NBA

Wizards siegen: John Wall und Bradley Beal erledigen die Celtics - Theis stark

Von Philipp Jakob
John Wall überragt gegen die Celtics mit gutem Scoring und starkem Playmaking
© getty

Nach ausgeglichenen und spannenden 48 Minuten gewinnen die Washington Wizards (19-15) letztendlich verdient mit 111:103 (BOXSCORE) gegen die Boston Celtics (27-10). Die Kelten haben dabei dem bärenstarken Backcourt-Duo der Wizards bestehend aus John Wall und Bradley Beal nichts entgegenzusetzen. Daniel Theis kann derweil vollends überzeugen.

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Nach Spiel 7 der Eastern Conference Semi-Finals 2017 trafen die beiden Teams an Weihnachten erstmals wieder aufeinander. Nach dem vielen bösen Blut in der vergangenen Saison traten die Celtics und Wizards zum Fest der Liebe relativ gesittet auf - was unter anderem auch an dem personellen Umbruch der Kelten im Sommer liegen könnte.

Die Gäste aus der US-Hauptstadt erwischten allerdings den besseren Start in die Partie, wirklich absetzen konnten sie sich jedoch nicht. So blieb es bis zur Halbzeitpause eine ausgeglichene Partie, in der sich kein Team einen entscheidenden Vorteil erarbeiten konnte.

Zu Beginn des dritten Abschnitts schienen die Wizards etwas zu enteilen. Die Gäste kamen brandheiß aus der Kabine zurück, beim anfänglichen 12:2-Lauf wollten auf einmal sogar die Dreier fallen. Auf der anderen Seite war es allerdings Kyrie Irving, der die richtige Antwort fand. So versprach das Spiel viel Spannung für das Schlussviertel (80:76 für Washington).

Zunächst war es die starke Bank der Celtics, die Boston einen 5-Punkte-Vorsprung ermöglichte - die höchste Führung im ganzen Spiel für die Hausherren. Dann allerdings drehten John Wall und Bradley Beal nochmal so richtig auf. Das dynamische Guard-Duo führte Washington zu einem 12:0-Lauf, mit dem die Gäste die Kontrolle übernahmen.

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Zwar verkürzte Rozier (16 Punkte, 7 Rebounds) knapp eine Minute vor Schluss nochmals, doch 5 Turnover allein im Schlussabschnitt waren schließlich zu viel. Washington ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen. Die beiden überragenden Akteure waren dabei Wall und Beal. Letzterer war mit 25 Zählern Topscorer seines Teams (dazu 8 Rebounds, 2 Assists), während Wall 21 Punkte, 14 Assists und 5 Rebounds auflegte. Wichtige Unterstützung bekamen die beiden vor allem von Kelly Oubre Jr. (16) und Otto Porter (20), der sich zudem einen wichtigen Offensiv-Rebound in der Schlussminute schnappte.

Bei den Celtics kamen Irving und Jayson Tatum (7/9 FG) auf jeweils 20 Punkte, einen starken Auftritt lieferte aber besonders die Bank ab. Neben Rozier überzeugte dabei Daniel Theis, der in 18 Minuten auf 12 Punkte, 4 Rebounds und 1 Block kam. Der Deutsche wusste dabei an beiden Enden des Courts zu beeindrucken.

Den fünften Sieg aus den letzten sieben Spielen für die Wizards konnte allerdings auch er nicht verhindern. Nach zuvor neun Niederlagen am Stück im TD Garden feierte Washington endlich mal wieder einen Erfolg in Boston.

Boston Celtics vs. Washington Wizards: Die wichtigsten Statistiken

  • Sowohl die Celtics als auch die Wizards versuchten in Hälfte eins ihr Heil hauptsächlich in der Zone. Auf Seiten der Gäste waren es die Guards um Wall und Beal, die mit ihren Drives für Gefahr sorgten. Bei Boston penetrierten entweder Irving oder Tatum oder Horford arbeitete gut im Post. So erzielten beiden Teams in der ersten Halbzeit etwa die Hälfte ihrer Zähler in der Zone.
  • Das war auch bitter nötig, denn auf beiden Seiten fiel aus der Distanz wenig bis gar nichts. Boston kratzte gerade so an der 30-Prozent-Hürde, während die Wizards nur 2 ihrer 11 Dreierversuche (18,2 Prozent) versenkten. Im weiteren Spielverlauf steigerte Boston die Dreierquote noch auf starke 48,3 Prozent (14/29 Dreier), aufgrund der zahlreichen Turnover (BOS: 16, WSH: 8) half das allerdings nur bedingt.
  • Fast nicht zu stoppen waren die Wizards dagegen in der Transition. Nach Ballgewinnen - einerseits durch gegnerische Turnover, aber auch nach Rebounds - drückte Washington immer wieder gefährlich. Boston wirkte in der Rückwärtsbewung oftmals müde, sodass Wall, Beal und Co. zu einigen leichten Fastbreak-Punkten kamen.
  • Die Reservisten der Kelten gaben dem Team von Head Coach Brad Stevens immer wieder wichtige Impulse. Sei es Terry Rozier mit krachenden Dunks und eiskalten Dreier oder auch der starke Theis mit guter Defense und Alley-Oops am anderen Ende des Courts. Zwischenzeitlich war es die Bank der Celtics, die Boston im Spiel hielt. Im Schlussabschnitt sorgten sie sogar für die Führung. Insgesamt entschieden die Hausherren das Duell der Reservisten mit 43:20 für sich.

Celtics vs. Wizards: Hier geht's zum BOXSCORE!

Boston Celtics vs. Washington Wizards: Die Stimmen

John Wall (Wizards): "Für uns bedeutet der Sieg eine Menge. Immerhin war das ein Spiel gegen ein großartiges Team, eins der heißesten Teams der Liga. Das ist eine Mannschaft, von der wir wissen, dass wir später in der Saison erneut gegen sie antreten könnten. Jetzt einen Sieg zu holen war klasse."

Kyrie Irving (Celtics): "Wir sind gerade in keinem großartigen Lauf, aber wir sind widerstandsfähig. Das reicht für uns schon, um wieder in die richtige Richtung zu steuern."

Der Star des Spiels

Der Backcourt der Wizards. John Wall und Bradley Beal waren einfach überragend. Beide überzeugten mit starkem Playmaking und Scoring, mit zahlreichen, aggressiven Drives fanden sie immer wieder den Weg zum Korb. Gegen das Backcourt-Duo der Gäste hatte Boston schlicht und einfach keine Antwort parat.

Der Flop des Spiels

Marcus Morris. Nachdem der Big Man zuvor neun Partien aufgrund einer Knieverletzung verpasste, zeigte er ein durchwachsenes Comeback. In auf 16 Minuten limitierter Einsatzzeit kam Morris gerade mal auf 2 Punkte und 4 Rebounds. Dabei wirkte er in einigen Situationen etwas überhastet (1/7 FG). Das direkte Duell gegen seinen Zwillingsbruder Markieff lief damit nicht besonders erfolgreich.

Coaching Move des Spiels

Auch ohne konstant Gefahr aus der Distanz auszustrahlen, funktionierte die Offense der Wizards ziemlich gut. Das lag vor allem an den zahlreichen Pick & Rolls, die Boston erst gegen Ende der Partie ansatzweise unter Kontrolle bekam. Durch die starken Screens von Gortat und Co. bekamen die ballführenden Spieler eine Menge Platz, um sich oder den Mitspielern Würfe zu kreieren. Das half natürlich auch bei den vielen Penetrationen, die Washington insgesamt 60 Punkte in der Zone ermöglichten (BOS: 44).

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