NFL

Lauft, Giants, lauft

Von SPOX
Quarterback Eli Manning (l.) warf gegen die Ravens 153 Yards
© Getty

Die New York Giants haben am 11. Spieltag dank ihres überragenden Laufspiels die Baltimore Ravens geschlagen. Die Green Bay Packers fegten über die Chicago Bears hinweg und in Cincinnati gab es das erste Unentschieden seit sechs Jahren.

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New York Giants - Baltimore Ravens 30:10 (13:0, 7:3, 7:7, 3:0)

Die New York Giants überrennen ihre Gegner - und das im wahrsten Sinne des Wortes. Gegen die Baltimore Ravens erliefen die Giants zum dritten Mal in Folge mehr als 200 Yards (207). Und das gegen die beste Laufverteidigung der Liga. Bis dahin hatte Baltimore nur 65,4 Rushing-Yards pro Spiel zugelassen. Eli Manning (13/23, 153 Yards, 1 TD, 1 INT) und die Giants fuhren damit ihren fünften Sieg in Folge ein.

Die Ravens verloren dagegen zum ersten Mal nach vier Erfolgen hintereinander. Auch weil Rookie-Quarterback Joe Flacco zwei Interceptions warf, was ihm in den vier vorangegangenen Spielen nicht passiert war. Eine davon nutzte Aaron Ross Ende des dritten Viertels zur Vorentscheidung (27:10).

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Jacksonville Jaguars - Tennessee Titans 14:24 (0:3, 14:0, 0:14, 0:7)

Effizient und erfolgreich: Die Titans sind weiterhin das Maß aller Dinge. Die makellose Bilanz: zehn Spiele, zehn Siege. "Es ist großartig", sagte DT Albert Haynesworth. "Jeder rechnet mit einem Einbruch von uns. Aber wir beweisen der Welt, dass sie falsch liegt."

Bevor der Saison übergreifende 13. Erfolg in Serie feststand, war jedoch harte Arbeit angesagt. Zur Halbzeit lag Tennessee noch mit 3:14 hinten, doch dann kam QB Kerry Collins und mit ihm drei TD-Pässe auf Brandon Jones und zweimal Justin Gage.

Pittsburgh Steelers - San Diego Chargers 11:10 (0:7, 5:0, 3:0, 3:3)

Premiere, Premiere: Noch nie ging ein Spiel in der NFL-Geschichte mit 11:10 aus. Ansonsten gab es vom Spiel nicht viel zu berichten. Außer vielleicht, dass sich Ben Roethlisberger (31/31, 308 Yards, 0 TD, 0 INT) aus jedem Schlamassel fernhielt und seinem Team nicht den Sieg kostete - so wie bei den zwei Heimniederlagen zuvor.

Green Bay Packers - Chicago Bears 37:3 (7:0, 10:3, 7:0, 13:0)

Die Packers haben ihr Must-win-Game erfolgreich bestritten und ihre Chancen auf die Playoffs gewahrt und mit Minnesota und Chicago gleichgezogen (5-5). Daran konnte auch die Rückkehr von Bears-QB Kyle Orton (13/26, 133 Yards, 0 TD, 0 INT) nichts ändern. Das Duell entschied Aaron Rodgers (23/30, 227 Yards, 2 TD, 1 INT) klar für sich.

Der Schlüssel zum ersten Erfolg im Lambeau Field gegen die Bears nach vier Niederlagen waren die 145 Yards, die Ryan Grant erlief. Die Bears schafften es insgesamt nur auf 83.

Indianapolis Colts - Houston Texans 33:27 (3:6, 6:7, 14:7, 10:7)

Colts-QB Peyton Manning (30/46, 320 Yards, 2 TD, 0 INT) benötigte zwei Viertel, um die Defense der Houston Texans zu knacken. Dann lief alles wie von selbst, nach vier erfolgreichen Angriffen in Folge war der dritte Sieg in Folge für Indy unter Dach und Fach.

Manning warf dabei zwei TD-Pässe auf Joseph Addai und Marvin Harrison. RB Addai knackte mit 105 Yards zudem erstmals die 100-Yard-Marke seit November 2007. Bei den Texans zeigte RB Steve Slaton seine beste Saisonleistung und stellte mit einem 71-Yard-TD-Lauf sogar einen neuen Vereinsrekord auf. An der dritten Niederlage in Folge konnte dies jedoch auch nichts ändern.

Cincinnati Bengals - Philadelphia Eagles 13:13 OT (0:0, 10:3, 3:7, 0:3, 0:0)

Beide Mannschaften bescherten der NFL das erste Unentschieden seit sechs Jahren. Damals trennten sich in einem hochklassigen Match die Falcons und die Steelers 34:34. Dieses Mal war es alles andere als ein Zungenschnalzer.

Wobei die Eagles mit dem Remis noch zufrieden sein müssen, da QB Donovan McNabb eine unterirdische Leistung ablieferte, nur 28 von 58 Pässen an den Mann brachte, offene Receiver nicht fand und insgesamt drei Interceptions warf.

Die Chance zum Sieg vergab Bengals-Kicker Shayne Graham sieben Sekunden vor Ende der Overtime, als er ein Field Goal aus 47 Yards knapp rechts vorbei setzte.

