"Dschi-Bi!" Cheerleaderin Kate im Dauerstress...

Von SPOX
Die größte Cheerleaderin von London: Prinzessin Kate
© Getty
Cookie-Einstellungen

Tag 9

Mann des Tages: Lee Chong Wei

China hat alle 5 Goldmedaillen im Badminton gewonnen. Das ist Premiere. Um ein Haar hätte der Weltranglistenerste Lee aus Malaysia die weiße Weste beschmutzt. Die Neuauflage des Olympischen Finales von 2008 war im 3. Satz an Dramatik nicht zu überbieten. Lee unterlag Titelverteidiger Dan Lin erst mit 21:15, 10:21 und 19:21. Die Ballwechsel dauerten bis zu 49 Sekunden, bis zu 46 Mal flog dabei der Federball übers Netz. Die Wembley Arena tobte. Die SPOX-Redaktion auch.

Frau des Tages: Elena Savelyeva

History in the making! Dass ausgerechnet die Russin Savelyeva den Box-Wettbewerb der Frauen in London eröffnete, dafür konnte sie nichts. Dass 2012 die ersten Olympischen Spiele sind, bei denen Boxerinnen teilnehmen dürfen? Eher ein Verdienst von Boxverbänden und dem IOC. Aber dass sie als erste Siegerin in die Geschichtsbücher eingeht, ist allein Elenas Verdienst. Sieg über Kim Hye Song aus Nordkorea. Mit 12:9. Glückwunsch!

Tag 10

Mann des Tages: Matthew Emmons

Die Olympia-Geschichte hat viele Pechvögel erlebt. Doch Matthew Emmons gebührt in dieser Kategorie wohl einen Ehrenplatz. Werfen wir einen kleinen Blick zurück: 2004 hatte der Schütze vor dem letzten Schuss drei Ringe Vorsprung. Er zielte wie immer. Er drückte wie immer ab. Doch die Trefferanzeige zeigte eine Null an. "But I shot, I shot", rief er entsetzt.

Das hat sogar gestimmt. Leider schoss Emmons auf die falschen Scheiben. Die Folge: Statt Gold holte er sich die rote Laterne ab. Vier Jahre später in Peking lag er sogar mit 3,3 Ringen in Führung. Diesmal traf er auch die richtigen Scheiben - es leuchtete allerdings eine unteriridische 4,4 auf. Er wurde nur Vierter. Die Pechsträhne ging weiter.

Und in London? Man ahnt es. Diesmal hatte er Silber vor Augen. Doch im letzten Durchgang flatterten ihm die Nerven. Der Südkoreaner Jonghyun zog noch vorbei. Zumindest sicherte er sich noch Bronze. Und ist damit besser als alle deutschen Schützen zusammen.

Frau des Tages: Jamina Roberts

Richtig erfolgreich ist Jamina Roberts bei Olympia eigentlich nicht. Zumindest sportlich gesehen. Fünf Spiele bestritt sie mit der schwedischen Handball-Nationalmannschaft in London. Fünf Mal verließ sie das Feld als Verlierer. Aber muss es denn immer um Gold, Silber und Bronze gehen? SPOX meint: Nein!

Dabei sein ist alles! Und außerdem hat Frau Roberts (übrigens nicht blond!) ja doch noch ihr Ziel erreicht: einmal Usain Bolt treffen. Als sie in der Nacht auf Montag zufällig Bolts Trainer in der Mensa des Olympischen Dorfes traf, nutzte sie ihre Chance. "Wir haben ihn gefragt, ob wir Bolt nicht treffen könnten", so Roberts gegenüber der schwedischen Tageszeitung "Expressen".

Und der Meister gewährte Roberts zusammen mit zwei Landsfrauen tatsächlich eine 90-minütige Audienz. Der Beweis folgte kurze Zeit später auf "Twitter". "Es war echt krass. Aber er war nicht frech oder sowas", sagte Roberts danach. Drei Schwedinnen auf einem Zimmer? Tja, Usain Bolt müsste man sein...

Tag 11

Mann des Tages: Liu Xiang

Im Zeitalter von Rekorden und Doping vergisst man gerade bei Olympia nicht selten die menschliche Seite des Sports. Liu Xiang erinnerte an Tag 11 ein ganzes Stadion daran, dass sich nicht alles um Edelmetall dreht. Keine Frage: Der Chinese wollte aufs Podium. Doch dieser Traum platzte im Vorlauf über 100 Meter Hürden bereits an der ersten Hürde.

