Ski-Legende Rosi Mittermaier fotografierte den breit grinsenden Oberbürgermeister Christian Ude, der 13.48 Uhr eine Fahne mit der Aufschrift "Auf gehts nach München 2018" vor dem Rathaus der Kandidatenstadt aufzog.
Dann stiegen zu den Klängen der Olympiahymne der Sommerspiele 1972 bunte Luftballons in den Himmel, mit dem die fünf Ringe geformt worden waren.
"Es ist immer beruhigend, so ein klares Ja zu bekommen. Und die Begeisterung hier auf dem Marienplatz zeigt, wie viele Bürger Münchens und aus ganz Deutschland den Traum von den Winterspielen 2018 haben", sagte Ude.
Mit Blick auf die beiden großen Feiern des Fußball-Doublegewinners FC Bayern München an gleicher Stelle fügte der Oberbürgereister hinzu: "Wir sind hier nicht nur fußballbegeistert, sondern auch olympiabegeistert."
Ude: "Stadt hat Olympia-Erfahrung"
Ein riesengroßer Heißluftballon verkündete auf dem Marienplatz die Botschaft von München 2018. Und nachdem die nächste Hürde genommen wurde, glaubt Ude jetzt fest daran, dass seine Stadt am 6. Juli 2011 in Durban tatsächlich den Zuschlag bekommt: "Wir haben sehr, sehr gute Chancen die Spiele zu bekommen. Die Stadt hat schließlich schon Olympiaerfahrung."
Trotzdem waren nicht nur die 1000 Münchner, die sich auf den Marienplatz versammelt hatten, über die trockene Präsentation der Vorauswahl beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) verblüfft.
"Unterhaltungskünstler sind sie nicht", sagte Ude: "Ich dachte, da werden feierlich Kuverts aufgemacht." So verpassten viele Olympia-Fans beim Public Viewing auf dem Marienplatz zuerst den auf französisch formulierten Aufstieg von München zur offiziellen Kandidatenstadt für die Winterspiele 2018.
Erst als von der Bühne die Erklärung für das Geschehen auf der Großleinwand kam, wurden jubelnd weiße Fähnchen und Luftballons mit dem Münchner Olympialogo in die Höhe gereckt. "Jetzt packen wir das. Wir holen das schönste, tollste und gröte Sportereignis nach München", sagte der dreimalige Rodel-Olympiasieger Georg Hackl.
Mittermaier: "Stecke mein ganzes Herzblut rein"
Doppel-Olympiasiegerin Rosi Mittermaier knipste fleißig Fotos fürs Familienalbum: "Olympische Spiele in Deutschland wären eine große Ehre für unser Land. Ich stecke da mein ganzes Herzblut rein, aber wir haben viel Arbeit vor uns."
Ihr Ehemann Christian Neureuther rief die Münchner dazu auf, die Alpine Ski-WM im Februar 2011 zur Werbeveranstaltung zu machen: "Dann können sie gar nicht mehr anders, als uns die Spiele zu geben."Die im Bündnis "Nolympia 2018" organisierten Gegner der Bewerbung, die in Garmisch-Partenkirchen einen Bürgerentscheid gegen die Winterspiele durchziehen wollen, wurden an dem Jubeltag nicht gesehen.
Der Skilanglauf-Olympiazweite Peter Schlickenrieder meinte dazu: "Wir müssen auch diesen Leuten die Angst nehmen. Wir können 2018 in München ein ganz großes Fest zusammen feiern."
