NCAA: Derrick Williams von FC Bayern im Interview: "Es gibt nichts Besseres als College-Basketball"

Von DAZN/SPOX
Derrick Williams spielt inzwischen für den FC Bayern Basketball.
© getty

Derrick Williams sorgte einst mit den Arizona Wildcats bei der March Madness für Furore. Der heutige Forward des FC Bayern Basketball erinnert sich im Interview mit DAZN und SPOX an den Run im Jahr 2011 zurück und beschreibt zudem, was die Faszination College-Basketball ausmacht.

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Ausgewählte Spiele (insgesamt 30) der March Madness werden von DAZN übertragen. Hier gibt es das komplette Livestream-Programm.

Mr. Williams, March Madness steht vor der Tür. Sie waren 2011 selbst Teil davon, als Sie mit Arizona für Furore sorgten. Erklären Sie uns doch noch einmal, wie groß March Madness in den USA eigentlich ist.

Derrick Williams: Es ist riesig. Die Fans sind unglaublich, man kann das ein bisschen mit den großen Fußball-Klubs hier oder auch im europäischen Basketball vergleichen. Jeder feuert sein Team leidenschaftlich an. Ich habe für Arizona gespielt und wir hatten da echt überall auf der Welt Fans. Das war eine tolle Zeit. Ein tolles Programm, tolle Fans und ein toller Campus.

Haben Sie sich dabei wie ein Star auf dem Campus gefühlt in Ihren jungen Jahren?

Williams: Ich habe auf einer kleinen High School in Kalifornien gespielt und kam dann auf diese große Uni. Ich hatte so etwas also noch nie erlebt. Du kommst dann auf den Campus und jeder kennt dich, das war eine ganz neue Erfahrung. Ich saß dann im Hörsaal mit Gleichaltrigen, die gleichzeitig große Fans von meinem Spiel waren. Da waren 75-100 Leute anwesend und folgten dem Unterricht nicht, weil sie sich zu mir umdrehten. Das ist schon Wahnsinn.

Wie ist es möglich, dass diese Unis fast immer vor ausverkauftem Haus spielen?

Williams: Das ist echt verrückt. Bei unseren Auswärtsspielen hat die halbe Halle rot getragen. Jeder hat in Amerika ein Team und das wird dann unterstützt.

Der Höhepunkt der College-Saison der Saison ist natürlich die March Madness. Was macht diese Faszination aus?

Williams: Es gibt die großen Unis und dann die kleineren Colleges, die dort aufeinandertreffen. Heimrecht ist am College immer ein großer Faktor und der wird bei der March Madness eliminiert, wenn die Spiele auf neutralem Boden ausgetragen werden. So gibt es häufig Überraschungen, sogar ein 16-Seed schlug vor ein paar Jahren ein topgesetztes Team. Es kann einfach alles passieren und das macht es aus, vor allem wenn eine kleine Uni gewinnt und die Spieler und Fans dann ausgelassen auf dem Court jubeln.

Und alle machen mit, jeder hat sein Bracket, sogar der Präsident. Zumindest vor der letzten Wahl.

Williams: Das ist schon cool, dass selbst der Präsident das ausfüllt. Es machen so viele mit und noch nie hat jemand ein perfektes Bracket ausgefüllt. Darum heißt es wahrscheinlich auch Madness, weil eben so viel passieren kann. Auch uns traute man damals wenig zu und wir gewannen einige Runden. Das war großartig - und für mich steht seitdem fest: Es gibt nichts Besseres als College-Basketball. Vor allem die Atmosphäre, wenn man es wirklich zur March Madness geschafft hat.

Sie haben damals das Elite Eight, also das Viertelfinale, erreicht. Wie war die Stimmung innerhalb der Mannschaft?

Williams: Das war großartig. Die ersten Runden spielten wir in Oklahoma und wussten nicht genau, wo wir standen, auch weil wir starke Gegner in Memphis und Texas hatten. Die haben wir geschlagen und dachten auf einmal, dass wir etwas reißen könnten. Wir flogen dann mit dem Flugzeug, bekamen Polizei-Eskorten und wir merkten, dass wir Teil von etwas Großem waren, zumal wir danach auch Duke besiegten. Im Elite Eight war dann aber Schluss, weil Kemba Walker mit UConn zu stark war, auch wenn es knapp war. Die Stimmung war aber fantastisch und deswegen empfehle ich jedem, das mitzumachen. Die Regeln werden gerade ein bisschen geändert, aber alle spielen für den Titel und wollen ihre Uni repräsentieren. Es gibt nichts, womit man das vergleichen kann.

Verfolgen Sie den Wahnsinn auch in dieser Saison wieder, auch wenn Sie nun in Europa spielen?

Williams: Ich verfolge es, auch mit der Zeitverschiebung. Ich halte mich aber auf jeden Fall auf dem Laufenden, auch wenn Arizona in diesem Jahr nicht dabei ist.

Wer sind die Favoriten für Sie in diesem Jahr?

Williams: Eigentlich ist Arizona immer mein Favorit, weil es eben meine Uni ist. Das geht dieses Jahr aber nicht. Ich denke, dass Duke und North Carolina die besten Chancen haben. Mein Geheimfavorit ist Murray State, das zwar eine kleine Schule ist, aber einige sehr gute Spieler haben. Sie können vielleicht einen kleinen Run hinlegen, wie wir das damals mit Arizona gemacht haben.

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