NBA

Ray Allen vor der Notschlachtung

Von Haruka Gruber
Allen (l.) erzielte nur in einem von elf Partien mehr als 20 Punkte - dann explodierte er in Toronto
© Getty

Die Boston Celtics gewinnen dank der "Schweinefütter-Offense" bei den Toronto Raptors endlich wieder ein Spiel. Außerdem: Dustin Hoffman alias Orlando und Shaqs bizarre Leistung.

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Triangle Offense, High Post Rub Offense, Double Post Motion Offense oder Kentucky Pattern Offense: Der Basketball ist voll von Angriffstaktiken mit zum Teil kurios anmutenden Namen.

Auf die so genannte "Schweinefütter-Offense" hat die NBA-Welt jedoch bis zum 94:88-Sieg der Boston Celtics bei den Toronto Raptors warten müssen.

Zur Erklärung: Bostons Ray Allen punktete in Toronto nach Belieben, netzte 8 Dreier ein und erzielte 36 Zähler - was Trainer Doc Rivers so kommentierte: "Ray war heiß, daher haben wir ihn mit Bällen gefüttert. Wir haben dafür die Marschroute: 'Füttere das Schwein.'"

Allen, nach dem ersten Sieg nach vier Niederlagen in Serie sichtlich gut gelaunt, erwiderte: "Wir wollen doch nicht, dass das Schwein unkontrolliert fett wird. Denn dann müssen wir es vielleicht irgendwann mal schlachten."

San Antonio Spurs - Orlando Magic 98:105: Der junge Dustin Hoffman wurde von der deutlich älteren Anne Bancroft in die Männlichkeit eingeführt, ähnlich erging es nun den jungen Orlando Magic mit den deutlich älteren San Antonio Spurs. Irgendwie zumindest.

Denn der Erfolg gegen die abgezockten Spurs stellt für die Magic so etwas wie die erfolgreich bestandene Reifeprüfung da. Orlando ist nach dem 13. Sieg im 15. Spiel endgültig ein Titelaspirant.

Dwight Howard (24 Punkte, 14 Rebounds): "Wir spielen das Jahr über großartigen Basketball. Aber nach San Antonio zu reisen und einen solch starken Gegner zu besiegen sagt sehr viel darüber aus, wie sehr wir gewachsen und gereift sind."

Los Angeles Clippers - Phoenix Suns 103:109: Fast schon bizarr: Freiwurf-Analphabet Shaquille O'Neal (15 Punkte, 10 Rebounds) hat plötzlich das Freiwerfen erlernt.

Nach der 7-von-7-Gala gegen Dallas versenkte der Suns-Center auch in L.A. alle seine 5 Versuche von der Linie. Der wichtigste war zwei Minuten vor dem Ende, als er das Spiel entscheidende Dreipunktspiel vollendete.

Atlanta Hawks - Philadelphia 76ers 94:109: Was eine basketballerische Ausbildung in Deutschland alles bewirken kann. Ex-Bundestrainer und Wahl-Rheinländer Tony DiLeo führte als Interimstrainer die 76ers erstmals in der Saison zu einer Serie von vier Siegen. Besonders Andre Iguodala (27 Punkte, 9 von 13, 9 Assists) blüht unter ihm auf.

Überraschungsmannschaft Atlanta droht hingegen langsam die Luft auszugehen (Dritte Niederlage am Stück).

Golden State Warriors - Indiana Pacers 120:117: Was für ein wildes Shootout von Golden States Jamal Crawford (32 Punkte ) und Indianas Danny Granger (42).

Beide erzielten im letzten Viertel jeweils 15 Punkte - mit dem besseren Ende für Crawford, dem der  entscheidende Dreier 11,3 Sekunden vor dem Buzzer gelang.

Damit rechtfertigt Crawford zumindest ansatzweise das Vertrauen, das ihm von den Fans geschenkt wird. Bei der All-Star-Wahl liegt er unter allen West-Guards mit 462.039 Stimmen auf Platz sechs - noch vor deutlich besser eingestuften Spielern wie Steve Nash, Jason Terry oder Brandon Roy.

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