IOC macht Russland Druck in Richtung Sotschi

SID
IOC-Vize Thomas Bach ist besorgt über die Doping-Vorfälle bei russischen Sportlern
© Getty

Wegen der jüngsten Dopingvorfälle unter den russischen Athleten befürchten IOC-Chef Jacques Rogge und Thomas Bach, dass ein "Schatten " auf die Spiele von Sotschi 2014 fallen wird.

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Bei Winter-Olympia in Vancouver herrscht vorerst Ruhe an der Doping-Front. Doch IOC-Präsident Jacques Rogge und der erneut zum Vizepräsidenten gewählte Thomas Bach haben Russlands Sport angesichts der jüngsten Affären um seine gesperrten Weltklasseathleten noch einmal gewarnt: Auf die Winterspiele 2014 in Sotschi drohe ein Schatten zu fallen.

"Russland muss das Problem ernsthaft lösen"

"Ich habe auch den positiven Test der Eishockey-Spielerin zum Anlass genommen, Russlands IOC-Vertreter darauf hinzuweisen, dass sie das Problem ernsthaft lösen müssen. Auch wenn es sich bei ihr nur um eine leichte Stimulans gehandelt hat", sagte Thomas Bach nach dem Fall Swetlana Terentewa.

Die 26-Jährige hatte vor Olympia im Training einen Wirkstoff per Nasenspray eingenommen, dessen Gebrauch vor Beginn der Spiele noch erlaubt war. Dessen Spuren fanden sich drei Tage später bei einer Kontrolle im Olympischen Dorf im Körper. Die 21-Jährige kam mit einer Verwarnung davon und darf am Turnier teilnehmen.

Nach 800 Proben keinen weiteren positiven Test

Thomas Bach ist zugleich Chef der Diszipkinarkommission, die bei Olympia im Fall positiver Dopingtests eingreift. Er sagt nach den russischen Affären um die Skilanglauf-Olympiasieger Jewgeni Dementjew und Julia Tschepalowa sowie Olympia-Mitfavoritin Alena Sidko: "Ich denke, die Russen haben nun verstanden und realisieren, dass Sotschi ein Doping-Schatten droht."

In Vancouver werden die fünf Erstplatzierten und zwei weitere durch Los bestimmte Athleten eines jeden Wettbewerbs zur Dopingprobe gebeten. Zudem nimmt das IOC auch Zielkontrollen vor, wenn es Hinweise auf mögliche Manipulationen von Athleten gibt. Doch auch nach rund 800 ausgewerteten Analysen der Wettkämpfe gab es keinen weiteren positiven Test.

Insgesamt sind bei Olympia rund 2000 Tests geplant. Die Ergebnisse der Urinproben liegen meist binnen 24 Stunden vor, bei den insgesamt geplanten 450 Bluttests dauert die Auswertung jeweils bis zu drei Tagen.

Auf zwei Verstöße folgt Ausschluss vom Wettkampf

Auch Verstöße gegen das Abmeldesystem sind laut Adams bisher nicht zu verzeichnen. Zwei Verstöße eines Sportlers führen erstmals bei Olympia bereits zum Ausschluss vom Wettkampf. Athleten müssen täglich bekanntgeben, wo sie sich wann befinden, damit sie für unangemeldete Kontrollen greifbar sind.

Am zweiten Olympiatag hatte es fünftägige Schutzsperren durch den Ski-Weltverband FIS für den russischen Kombinierer Nijas Nabejew und Langläufer Kaspar Kokk aus Estland gegeben - für beide wegen erhöhter Hämoglobinwerte.

Beide wurden bis einschließlich 16. Februar von den Wettbewerben ausgeschlossen und müssen sich vor einem möglichen Start einem weiteren Bluttest unterziehen. Die Schutzsperre dient offiziell der Gesundheit der Athleten.

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