NBA

Dallas gewinnt nach schwachem Spiel

Von Für SPOX in Dallas: Tobias Rochau / Maurice Kneisel
Wieder mal zu stark für seine Gegenspieler: Dirk Nowitzki erzielte gegen die Timberwolves 30 Punkte
© Getty

In einer ganz schwachen Partie besiegten die Dallas Mavericks (50-21) das Tabellenschlusslicht der Western Conference, die Minnesota Timberwolves (17-55) und fuhren somit ihren 50. Saisonsieg ein. Dabei taten sich beide Mannschaften vor allem im ersten Durchgang schwer. Minnesota musste zudem auf All-Star Kevin Love verzichten, der an einer Unterleibsverletzung laboriert.

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Treffsicherster Spieler auf Seiten der Texaner war Dirk Nowitzki mit 30 Punkten, 11 Rebounds legte er noch oben drauf. Der vor allem in der ersten Hälfte stark aufspielende Shawn Marion sammelte 17 Zähler, zudem scorten Jason Terry (18) und Peja Stojakovic (16) kräftig von der Bank kommend.

Bester Korbjäger auf dem Court war Minnesotas Anthony Randolph, der 31 Punkte sowie 11 Rebounds holte. Seine Teamkollegen Michael Beasley (12 Punkte, 4-11) und Wes Johnson (11 Punkte, 3-12) scorten derweil zwar ganz ordentlich, brauchten aber eindeutig zuviele Versuche. Dafür machte Backup Jonny Flynn eine gute Partie und legte 13 Punkte sowie 5 Assists auf.

Mavericks - Timberwolves: Die Highlights des Spiels im Video bei ESPN

Reaktionen:

Dirk Nowitzki (Dallas Mavericks)...

...über den heutigen Gegner: "Kompliment an Minnesota, sie haben es uns wirklich schwer gemacht, einige wichtige Würfe getroffen und uns einiges abverlangt, aber es war ein guter Sieg für uns."

...über den 50. Saisonsieg: "Das ist nett, aber ich würde sie liebend gerne gegen eine Meisterschaft eintauschen. Saisons mit 50 Siegen bedeuten gar nichts."

Jason Terry (Dallas Mavericks)...

...über den knappen Sieg: "Dirk meinte während eines Timeouts: 'Das Spiel dürfen wir einfach nicht verlieren.'"

...über sein Zusammenspiel mit Dirk im Schlussviertel: "Es ist der Schlüssel zu unserem Erfolg gegen Spielende, das ist kein Gehemnis. Wenn die Partie gegen Ende knapp ist, dann setzt der Coach auf uns, und wir müssen sein Vertrauen belohnen. Wir arbeiten im Training hart am Pick-and-Roll, und in solchen Spielen braucht die Mannschaft uns. Spieler, die Clutch sind, drehen auf, wenn ihr Team auf sie setzt."

Rick Carlisle (Trainer Dallas Mavericks): "Wir sind ein erfahrenes Team, das weiß, wie man gewinnt. Wir müssen einfach immer hartnäckig bleiben."

Anthony Randolph (Minnesota Timberwolves): "Uns fehlt einfach ein großer Teil unseres Teams, wenn Kevin [Love] nicht dabei ist. Ich denke, wenn er hätte mitmachen können, hätten wir definitiv gewonnen."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tipoff: Shawn Marion kehrt heute bei Dallas in die Starting Five zurück und beginnt auf der Drei. Für ihn rutscht Peja Stojakovic auf die Bank. Coach Rick Carlisle stellte vor der Partie allerdings klar, dass dies kein Indikator dafür sei, wer in den Playoffs starten wird. Heute endet die Heimserie der Mavs von drei Spielen in Folge, ein Sieg gegen die Kellertruppe aus Minnesota muss daher Pflicht sein. Apropos Minny: Kurt Rambis muss auf seinen verletzten Superstar Kevin Love verzichten, für ihn startet Anthony Randolph im Frontcourt neben Darko Milicic.

2.: Es geht doch: Nach zwei Fehlwürfen (darunter ein übler Air Ball von draußen) ist Dirk jetzt zur Stelle. Jason Kidd setzt einen Dreierversuch daneben, aber der Deutsche setzt sich am Brett durch und tippt den Ball rein. 4:2 Dallas.

5.: Randolph holt sich den Ball an Dallas' Brett zum Offensivrebound und versucht, ihn reinzulegen. Marion kommt zur Help Defense und stoppt den Power Forward mit einem heftigen Block. Kidd sitzt derweil draußen, er hat sich offenbar an der linken Hand verletzt. 8:6 Dallas.

10.: Gerade haut Peja frei stehend einen Dreier auf den Ring. Damit liegt er voll im Trend, denn bislang fallen die Würfe überhaupt nicht. Immerhin steht Kidd mittlerweile wieder auf dem Court. 16:12 Minnesota.

14.: Zumindest bei Marion läuft's rund: Stojakovic bekommt den Ball in der Zone, wirft aber nicht. Stattdessen spielt er zurück zu The Matrix, der mit einem eigenwillig aussehenden Korbleger einnetzt. 24:23 Dallas.

