NBA

Amare Stoudemire: Wehe, wenn er wütend wird

Von SPOX
In Spiel 3 gegen die Lakers der Herr unter den Ringen: Phoenix' Amare Stoudemire
© Getty

Die Phoenix Suns haben sich in den Western-Conference-Finals zurückgemeldet und in der Best-of-seven-Serie gegen Titelverteidiger Los Angeles Lakers mit einem 118:109-Heimsieg auf 1-2 verkürzt. Amare Stoudemire zeigte ein Monsterspiel.

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Phoenix Suns - Los Angeles Lakers 118:109

Was wurde Amare Stoudemire nicht alles vorgeworfen: Vorne nichts, hieß es. Hinten nichts, hieß es. Und sogar seine Einstellung wurde kritisch hinterfragt.

Zugegeben, Stoudemire war bei den beiden Niederlagen in L.A. sang- und klanglos mit untergegangen. Doch in Spiel 3 strafte er alle Kritiker Lügen. 42 Punkte, 11 Rebounds und überhaupt eine aus Lakers-Sicht erschreckend dominante Performance in der Zone lassen die Suns wieder von den Finals träumen.

"Man sollte niemals meine Einstellung, meinen Fokus und meine Einsatzbereitschaft in Frage stellen", sagte Stoudemire. "Sie sind der Grund dafür, dass ich alle meine Verletzungen durchgestanden habe und jeden Sommer versuche, mich zu verbessern. Meine Einstellung zu diesem Spiel ist auf einem All-Time-High."

Suns fahren volle Attacke

Eins war klar: Phoenix musste einiges anders machen. 252 Punkte hatte man sich in L.A. einschenken lassen, zuviel, um auch nur den Hauch einer Chance gehabt zu haben.

Der Gameplan für Spiel 3 sah grob vereinfacht so aus: Hinten: Zone. Vorne: Volle Attacke. Das mündete in eine im Vergleich zu den ersten beiden Spielen deutliche schlechtere Trefferquote der Lakers und 42 Freiwürfe für die Suns, von denen sie sagenhafte 37 versenkten.

Neben Stoudemire erwischte Robin Lopez einen grandiosen Tag, erzielte 20 Punkte bei exzellenter Quote (8/10).

Die übrigen Suns erledigten den Rest. Steve Nash kam auf 17 Punkte und 15 Assists, Jason Richardson auf 19 Zähler. Grant Hill hielt sich mit Würfen merklich zurück (1 von 4 für 5 Punkte), rackerte aber sonst an allen Ecken: 9 Rebounds, 3 Assists, 3 Steals.

Bryant fehlt nur ein Rebound

Bei den Lakers vermisste man die zuletzt so beeindruckende Geschlossenheit. Nur die großen Zwei stemmten sich gegen die Niederlage. Kobe Bryant verpasste ein Triple-Double nur um einen Rebound (36/9/11) und Pau Gasol schoss 11 von 14 aus dem Feld für 23 Punkte (9 Rebs.).

Ron Artest (4/13) und Lamar Odom (4/14) waren keine große Hilfe. Derek Fisher kam immerhin auf 18 Punkte.

"Die Suns haben heute den Ring attackiert und sich 42 Freiwürfe erarbeitet. Das war ihr Plan", erläuterte Lakers-Headcoach Phil Jackson. "Wir haben uns irgendwie zu sehr auf unsere Distanzwürfe verlassen, und Stoudemire und Lopez gehörte das Spiel."

Richardson und Stoudemire machen alles klar

Und dennoch hatte der Champion seine Chance. 8:47 Minuten vor dem Ende führten die Lakers nach zwei Odom-Freiwürfen 90:89.

Doch im Handumdrehen schlugen die Suns zurück. Jared Dudley, Lopez und Stoudemire sorgten wieder für die Führung, Richardson setzte einen Dreier drauf, nachdem Artest den Ball albern an Lopez verloren hatte. 98:92 Suns.

Nach einer Auszeit kämpften die Lakers verbissen um den Anschluss, doch immer hatte Stoudemire, der 13 Punkte im Schlussviertel verbuchte, eine Antwort parat. Richardson machte schließlich mit seinem Dreier zum 114:104 den Deckel drauf.

Spiel 4 findet in der Nacht zum Mittwoch wieder in Phoenix statt. Dann müssen die Lakers womöglich auf Andrew Bynum (Knieprobleme) verzichten. Suns-Spielmacher Nash prallte im Schlussviertel mit Fisher zusammen und verletzte sich an der Nase, gab aber gleich selbst Entwarnung: "Ich glaube nicht, dass etwas gebrochen ist."

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