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NBA Spielbericht: James Harden weiter nicht zu stoppen - Houston Rockets mit lockerem Sieg gegen Philadelphia 76ers

Von Philipp Schmidt
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© getty

Durch einen lockeren 107:91-Erfolg gegen die Philadelphia 76ers haben die Houston Rockets den siebten Sieg in Folge eingefahren. Zum Ende des ersten Viertel setzten sich die Texaner vorentscheidend ab und brachten das Spiel ohne Probleme nach Hause.

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Am 21. Januar kassierten die Rockets gegen Philly eine der heftigsten Niederlagen der Saison. 93:121 stand am Ende auf der Anzeigetafel, das Team von Coach Mike D'Antoni hatte also etwas gutzumachen. Mit dem Comeback von Chris Paul und Clint Capela hat sich seitdem einiges geändert, Houston steht in dieser Zeitspanne bei einer Bilanz von 13:5.

Aufseiten der Texaner verpasste Big Man Kenneth Faried sein viertes Spiel in Folge aufgrund von Hüftproblemen. Schlimmer wog allerdings bei den Gästen der Ausfall von Joel Embiid, den Schmerzen im linken Knie weiter an den Spielfeldrand zwingen. Mit Boban Marjanovic stand ein zusätzlicher Center nicht zur Verfügung.

Beide Trainer änderten ihre Startformation im Vergleich zum vorherigen Spiel nicht: Brett Brown schickte Ben Simmons, J.J. Redick, Jimmy Butler, Tobias Harris und Amir Johnson aufs Feld, D'Antoni vertraute auf James Harden, Paul, Eric Gordon, P.J. Tucker und Capela.

Früh entwickelte sich ein rasantes Spiel. Während bei den Rockets der Dreier fiel, suchte Philadelphia den Weg zum Korb. Schon nach einer Minute hatte Johnson zwei Offensivfouls gegen Tucker kassiert und musste durch Jonah Bolden ersetzt werden. Harden zog wie gewohnt viel Aufmerksamkeit auf sich und fand mehrmals den freien Capela in der Zone.

Die Houston Rockets ziehen im ersten Viertel davon

Nach einem 10:2-Lauf waren die 76ers beim Zwischenstand von 11:18 zu einer ersten Auszeit gezwungen. Der Negativtrend setzte sich jedoch fort, die Wurfauswahl der Sixers wurde schlechter und schlechter, sodass die Rockets bereits nach zwölf Minuten komfortabel in Front lagen: 37:21.

Zu Beginn von Viertel zwei trafen die Gäste ein paar Jumper, aber es gelang ihnen schlichtweg nicht, die offenen Dreier der Rockets zu verhindern. Diese ließen sogar noch sehr viele Chancen ungenutzt. Sportlich lief es für Houston weiter nach Plan (53:33), vier Minuten vor der Halbzeit wurden die Fans dennoch kurz nervös, als Harden nach einem Drive zum Korb zu Fall kam und sich das rechte Handgelenk hielt.

Vorerst ging es für ihn in die Katakomben, aber bereits eine Minute später kam Harden zurück. Mit einem 9:2-Run vor der Pause kämpften sich die 76ers ein wenig heran, unter anderem, weil Redick mit seinem siebten Dreierversuch endlich das Netz fand: 44:59.

In Halbzeit zwei sorgte Simmons mit einem krachenden Dunk für ein Ausrufezeichen, aber Distanzwürfe von Gordon und Harden sorgten dafür, dass der Vorsprung stets zweistellig blieb. Der Abstand pendelte sich bei 20 Punkten ein, nach 36 Minuten waren es 22 (87:65).

James Harden führt Rockets zum Sieg gegen schwache Sixers

Die Luft war nun endgültig raus. Erstaunlicherweise standen die Starter der Rockets trotzdem noch lange auf dem Feld, erst vier Minuten vor Ende zog D'Antoni die Handbremse und brachte seine Reservisten. Endstand: Houston 107, Philadelphia 91.