18.: Bei J.J. Barea verdient der Fastbreak wirklich seinen Namen. Rebound Dallas, der Ball kommt zum Puerto Ricaner. Der saust in Hochgeschwindigkeit über den Court, dribbelt mal eben an zwei Gegenspielern vorbei und spielt zum frei stehenden Stojakovic, der per Layup abschließt. 33:32 Minnesota.

23.: Richtig mieser Passversuch von Luke Ridnour. Kidd schnappt ihn sich und spielt auf den nach vorne sprintenden Marion. Der Forward schließt mit einem einhändigen Dunk ab. 47:45 Dallas.

28.: Na endlich mal: Marion dribbelt außen und sucht eine Anspielstation. Er findet den frei stehenden Dirk, der beim dritten Versuch seinen ersten Dreier versenkt. 56:51 Dallas.

35.: Überragende Partie von Love-Vertreter Randolph, der schon jetzt 31 Punkte sowie 10 Rebounds auf dem Konto hat. Damit hält er sein Team weiter im Spiel. 73:69 Dallas.

40.: Fastbreak Mavericks über Jason Terry. Der slasht in die Zone, zieht mehrere Verteidiger auf sich und passt raus auf Peja. Der Dreier-Experte steht völlig frei und versenkt. 85:81 Dallas.

48.: Mit zwei sicher verwandelten Freiwürfen entscheidet Nowitzki die Partie endgültig für seine Mavericks. 103:96 Dallas.

Der Star des Spiels: Anthony Randolph. Auch wenn es am Ende für Minnesota nicht zum Sieg reichte - der Kevin-Love-Vertreter machte ein tolles Spiel. Mit 31 Punkten knackte er lässig seinen persönlichen Karrierebestwert, und auch bei den Rebounds war der junge Power Forward gut dabei. Gegenspieler Nowitzki und seine Teamkollegen bekamen den agilen 21-Jährigen niemals in den Griff, der sich hier zweifelsohne für größere Aufgaben empfahl.

Der Flop des Spiels: Die erste Halbzeit. Zugegeben: Spannend war's, aber das lag in erster Linie daran, dass beide Teams unzählige Fehler machten. Miese Wurfauswahl, vor allem von draußen, dazu einige unglaublich dumme Turnover - das war teilweise nicht mehr schön anzusehen. Von einem Team wie Minnesota, das ganz unten steht und auch noch ohne seinen Top-Spieler anreist, erwartet man sowas vielleicht noch, aber die sonst so treffsicheren Mavs enttäuschten in dieser Phase gehörig.

Analyse: Das erste Viertel war beim besten Willen nichts für Basketball-Ästheten: Bei Dallas ging offensiv fast gar nichts, sie setzten einen Dreierversuch nach dem anderen auf den Ring, Nowitzki warf zu Beginn sogar einen üblen Air Ball. Minnesotas Wurfquote sah zwar auch nicht wirklich freundlicher aus, sie stellten sich aber intelligenter an und brachten den Ball auch mal nach innen, statt nur draußen zu parken und zu ballern.

Das Fehlwurffestival setzte sich in den zweiten zwölf Minuten fort, jetzt allerdings mit teilweise vertauschten Rollen: Plötzlich versuchten die T-Wolves es verstärkt mit Schüssen von außen, und das ebenfalls mäßig erfolgreich. Bei Dallas kam durch den starken Marion sowie die Hereinnahme von Barea derweil Tempo und Zug zum Korb ins Spiel. So schaffte Dallas es zurück in die Partie und lag zur Pause in Front.

In der Regel kommt Dallas schlecht aus der Pause, heute war es genau umgekehrt: Nach der schwachen ersten Hälfte präsentierte sich das Team sowohl in der Offensive deutlich treffsicherer als auch agressiver in der Defensivarbeit. Nach einer Acht-Punkte-Führung gewährten sie Minnesota im dritten Viertel allerdings einen Lauf, durch den die Partie wieder eng wurde.

Letztlich sahen die Feldwurfquoten beider Teams (Dallas 49,4 Prozent, Minnesota 48,8) gar nicht so übel aus, dies soll aber nicht über die phasenweise schlechte Wurfauswahl beider Teams hinwegtäuschen. Insbesondere die Mavs, die gegen Golden State noch munter einen Dreier nach dem anderen reinhauten, zeigten sich heute von außen deutlich schwächer und trafen von 27 Versuchen gerade mal acht.

Entscheidend für den Erfolg der Texaner war neben Dirk einmal mehr das Trio Marion-Terry-Barea. Die Jungs punkteten nicht nur kräftig, sondern machten mit ihrer Energie und Einsatzbereitschaft auch das Spiel schnell - häufig zu schnell für ihre Gegenspieler.

Ein Schlüssel zum Erfolg für Dallas war dabei das schnelle Umschalten auf Fastbreaks nach Ballgewinnen, womit sie die T-Wolves teilweise überrannten. Dallas genehmigte sich zwar nur zwei Turnover weniger als ihre Gegner (17-15), wusste mit den Konter-Chancen - auch nach Rebounds - aber deutlich mehr anzufangen.

Besonders frustrierend dürfte die Partie für DeShawn Stevenson gewesen sein. Der Dallas-Swingman, der kürzlich noch starten durfte, kam gegen die Timberwolves nur ein einziges Mal aufs Parkett - für ganze vier Sekunden.

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