Finnland überrollt! USA im Eishockey-Finale

SID
Wie im Training: Paul Stastny (l.) bejubelt nach zwölf Minuten seinen Treffer zum 6:0
© Getty

Mit einer überragenden Leistung und einer 6:0-Führung nach dem ersten Drittel hat das US-Eishockeyteam im gegen Finnland das Finalticket gelöst. Am Ende hieß es 6:1.

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30 Jahre nach dem "Miracle on Ice" greifen die USA wieder nach olympischem Eishockey-Gold. Mit einer berauschenden 6:1 (6:0, 0:0, 0:1)-Gala gegen Finnland zog der zweimalige Olympiasieger ins Finale von Vancouver ein. Am Sonntag (12.15 Uhr Ortszeit/21.15 Uhr MEZ) kann das Team um Jungstar Patrick Kane erstmals seit dem Triumph von Lake Placid 1980 wieder Gold gewinnen.

Damals hatte eine Mannschaft aus unbekannten College-Boys die übermächtige Sowjetunion entzaubert und für eine der größten Sensationen der Sportgeschichte gesorgt.

Furioser Beginn

Ryan Malone (3.), Zach Parise (7.), Erik Johnson (9.), Kane (11. und 13.) und Paul Stastny (13.) sicherten den Amerikanern, die in der Vorrunde den Goldfavoriten Kanada mit 5:3 entzaubert hatten, schon früh den fünften Sieg im fünften Turnierspiel. Der Gegner im Finale wurde am Freitagabend (Ortszeit) zwischen den Gastgebern und dem Überraschungsteam Slowakei ermittelt.

Die Finnen um die Altstars Teemu Selänne und Saku Koivu, bei denen noch 15 Silbermedaillengewinner von Turin auf dem Eis standen, enttäuschten auf der ganzen Linie und kamen erst fünf Minuten vor Schluss durch Antti Miettinen zum Ehrentreffer. Ihnen bleibt am Samstag (19.00 Uhr Ortszeit/Sonntag 4.00 MEZ) im Spiel um Platz drei nur noch die Chance auf die fünfte Olympia-Medaille seit 1988.

Im ersten Drittel führte der Vorrundenerste die bemitleidenswerten Finnen regelrecht vor und verfehlte nur um zwei Tore den Olympia-Rekord der Sowjetunion, die 1980 gegen Japan (16:0) und die Niederlande (17:4) im ersten Drittel jeweils acht Treffer erzielt hatte. Das 1:0 nach 124 Sekunden bekamen die Amerikaner auf dem Silbertablett serviert: Torhüter Miikka Kiprusoff spielte die Scheibe Malone direkt auf den Schläger, der ins leere Tor einschoss.

Goalie geht nach zehn Minuten vom Eis

Beim 2:0 durch Parise in Überzahl war der finnische Goalie machtlos, doch beim dritten Gegentreffer erneut durch den Torjäger der New Jersey Devils patzte Kiprusoff wieder, als ihm der Puck unter dem Arm durchrutschte. Nach dem 4:0 durch Kane war Schluss für den Goalie der Calgary Flames, er sah wieder nicht gut aus, weil er die Scheibe nach vorne abgewehrt hatte. Nach nur zwei parierten Schüssen löste ihn Niklas Bäckström ab.

Doch dem Schlussmann der Minnesota Wild erging es zunächst nicht besser: Kane und Stastny ließen ihm mit einem Doppelschlag innerhalb von 15 Sekunden keine Chance. Danach war die Luft raus. Die USA schalteten gleich zwei Gänge zurück, doch die Finnen verschafften Torhüter Ryan Miller, der zuvor in vier Spielen nur fünf Tore kassiert hatte, nur wenig Arbeit.

Jungstar Kane von den Chicago Blackhawks durfte einige Male ungestört Kostproben seines außergewöhnlichen Könnens demonstrieren. Allerdings verpasste der 21-Jährige jeweils knapp den erfolgreichen Abschluss. Olympia-Rekordscorer Teemu Selänne enttäuschte genauso wie seine Teamkollegen. Der 39-Jährige blieb bei 37 Scorerpunkten, die er bei insgesamt fünf Olympia-Teilnahmen verbuchte. Jarkko Immonen traf immerhin den Pfosten (39.). In den letzten zwölf Minuten durfte US-Ersatztorwart Tim Thomas noch Olympia-Luft schnuppern.

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