Atlanta Falcons - Denver Broncos 20:24 (3:7, 10:0, 0:7, 7:10)

Gegen die von Verletzungen geplagten Broncos mussten die Falcons die erste Heimniederlage in dieser Saison hinnehmen. Dabei setzte Denver zum ersten Mal in seiner Geschichte einen Spieler sowohl in der Offense als auch in der Defense ein - Spencer Larsen war der Auserwählte, der als Middle Linebacker und Fullback auf dem Feld stand.

Den entscheidenden Spielzug setzten die Broncos 5:35 vor Ende der Partie. Jay Cutler warf einen Touchdown-Pass über neun Yards auf Daniel Graham und sorgte somit für den Unterschied. Falcons-QB Matt Ryan kam zwar insgesamt auf 250 Yards, warf aber kein einziges Mal erfolgreich in die Endzone.

Tampa Bay Buccaneers - Minnesota Vikings 19:13 (3:3, 3:10, 7:0, 6:0)

Gegen die Green Bay Packers war Star-Running-Back Adrian Peterson noch der Matchwinner, gegen die Tampa Bay Buccaneers stach diese Karte jedoch nicht. Peterson verpasste mit 19 Carries für 85 Yards sein fünftes 100-Yards-Spiel in Serie.

Schuld daran war die gut eingestellte Defensive der Bucs und deren Quarterback Jeff Garcia (23/30, 255 Yards, 0 TD, 0 INT). Garcia warf zwar keinen TD, bereitete aber das entscheidende Field Goal von Matt Bryant zum 16:13 vor, indem er 69 Yards in 13 Spielzügen überbrücken konnte. Vikes-QB Gus Frerotte (14/20, 138 Yards, 1 TD, 0 INT) warf diesmal keine Interception, wurde dafür aber fünfmal gesackt.

Carolina Panthers - Detroit Lions 31:22 (0:7, 21:9, 3:0, 7:6)

Wie schon eine Woche zuvor gegen die Oakland Raiders zegiten die Panthers eine enttäuschende Leistung, so dass es schon einer historischen Marke bedurfte, um die weiter sieglosen Lions zu bezwingen.

Insgesamt 264 Yards erliefen die Panthers - so viel wie nie zuvor, wobei Jonathan Stewart (130 Yards, 1 TD) und DeAngelo Williams (120 Yards, 2 TDs) den Löwenanteil brachten.

Bei Detroit kehrte Daunte Culpepper an den Ort zurück, wo er sich vor drei Jahren eine schwere Knieverletzung zugezogen hatte. Der Lions-QB (20/35, 207 Yards, 1 TD, 2 INT) konnte aber die Niederlage ebenso wenig verhindern, wie Rookie-RB Kevin Smith, der mit 112 Yards eine persönliche Bestmarke aufstellte, da die Defense gegen den Lauf der Panthers kein Mittel fand.

Kansas City Chiefs - New Orleans Saints 20:30 (7:3, 3:10, 3:14, 7:3)

Als Dwayne Bowe nach einem 5-Yard-TD-Pass von QB Tyler Thigpen (19/38, 235 YDs, 2 TDs, 1 INT) Anfang des vierten Viertels auf 20:27 verkürzten konnte, keimte bei den Chiefs noch einmal Hoffnung.

Doch Drew Brees (25/36, 266 Yards, 1 TD, 1 INT) gewann das Duell der Quarterbacks. Der letzte Angriff der Saints über zwölf Spielzüge zog sich sechseinhalb Minuten hin und endete mit einem 35-Yard-Field-Goal durch Garrett Hartley zum 30:20. Dann war der Käse gegessen.

Miami Dolphins - Oakland Raiders 17:15 (7:0, 0:3, 7:2, 3:10)

Mit dem Sieg gegen Oakland haben die Dolphins gezeigt, dass sie zumindest für einen Sieg gegen ein schlechtes Team gut sind. Allerdings war es denkbar knapp.

38 Sekunden vor dem Ende sicherte Dan Carpenter mit einem 38-Yard-Field-Goal die entscheidenden Punkte für Miami. Damit haben die Dolphins erstmals seit fünf Jahren wieder sechs Siege nach zehn Spielen auf dem Konto. Die Raiders blieben mit insgesamt 186 Yards bereits zum zweiten Mal in den letzten drei Spielen unter der 200-Yards-Marke.

San Francisco 49ers - St. Louis Rams 35:16 (7:0, 28:3, 0:6, 0:7)

Das Duell zweier Kellerkinder der NFC entschied San Francisco souverän für sich. Und sorgte nebenbei für ein echtes Highlight. Alle 35 Punkte erzielten die 49ers in der ersten Hälfte, was ihnen zuletzt 1992 gelangen. Vier erzielte Touchdowns in den ersten 30 Minuten wiederum gab es zuletzt 1989 mit einem Quarterback namens Joe Montana.

Diesmal überragend:  QB-Grünschnabel Shaun Hill mit 2 TD-Pässen, der damit die 49ers in allen drei Spielen, in in denen er startete, zum Sieg führte.

Seattle Seahawks - Arizona Cardinals 20:26 (0:10, 7:6, 0:10, 13:0)

Früher wurden etliche Witze auf Kosten der Cardinals gerissen - doch damit sollte langsam Schluss sein. Denn der Erfolg in Seattle war der siebte Sieg im zehnten Spiel. Matchwinner war QB-Methusalem Kurt Warner (32/44, 395 Yards, 1 TD, 1 INT).

Bei den Seahawks gehen hingegen langsam die Lichter aus. Der 2-8-Start ist der schlechteste seit 1992.

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