird hingegen Quarterback Michael Vick (Oberschenkelprellung).

Rückkehrer Nummer zwei ist Brian Dawkins. Der Broncos-Safety (100 Tackles, 2 Interceptions) spielte 13 Jahre für die Eagles und kehrt nun erstmals nach Philadelphia zurück. "Er war der beste Safety, der jemals ein Eagles-Trikot getragen hat", lobt Coach Reid. Dennoch ließ ihn Philadelphgia unter großem Protest der oftmals gewalttätigen Fans ziehen. Drohen jetzt bei einer Niederlage etwa Ausschreitungen? "Ich erwarte keine verrückten Aktionen", gibt Dawkins Entwarnung. "Die Fans wissen, dass ich sie in den ganzen Jahren genau so geschätzt habe, wie sie mich."

Für weitere Entspannung sorgt der Fakt, dass die Eagles ihren Playoff-Platz bereits sicher haben. Denver muss hingegen noch um die Teilnahme an der Postseason kämpfen. Aktuell haben die Broncos zwar einen von zwei Wild-Card-Plätzen der AFC inne - um aber sicher beim Kampf um den Super Bowl dabei zu sein, müssen in den letzten beiden Spielen zwei Siege her.

Washington Redskins (4-10) - Dallas Cowboys (9-5) - Sonntag, 22.20 Uhr

Dallas und Dezember. Fängt beides mit "D" an, passt aber irgendwie nicht zusammen. So hat es auch niemanden gewundert, dass die Cowboys ihre ersten beiden Dezember-Spiele (gegen New York und San Diego) verloren und prompt die Führung in der NFC East einbüßten. Doch dann kam der Überraschungs-Sieg gegen die bis dato ungeschlagenen New Orleans Saints. "Das war ein Wendepunkt für uns", sagt Cowboys-Linebacker Bradie James. "Jetzt müssen wir das nur noch fortsetzen. Wir müssen unbedingt gewinnen, um dorthin zu gelangen, wo wir sein wollen."

Heißt: die Playoffs. Und die können die Cowboys mit einem Sieg in Washington klar machen - vorausgesetzt die New York Giants verlieren gegen Carolina. Gewinnt Dallas dann auch noch in der kommenden Woche gegen Philadelphia, stehen sie sogar wieder an der Spitze ihrer Division.

Bei den Redskins konzentriert man sich auf die kommende Saison. Mit Bruce Allen wurde ein neuer General Manager eingestellt - und auch für den Job als Head Coach gibt es einen Kandidaten.

Aktuell sorgt aber besonders ein Mann für Schlagzeilen: Albert Haynesworth. Coach Jim Zorn schloss den vor der Saison für 100 Millionen Dollar verpflichteten Defensive Tackle am Freitag vermutlich wegen mangelnder Disziplin vom Training aus. Gegen die Cowboys soll er vorerst nur auf der Bank sitzen. Bereits im letzten Spiel gegen New York war Haynesworth mit Giants-Running-Back Brandon Jacobs aneinander geraten und hatte von der NFL eine 10.000-Dollar-Strafe aufgebrummt bekommen.

Alle weiteren Begegnungen im Überblick