Langlauf: Björgen gewinnt Verfolgung

SID
Marit Björgen gewann nach dem Sprint-Sieg schon ihre zweite Gold-Medaille
© Getty

Die viermalige Skilanglauf-Weltmeisterin Marit Björgen aus Norwegen hat in der Loipe im Whistler Olympic Park ihre zweite olympische Goldmedaille und die dritte insgesamt gewonnen.

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Die 29 Jahre alte Sprintsiegerin, die über 10 km Dritte geworden war, setzte sich auch in der 15-km-Verfolgung überlegen vor der Schwedin Anna Haag und der Polin Justyna Kowalczyk durch, die im Sprint Silber gewonnen hatte. Evi Sachenbacher-Stehle aus Reit im Winkl belegte als Beste eines deutschen Quartetts Rang 11.

Die deutschen Skilangläuferinnen waren bei der zweiten Goldshow der Norwegerin Marit Björgen erneut nur Statisten. Auch bei der dritten Olympia-Entscheidung im Sonnenschein von Whistler verfehlten die Frauen im 15-km-Jagdrennen das ausgegebene Ziel Top-Ten-Platz um eine Schuhspitze, die anvisierten vier deutschen Medaillen sind in weiter Ferne.

Eine weitere Hiobsbotschaft gab es am Mittwoch nach dem Abschlusstraining der bislang medaillenlosen Männer: Weltmeister Axel Teichmann fällt wegen einer Nasennebenhöhlenentzündung für das Jagdrennen am Sonntag aus.

Behle hat mehr erwartet

"Wir können mit der Zwischenbilanz nicht ganz zufrieden sein. Das Ziel waren Top-Ten-Plätze, das haben wir wieder knapp verfehlt" sagte Bundestrainer Jochen Behle: "Nur Platz elf ist in Ordnung, von Steffi und Katrin habe ich mehr erwartet."

Sachenbacher-Stehle hatte bei frühlingshaften Temperaturen von zehn Grad im Ziel 1:39,8 Minuten Rückstand auf Siegerin Björgen und verfehlte das Ziel Top Ten erst im Fotofinish.

Zwei Tage nach ihrem Sprint-Triumph war Björgen auch über die zweitlängste Distanz nicht zu schlagen und triumphierte mit 8,9 Sekunden Vorsprung souverän vor der Schwedin Anna Haag. Bronze gewann die Sprint-Olympiazweite Justyna Kowalczyk (Polen).

Sachenbacher kann Tempo nicht halten

Nicole Fessel wurde 22., Katrin Zeller landete auf Platz 24, Stefanie Böhler wurde 36. Vor dem Massenstart hatte Chefcoach Behle für seine Vorzeigeläuferin Sachenbacher-Stehle die "Devise Angriff" ausgegeben: "Wir müssen so lange wie möglich vorn dranbleiben, dann ist alles möglich."

Und die Staffel-Olympiasiegerin von 2002, die sich "brutal auf das Rennen gefreut" und das Ziel Top Ten ausgegeben hatte, versuchte ihr Bestes. Das reichte aber nicht. "Ich kann damit nicht so richtig zufrieden sein", sagte sie: "Ich habe mich super gefühlt, aber es hat nicht ganz geklappt. Na ja."

Vor allem Björgen und Kowalczyk schlugen gleich auf den ersten Kilometern ein mörderisches Tempo an. Sachenbacher-Stehle hielt in der ungeliebten klassischen Technik mit verbissenem Gesicht genau wie Katrin Zeller nur bis zu Kilometer vier mit. Zu diesem Zeitpunkt waren Nicole Fessel und Stefanie Böhler schon aussichtlos zurückgefallen.

Dann wurde das Tempo vorn zu hoch. Sachenbacher-Stehle musste abreißen lassen, verlor bis zum Wechsel auf die freie Technik 42,4 Sekunden und damit die Minimalchancen im Kampf um einen Podestplatz.

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