Harden kam letztendlich auf 31 Punkte und 10 Rebounds, während Gordon Gefahr aus der Distanz ausstrahlte (17 Punkte, 5/9 3FG). Paul hielt sich mit 4 Zählern und 8 Assists zurück, Capela schrammt knapp an einem Double-Double vorbei (18 und 9).

Bei den Gästen leistete Harris noch am ehesten Gegenwehr, legte aber neben seinen 22 Punkten und 9 Rebounds auch das schlechteste Plus-Minus auf (-20). Ansonsten erreichten lediglich Butler (19), Simmons (15) und T.J. McConnell (13) eine zweistellige Punkteausbeute.

Die wichtigsten Statistiken

Houston Rockets (40-25) vs. Philadelphia 76ers (41-25) 107:91 (BOXSCORE)

  • Die Rockets und 76ers gehören zu den Teams, die am meisten auf ihre Starting Five vertrauen. Die Starter der Rockets stehen pro Spiel 168,5 Minuten auf dem Platz (Top-Wert), bei Philly sind es 157,7 Minuten (Platz drei). In diesem Spiel gingen die Zahlen leicht nach unten (Houston 148, Philadelphia 143), was auch mit dem Spielverlauf und dem Fehlen von Embiid zusammenhang.

  • Die Dreier-Strategie der beiden Teams unterschieden sich deutlich: Während der Wurf bei den Rockets die Grundlage des Spiels bildete, wollten die Gäste zunächst die Zone attackieren. Nachdem dies nicht gelang, setzten auch die Sixers vermehrt auf den Distanzwurf und scheiterten kläglich (3/26 3FG, 11,5 Prozent). Houston schraubte die Quote in Halbzeit zwei immerhin auf 31,7 Prozent hoch (13/41 3FG).

  • Auch wenn es die Zahlen nicht belegen: Die Rockets ließen - abgesehen von den üblichen Stepback-Dreiern von Harden - den Ball gut laufen und erspielten sich offene Würfe. Der nur knappe Vorteil bei den Assists (22:20) ist vielmehr auf das fehlende Wurfglück zurückzuführen, während Philadelphia immer wieder auf Isolationen von Harris und Butler setzte.

Houston Rockets vs. Philadelphia 76ers: Stimmen zum Spiel

Mike D'Antoni (Coach Rockets): "Ich glaube, es ist offensichtlich, dass wir ziemlich hart zu schlagen sind, wenn Clint, Chris und James zusammen spielen und gesund sind."

Brett Brown (Coach Philadelphia 76ers): "Sie haben einen überragenden Job in der Verteidigung gemacht. Sie haben im ersten Abschnitt ein Zeichen gesetzt und wir haben keine Antwort darauf gefunden."

Der Star des Spiels

James Harden. Gewohnt starker Auftritt des MVP-Kandidaten, der sich nicht nur aufs Scoring konzentrierte (7 Assists). Fand nach Screens von Capela entweder den abrollenden Big Man oder den ebenfalls überzeugenden Gordon am Perimeter. Gegen diese Kombination waren die 76ers machtlos.

Der Flop des Spiels

J.J. Redick. Ein Schütze wird in erster Linie an seinen Wurfquoten gemessen. Deshalb muss der Sixers-Veteran an dieser Stelle genannt werden. Vergaß seinen Touch auf dem Weg nach Houston und stand am Ende bei unterirdischen 1/9 aus der Distanz (1/11 FG, 3 Punkte).

Coaching Move des Spiels

Den Rockets gelang es hervorragend, die Gäste von einfachen Punkten am Korb abzuhalten. Dies hatte zwei Vorteile: Die 76ers waren oftmals zu schweren Midrange-Jumpern gezwungen und die Rockets selbst konnten nach diesen Fehlwürfen Tempo in Transition aufnehmen. Dies war einer der entscheidenden Faktoren am Ende des ersten Viertels, als sich Houston deutlich absetzte und die Grundlage für den Sieg legte.

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