Bach: "Terrorismus darf nicht siegen"

SID
Thomas Bach will ein friedliches und freundliches Olympia 2014 in Sotschi
© getty

IOC-Präsident Thomas Bach hat in seiner Neujahrsbotschaft Olympische Winterspiele in Sotschi frei von politischen Einflüssen gefordert und die Terroranschläge in Wolgograd erneut scharf verurteilt.

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Fünf Wochen vor der Eröffnungsfeier in Sotschi werfen die Terroranschläge von Wolgograd Schatten auf die Olympischen Winterspiele. Während Russlands Präsident Wladimir Putin in seiner Neujahrsansprache die "Vernichtung" aller Terroristen ankündigte und zu einem Besuch an den Ort des Grauens aufbrach, pries IOC-Präsident Thomas Bach die "Magie der Spiele" und forderte ein Winter-Olympia frei von politischen Einflüssen.

"In Sotschi werden die Athleten wieder die Magie der Olympischen Spiele und des Olympischen Dorfes entdecken. Sie werden die Fähigkeit der Olympischen Spiele erleben, Brücken zu bauen und Mauern einzureißen", teilte Bach in seinem Grußwort zum neuen Jahr mit: "Sotschi soll eine Demonstration von Einheit in Vielfalt sein und von bemerkenswerten sportlichen Leistungen - keine Plattform für Politik oder Teilung."

"Exzellentes Event von höchster Qualität"

Dies sei umso wichtiger vor dem Hintergrund der "feigen Terrorattacken" in Wolgograd, die wir "ganz und gar verurteilen", sagte der erste deutsche Präsident des Internationalen Olympischen Komitees: "Terrorismus darf niemals siegen." Der 60-Jährige sprach den russischen Behörden erneut sein Vertrauen aus, für "sichere Winterspiele für alle Athleten und Beteiligten" zu sorgen. Bach zeigte sich zuversichtlich, dass Sotschi ein "exzellentes Event von höchster Qualität" werde.

Putin ließ keine Zweifel daran, dass seine Sicherheitsbehörden die ohnehin schon enormen Anstrengungen noch einmal intensivieren würden. Unmittelbar nach den beiden Bombenanschlägen in Wolgograd, die 34 Menschen töteten, kündigte er verschärfte Vorkehrungen für ganz Russland an.

Putin nach Wolgograd gereist

Am Neujahrstag reiste er überraschend selbst an den Ort des Schreckens in die Millionenstadt 700 Kilometer von Sotschi entfernt und brandmarkte die Anschläge als "scheußliches Verbrechen". In seiner Neujahrsansprache hatte er zuvor die "totale Vernichtung" aller "Terroristen" angekündigt.

Im Nordkaukasus kämpfen Extremisten für die Errichtung eines islamistischen Staates. Der tschetschenische Terror-Chef Doku Umarow, Russlands Staatsfeind Nummer eins, hatte erklärt, die Winterspiele mit allen Mitteln verhindern zu wollen. Dass auch Putin die Politisierung Olympias durch Terroristen für die Durchführung von fragwürdigen Maßnahmen nutzt, gilt als sicher.

Polizei und Militär im Einsatz

So soll der russische Inlandsgeheimdienst FSB für Olympia in Sotschi längst die Infrastruktur für die flächendeckende Überwachung sämtlicher Kommunikationskanäle geschaffen haben. Ab dem 7. Januar soll Sotschi durch mehrere Sicherheitsringe und Tausende Polizei- und Militärkräfte vor Attentätern geschützt werden.

Putin selbst erklärte das Thema Sicherheit am Neujahrstag während seiner landesweit im TV ausgestrahlten Stellungnahme erneut zur Chefsache. Der Präsident erklärte, er wolle sich im Laufe des Tages persönlich von FSB-Chef Alexander Bortnikow und Innenminister Wladimi Kolokoltsew über die Maßnahmen informieren lassen, die "sie getroffen haben, um die Sicherheit auf dem kompletten Territorium der Russischen Föderation zu verbessern".#

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