NBA

Kobe Bryant am Ziel seiner Träume

SID
Nach zuvor durchwachsenen Playoffs waren Kobe und Co. in den Finals in bestechender Form
© Getty

Zum 15. Mal in der Vereinsgeschichte sind die Los Angeles Lakers Champion. Das Team um Kobe Bryant gewann Spiel fünf bei den Orlando Magic 99:86 und die Finalserie mit 4:1.

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Die Los Angeles Lakers haben zum 15. Mal in ihrer Vereinsgeschichte den NBA-Titel geholt. Das Team aus Kalifornien gewann Spiel fünf der Finalserie bei den Orlando Magic mit 99:86 und entschied die Best-of-Seven-Serie mit 4:1 für sich.

Für die Lakers, die im vergangenen Jahr im Finale an den Boston Celtics gescheitert waren, ist es der erste Titelgewinn seit 2002.

Jackson: Rekordhalter mit zehn Titeln

Einen Platz in den Geschichtsbüchern sicherte sich Lakers-Coach Phil Jackson. Mit seinem zehnten Titelgewinn als NBA-Coach stellte der 63-Jährige einen neuen Rekord auf und ließ Trainerlegende Red Auerbach, zwischen 1957 und 1966 neun Mal Champion mit Boston, hinter sich.

Nach sechs Meisterschaften mit den Chicago Bulls in den 90er Jahren hatte Jackson die Lakers bereits 2000, 2001 und 2002 jeweils zum Titel geführt.

"Ich werde meine Siegerzigarre heute Abend im Gedenken an Red rauchen", erklärte Jackson. "Er war einfach ein Supertyp."

Bryant erstmals Finals-MVP

Zum ersten Mal in seiner Karriere als MVP der Finalserie wurde Lakers-Superstar Kobe Bryant ausgezeichnet. Der elfmalige All-Star hatte bei seinen drei bisherigen Meisterschaftsgewinnen jeweils Teamkollege Shaquille O'Neal den Vortritt lassen müssen.

Der gratulierte seinem Ex-Partner per Twitter: "Du hast es dir verdient. Genieß diesen Moment." Nach schwierigen Jahren, in denen Bryant und O'Neal häufig ein gestörtes Verhältnis nachgesagt wurde, sind beide inzwischen bemüht, die WOgen zu glätten.

Mit dem Titelgewinn konnte Bryant endlich allen Kritikern zeigen, dass er auch ohne O'Neal, einen der dominantesten Center aller Zeiten, den NBA-Thron erklimmen kann.

"Es war eine Herausforderung, die ich annehmen musste", sagte Bryant sichtlich erleichtert. "Ich hätte erzählen können, dass ich auch ohne Shaq gewinnen kann, bis ich grün und blau bin, aber die Stimmen verstummen erst, wenn man tatsächlich etwas dagegen unternimmt."

Ausgeglichene Teamleistung der Lakers

Trotz einer Finger-Verletzung an der rechten Hand, die sich Bryant im ersten Viertel zugezogen hatte, war der 30-Jährige mit 30 Punkten, 6 Rebounds, 5 Assists und 4 Blocks erneut bester Spieler auf dem Platz.

Trotz der Abwesenheit von O'Neal: Auch 2009 gewann Bryant den Titel natürlich nicht allein: Lamar Odom steuerte für Los Angeles 17 Zähler und 10 Rebunds bei, Pau Gasol 14 und 15, Trevor Ariza 15 und Derek Fisher 13.

Auch bei den Magic kamen fünf Spieler auf eine zweistellige Punktzahl, allerdings war Rashard Lewis mit 18 Punkten und 10 Rebounds schon der erfolgreichste Spieler.

Erneut einen enttäuschenden Abend erlebte Magic-Starspieler Dwight Howard, dem nur elf Punkte und zehn Rebounds gelangen.

Howard: Schmerz der Niederlage als Motivation für 2010

Nach dem Spiel quälte sich Superman Howard selbst, als er einfach an der Seitenlinie sitzenblieb und sich die Meisterfeier der Lakers anschaute.

An denen könnte sich der beste Center der Saison ein Beispiel nehmen: Im letzten Jahr verloren die Männer aus Kalifornien ihre Finalserie gegen die Boston Celtics deutlich, nur um in dieser Saison noch stärker zurück zu kommen.

"Das tut weh, verdammt weh", gab Howard zu. "Aber aus Niederlagen muss man lernen. Manchmal muss man erst verlieren, um zu gewinnen."

Orlandos Coach Stan van Gundy, der während der gesamten Playoffs nicht mit Kritik an seinen Spielern sparte, war diesmal sehr viel nachsichtiger: "Unsere Jungs haben sehr hart gearbeitet und toll gekämpft. Aber die Lakers hatten einfach auf alles eine Antwort."

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