IOC im Falle Stepanowa zurückhaltend

SID
Julia Stepanowa hatte den russischen Doping-Skandal ins Rollen gebracht
© getty

Der Start von Whistleblowerin Julia Stepanowa bei den Olympischen Spielen in Rio (05. bis 21. August) ist weiter fraglich. Das IOC blieb in der brisanten Frage in Deckung und wartet auf einen Antrag des Internationalen Leichtathletik-Verbandes IAAF.

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"Zunächst muss die IAAF entscheiden. Dann müssen wir das vollumfänglich unter Berücksichtigung der persönlichen und rechtlichen Gesichtspunkte prüfen", sagte IOC-Präsident Thomas Bach im Interview mit dem SID und stellte klar: "Das kann man nicht mit einem Federstrich erledigen, weil hier wesentliche Regeln der Olympischen Charta in Frage stehen."

Die 800-m-Läuferin gilt durch ihre Aussagen über die Praktiken in Russland als Ikone des Anti-Doping-Kampfes, dennoch wollte Bach kein Machtwort zu ihren Gunsten sprechen: "Meine persönliche Meinung ist hier nicht gefragt. Das ist eine Frage, welche die IOC-Exekutive zu entscheiden hat, und daher müssen wir hier den von mir geschilderten Weg gehen."

Stepanowa hatte 2014 den russischen Dopingskandal ins Rollen gebracht, indem sie in einer ARD-Dokumentation Belege für ein politisch gedecktes Doping-System lieferte. Sie lebt mit ihrer Familie mittlerweile in den USA.

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