Eisschnelllauf: Davis holt Gold

SID
Shani Davis gewann bereits 2006 in Turin Gold über die 1000 Meter
© Getty

Der US-Amerikaner Shani Davis hat als erster Eisschnellläufer einen Olympiasieg über 1000 m wiederholen können. Auf das Podest schafften es zudem Mo Tae-Bum und Chad Hedrick.

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Vier Jahre nach seinem Triumph von Turin, wo er erster afro-amerikanischer Eisschnelllauf-Olympiasieger geworden war, setzte sich der 27 Jahre alte Weltmeister im Richmond Oval in Bahnrekordzeit von 1:18,94 Minuten knapp vor 500-m-Olympiasieger Mo Tae-Bom aus Südkorea (1:09, 12) und seinem Landsmann Chad Hedrick (1:09,32) durch.

Für Südkorea war es bereits die vierte Medaille in Richmond. Samuel Schwarz (1:10,45) aus Berlin überzeugte als bester Deutscher auf Platz 16. Nicht optimal lief es für Nico Ihle (1:11, 04) aus Chemnitz, der über Rang 25 nicht hinauskam. Nach dem Chaos um die Eismaschinen beim 500-m-Sprint der Männer traten erneut Probleme auf.

Diesmal gab es wegen Schwierigkeiten mit der Zeitmesselektronik vor der ersten Eispause Verzögerungen. Ottavio Cinquanta, Präsident des Eislauf-Weltverbandes ISU, war auf der Ehrentribüne neben IOC-Präsident Jacques Rogge sichtlich unwohl zumute. Die Eisfläche war dagegen in einem guten Zustand.

"Shorttrack meine Geliebte"

Erstmals kam während eines Rennens die Ersatz-Eismaschine zum Einsatz, die nach den Elektronikmängeln an den anderen Zambonis aus dem 1000 km entfernten Calgary nach Richmond gebracht worden war. Davis, der vor den Winterspielen alle vier Weltcup-Rennen über den langen Sprint gewann, ist einer der schillerndsten Figuren im Eisschnelllauf-Zirkus.

Der achtmalige Weltmeister lebt in Chicago und pendelt zum Training zu den Eisbahnen in Salt Lake City und Milwaukee. Vom Verband US-Speedskating hat er sich nach zahlreichen Differenzen abgewendet, einen festen Coach oder ein Team hat er nicht.

Deshalb verweigert er in Richmond einen Start für die Teamrennen, genau wie er es bereits in Turin getan hat. Seinen eleganten Laufstil und seine herausragende Kurventechnik verdankt er seinen Erfahrungen als Shorttracker. 2006 vor den Winterspielen in Turin verpasste er in der Qualifikation nur knapp einen Doppelstart.

"Shorttrack ist meine Geliebte, die 400-m-Bahn meine Ehefrau. Ich brauche beide, um glücklich zu sein", sagte Davis.

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