Lindsey Vonn, Martin Fourcade und Co.: Das sind die Superstars bei Olympia 2018

Von Leon Willner
Olympia 2018 wartet unter anderem mit Lindsey Vonn auf
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Ski Alpin

  • Marcel Hirscher (Österreich)

Marcel Hirscher ist der derzeit beste Ski-Rennläufer der Welt. Ohne wenn und aber. Dass dieser Satz kurz vor Olympia hier so stehen würde, hatte keiner erwartet. Erst im August 2017 zog sich Hirscher im Training einen Bruch des Außenknöchels zu. An Skifahren war nicht zu denken. Der Zeitpunkt einer möglichen Rückkehr in den Weltcup-Zirkus ungewiss.

Hirscher kämpfte sich zurück, schneller als alle es für möglich hielten. Doch da der erste Riesenslalom der Saison wegen Schlechtwetter abgesagt werden musste, war er bereits beim ersten Rennen um Weltcup-Punkte gleich wieder am Start. Am 12. November in Levi, nur drei Monate nach seiner Verletzung.

Seither läuft die Saison wie geschmiert, den nächsten Riesenslalom gewann er bereits und seine Dominanz lehrt der Konkurrenz das Fürchten. Nach Weltcupsiegen überholte er Alberto Tomba (51), in Wengen gewann er den fünften Slalom in Serie, nur vier Läufer schafften das vor ihm.

Und doch, man lese und staune: Er hat noch nie eine Olympische Goldmedaille um den Hals hängen gehabt. 2010 in Vancouver verpasste ein junger Marcel Hirscher mit den Plätzen vier im Riesenslalom und fünf im Slalom die Medaillenränge nur knapp.

2014 reiste er als absoluter Top-Favorit auf Gold nach Sochi. Einen verpatzen ersten Durchgang konnte er im Riesenslalom nicht mehr aufholen. Immerhin tröstete sich Hirscher mit Silber im Slalom. Hirscher hat den Gesamtweltcup sechsmal gewonnen, es wird Zeit für eine Olympische Medaille.

  • Mikaela Shiffrin (USA)

Wenn man wie Mikaela Shiffrin in Vail, Colorado geboren ist, kann man gar nicht anders, als Ski-Rennläuferin zu werden. Der Ort in den Rocky Mountains ist als Wintersport-Paradies bekannt. Für den Feinschliff zog Shiffrin in jungen Jahren in die Ski-Akademie nach Vermont.

Danach konnte es der US-Amerikanerin gar nicht schnell genug gehen: Im zarten Alter von 16 fuhr sie bereits zum ersten Mal auf ein Weltcup-Podium im Slalom. Ein Jahr später gewann sie ihren ersten Weltcup-Slalom. Im Alter von 17 Jahren wurde sie Slalom-Weltmeisterin, kurz darauf stand schon die kleine Kristallkugel in der Vitrine.

Inzwischen ist sie das, was Marcel Hirscher im Herrenbereich ist: die absolute Dominatorin - zumindest im Slalom. In Sochi wurde Shiffrin zur jüngsten Slalom-Olympiasiegerin der Geschichte. In der Saison 2014/15 feierte sie ihren ersten Sieg im Riesenslalom, 2016/17 den ersten Triumph im Gesamtweltcup.

Mit 22 Jahren hat sie bereits 41 Weltcupsiege gefeiert, nie war sie souveräner als jetzt. Als Lindsey Vonn in Sochi passen musste, wurde Shiffrin in den USA zum Star. Jetzt ist sie in aller Munde. Kann Shiffrin auch mit dem absoluten Erwartungsdruck auf der in Pyeongchang umgehen? Die Konkurrenz dürfte gewarnt sein, inzwischen fährt Shiffrin sogar in der Abfahrt vorne mit.

  • Lindsey Vonn (USA)

Lindsey Vonn - dieser Name steht für eine der besten Athletinnen des alpinen Skisports aller Zeiten. Welche andere Athletin hatte je beim Internationalen Skiverband FIS für eine Starterlaubnis beim Herren-Abfahrtslauf angefragt? Vonn gehört zum kleinen Kreis der Athletinnen, die in allen Disziplinen Weltcupsiege einfuhren.

Als erste Frau überhaupt schnallte sich Vonn 2009/10 bei der Abfahrt Männerski an. Die Männerski sind länger und damit schwerer zu beherrschen. Sie erfordern eine bessere Athletik und erhöhen das Verletzungsrisiko. Für Vonn kein Problem. Viermal gewinnt sie den Gesamtweltcup, im Hause Vonn gibt es Dank 16 kleiner Kristallkugeln ein Platzproblem.

Doch im Leben geht es nicht immer bergauf: Für die Olympischen Spiele von Sochi musste sie unter Tränen absagen, verletzungsbedingt. Lange hatte sie gekämpft, es reichte nicht. Auch in der Vorbereitung zu diesem Winter hatte Vonn mit einigen Verletzungen zu kämpfen. Nach einigem Hin und Her stand sie dennoch zum Auftakt in Sölden auf der Piste. Wenig erfolgreich, am Ende springt nur Platz 34 heraus. Ihre Pechsträhne nahm sie mit nach Lake Louis, wo sie bereits 18 Mal gewinnen konnte: Vonn stürzte in der Abfahrt und verdrehte sich das Knie.

Doch die Vonn wäre nicht die Vonn, wenn sie sich nicht zurückgekämpft hätte. Rechtzeitig vor Olympia ist sie wieder in Top-Form. In Val-d'Isere schaffte Vonn ihren ersten Sieg seit elf Monaten. Zuletzt fuhr sie in drei Abfahrten in Folge auf Platz eins. Der Konkurrenz bleibt mal wieder nur das Staunen. Ein zweites Sochi soll es für Vonn somit nicht geben, gegenüber OVB online betonte sie: "Erst will ich Gold in Pyeongchang, dann einen Mann."