Wie 2008 scheint er eine schwere Verletzung an der Achillesehne des rechten Beines erlitten zu haben. Anders als in Peking verschwand der 29-Jährige allerdings nicht schnell in den Katakomben. Unter tosendem Applaus richtete er sich auf und hüpfte auf seinem gesunden Bein dem Ziel entgegen. Vor der letzten Hürde ging gar auf seine eigentliche Bahn zurück, legte beide Hände auf das Hindernis und küsste es.

Er schloss quasi Frieden mit seinem Albtraum, der vor vier Jahren begann. Dass der Ungar Balazs Baji auf ihn wartete und im Anschluss Lius Arm in den Himmel reckte, als könnte er ihn zum Sieger erklären, passte ins Bild. Pierre de Coubertin wäre wahrlich stolz auf ihn gewesen.

Frau des Tages: Josefa Idem

Ist es die gute Pasta von der Mama? Oder doch ab und zu ein Schlücken Rotwein? Man weiß es nicht. Aber irgendwas muss an Josefa Idem dran sein. Die Italienerin ist mittlerweile satte 47 Jahre alt. Eigentlich spricht man bei einer Dame ja nicht vom Alter, aber bei der Kanutin erweist man ihr damit eher Respekt. Ihre ersten Olympischen Spiele erlebte sie 1984 in Los Angeles. Damals startete die im nordrhein-westfälischen Goch geborene Idem übrigens noch für Deutschland.

In London erlebt sie nun - 28 Jahre später - ihre achten Spiele. Ein Rekord für die Ewigkeit! Aber wie ist es eigentlich, gegen Konkurrentinnen anzutreten, die auch ihre Töchter sein könnten? "Wen interessiert schon das Alter", schmunzelte Idem, nachdem sie im Einer-Kajak ihr Halbfinale gewonnen hatte. "Die Stoppuhr sicherlich nicht!"

Außerdem trifft sie durchaus auf Leidensgenossen. Im selben Rennen war schließlich auch die Deutsche Katrin Wagner-Augustin. Die gehört mit ihren 34 Lenzen ja auch zum älteren Semester, schied aber im Gegensatz zu Idem aus. Lag's vielleicht an der fehlenden Pasta?

Tag 12

Mann des Tages: Scott Brash

Warum wird man Sportler? Für den Ruhm, logisch! Für das Geld, eh klar! Um auf Galas und Veranstaltungen zu gehen, vielleicht! Scott Brash ist das relativ egal. Der Brite, der im Springreiten Gold holte, erhofft sich etwas ganz anderes.

"Ich hoffe wirklich, dass ich jetzt ein bisschen besser bei den Frauen ankomme. Das ist alles, was ich will", erklärte der 26-Jährige am Mittwoch im Gespräch mit der "BBC".

Wen man den Geschichten aus dem Olympischen Dorf glauben mag, dürfte eine Goldmedaille um seinen Hals bei der Partnersuche nicht gerade schaden. Lass' es krachen, Scotty!

Frau des Tages: Merve Aydin

Der Olympic Spirit lebt, man mag es kaum glauben! War es am Dienstag Liu Xiang, der sich verletzt ins Ziel schleppte, rührte an Tag 12 Merve Aydin die Zuschauer im Olympiastadion zu Tränen.

Dabei hatte es die Türkin weit schwieriger als der Chinese. Immerhin trat sie nicht über 110 Meter Hürden an, sondern im 800-Meter-Vorlauf. Bei etwa der Hälfte der Strecke verletzte sich Aydin. Aber aufgeben? Bei Olympia? Geht's noch? Quälend langsam, mit Tränen in den Augen kämpfte sie sich dem Ziel Schritt für Schritt entgegen.

Als die 22-Jährige endlich auf die Zielgerade einbog, brandete im weiten Rund tosender Applaus auf. Ihre Zeit am Ende: 3:24,35 Minuten. Das reichte zwar nicht für den Einzug ins Halbfinale. Dafür sorgte sie für einen weitern Olympischen Moment in Sachen Sportsgeist.

Tag 13-16