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Asik schwebt über allem

Von Max Marbeiter
Ömer Asik (M.) wechselte im Sommer 2012 zu den Rockets
© getty
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Pau Gasol: Mike D'Antoni und Pau Gasol - das passt irgendwie nicht. Eigentlich sollte der Spanier die Lakers während Kobes Absenz mittragen. Herausgekommen ist eine Saison, in der er sowohl beim Shooting (41,7 Prozent FG) als auch Scoring (14,4 Punkte) deutlich unter seinem Karriereschnitt liegt (51,5 Prozent und 18,3 Punkte).

Am Donnerstag ließ sich Gasol gegenüber der "Los Angeles Times" dann auch noch zu einer öffentlichen Beschwerde hinreißen: "Dass ich den Ball nicht im Post bekomme, wirkt sich direkt auf meine Aggressivität aus", sagte er. "Wenn ich den Ball nicht dort bekomme, wo ich möchte, wo ich am effektivsten bin, meinen Körper und meine Skills einsetzen kann, beeinflusst das meine gesamte Intensität."

Deutliche Worte. So deutlich, dass Coach D'Antoni seine Spieler während eines Teammeetings am Freitag laut "ESPN" dazu anhielt, mit ihm direkt zu sprechen, sollten sie ein Problem haben. Schwache Quoten. Öffentliche Kritik. Dazu Gasols auslaufender Vertrag - inklusive stattlichem Gehalt, das die Lakers bei einer möglichen Verlängerung angesichts des Free-Agent-Sommers 2014 deutlich kürzen wollen. Beste Zutaten für die Gerüchteküche.

Entsprechend ist der Big Men Gegenstand neuer Trade-Gerüchte. Mal wieder. Nach Kobe Bryants stattlicher Vertragsverlängerung werden die Lakers jedoch tunlichst darauf achten, sich nicht ihrer finanziellen Flexibilität zu berauben, indem sie sich einen längerfristig hochdotierten Vertrag nach Tinseltown holen.

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Alles, was über kommende Saison und unter Umständen die Spielzeit 2015/16 hinausgeht, ist laut "ESPN"-Reporter Marc Stein deshalb mehr als unwahrscheinlich. Dennoch könnten die Lakers versucht sein, Gasol loszuwerden, ehe sie ihn im Sommer ohne Gegenwert verlieren.

Luol Deng: Seit Derrick Rose' zweiter schwerer Knieverletzung wird in Chicago einiges hinterfragt. Zumal die letzten Ergebnisse mit Pleiten gegen die Pistons, Bucks, Raptors und Knicks nicht gerade zuversichtlich stimmen. Veränderungen könnten anstehen in Windy City. Ein mögliches Opfer ist Luol Deng.

Der Forward spielt zwar gerade nach Rose' Verletzung stark (25,3 Punkte, 51,3 Prozent FG, 6,7 Rebounds, 5,7 Assists), könnte sich als Free Agent allerdings im Sommer verabschieden, sollten die Bulls den Vertrag nicht zu den geforderten Bezügen verlängern wollen. Ein Trade erscheint deshalb durchaus möglich. Laut "Chicago Sun Times" hat GM Gar Forman größere Roster-Veränderungen bislang jedoch noch überhaupt nicht Erwägung gezogen.

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Auch die Spieler wollen sich derartigen Gedankenspielen offenbar nicht aussetzen: "Daran will ich gar nicht denken", sagt beispielsweise Taj Gibson. "Niemand von uns will das." Die Bulls gelten gemeinhin als eingeschworener Haufen, dennoch könnte ein Trade neue Impulse setzen, die unter Umständen nötig wären, will Chicago in naher Zukunft tatsächlich seinen ersten Championship Run seit Michael Jordan starten. Schließlich wurde zu Saisonbeginn wieder deutlich, dass dem sechsmaligen Champ weiterhin ein zweiter Shotcreator neben Rose abgeht.

Auf der anderen Seite wäre es ebenso möglich, dass die Bulls Deng behalten, um in den Playoffs vielleicht doch noch eine Rolle zu spielen. Eventuell mit Rose, der ja angekündigt hat, in der Post Season zu spielen, sollte er fit sein.

Kyle Lowry und Iman Shumpert: Seit Masai Ujiri die Geschicke in Toronto leitet, hat sich einiges verändert. Der Nigerianer krempelt das Team um. Kompromiss-, aber keinesfalls planlos. Mit Andrea Bargnani und Rudy Gay wurde er gleich zwei dicke Verträge los. Kyle Lowry fällt zwar nicht ganz in diese Kategorie, ist seit Greivis Vasquez' Ankunft allerdings abkömmlich geworden.

Deshalb soll Ujiri versucht haben, den Knicks einen Deal schmackhaft zu machen, der Lowry nach New York und Raymond Felton, Metta World Peace plus Tim Hardaway jr. oder Iman Shumpert nach Kanada gebracht hätte. Angeblich stand der Trade sogar kurz vor dem Abschluss - bis Knicks-Besitzer James Dolan sein Veto einlegte.

Zum einen, so heißt es, wollte er mit Hardaway oder Shumpert nicht einen seiner beiden einzigen Rotationsspieler verlieren, die noch nicht 28 Jahre sind. Zum anderen erinnerte er sich angeblich an Februar 2011 zurück, als Ujiri, damals noch in Denver, einen Drei-Team-Deal einfädelte, der Carmelo Anthony schlussendlich nach New York brachte. Einen Deal, dessen Gewinner nicht wenige in den Nuggets sehen.

Ein wenig verletzter Stolz soll Dolan dazu bewogen haben abzulehnen. Dennoch dürfte Lowry die Raptors bis zur Trading Deadline am 20. Februar 2014 verlassen - und damit einiges mit Shumpert gemeinsam haben. Denn, auch wenn der Combo Guard nicht nach Kanada geht, so dürfte es niemanden überraschen, sollte er die Spielzeit nicht als Knick beenden.

Treibende Kraft könnte auch hier Dolan sein. Bei dem ist Shumpert nach seiner Weigerung, in der Summer League zu spielen, nämlich bereits seit längerem nicht allzu wohlgelitten. Ein Trade steht deshalb im Grunde seit Saisonbeginn im Raum. Ein lautstarkes Wortgefecht mit Carmelo Anthony während der Pleite gegen New Orleans sowie das angeblich angespannte Verhältnis zu Coach Mike Woodson tun ihr Übriges.

So sollen die Knicks versucht haben, Deals mit Shumpert plus X für Rajon Rondo oder Kenneth Faried einzufädeln. Gelungen ist dies zwar nicht, inzwischen haben sich aber angeblich die Lakers gemeldet. Die wollen den Shooting Guard eventuell verpflichten. Konkrete Verhandlungen wurden zwar noch nicht geführt, Shumperts Zeit in New York könnte sich aber dennoch dem Ende zuneigen.

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