WM in Innsbruck: Unfall überschattet Sprungwettbewerb - Frenzel in Führung

Von SID/SPOX
Eric Frenzel zeigte in Innsbruck seinen besten Sprung der Saison.
© getty

Ein gefährlicher Zwischenfall hat den WM-Wettkampf der Nordischen Kombinierer in Innsbruck überschattet. TV-Experte Martin Schmitt kam beim Springen am Bergisel, nach dem Eric Frenzel in Führung liegt, mit dem Schrecken davon.

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Ein Ski von Kristian Ilves rutschte nach einem Sturz des Esten alleine Richtung Tal, nahm am Gegenhang Fahrt auf und flog mit hoher Geschwindigkeit über oder durch das Sicherheitsnetz. "Der Moderationsplatz war zum Glück frei, als der Ski einschlug. Ich stand zwei Meter entfernt, der Ski ist mit ziemlicher Geschwindigkeit durch und hinten eingeschlagen", sagte Eurosport-Experte Schmitt im ORF.

Das Netz war erst kurzfristig errichtet worden, nachdem der Norweger Thomas Aasen Markeng am Mittwoch im Training der Spezialspringer mit hohem Tempo über die Bande gestürzt war. Schon bei der Vierschanzentournee hatte es einen ähnlichen Vorfall mit dem Kasachen Sabyrschan Muminow gegeben.

Im Anschluss war der Durchgang für etwa 15 Minuten unterbrochen, um das Netz sicherer zu machen. Der ehemalige Skisprung-Weltmeister Schmitt hatte für die Fortsetzung des Wettkampfs nur wenig Verständnis. "So etwas sollte nicht passieren. Aus meiner Sicht ist der Ski aber nicht über das Netz gegangen, sondern hindurch. So kann man eigentlich nicht weitermachen", sagte Schmitt.

WM: Frenzel greift nach einer Medaille

Olympiasieger Frenzel brachte die Unterbrechung nicht aus der Konzentration. Mit seinem Sprung auf 130,5 Meter setzte er sich an die Spitze und geht als Führender in den entscheidenden Skilanglauf über zehn Kilometer, der um 16.15 Uhr (im LIVETICKER) in Seefeld startet.

Frenzels Vorsprung auf den zweitplatzierten Österreicher Mario Seidl beträgt fünf Sekunden, weitere fünf Sekunden zurück folgen gleichauf Jan Schmid (Norwegen) und Franz-Josef Rehrl (Österreich). "Ich habe zuletzt viel gearbeitet, und heute ist es aufgegangen. Das ist eine Top-Ausgangsposition. Ich werde mit Spaß in das Rennen gehen und schauen, was geht", sagte Frenzel im ORF.

Nach vorne schielen darf auch Team-Olympiasieger Fabian Rießle (+0:39 Minuten) als Sechster. Auf Titelverteidiger Johannes Rydzek (+1:15 Minuten) wartet auf Rang 13 dagegen eine Mammutaufgabe. Noch ärger erwischte es Topfavorit Jarl Magnus Riiber (Norwegen). Der zehnmalige Saisonsieger landete vor einer Geisterkulisse mit nur wenigen Hundert Zuschauern schon nach 121,0 m und geht 59 Sekunden nach Frenzel an den Start. Der zuletzt erkrankte Youngster Vinzenz Geiger (+1:22) und Manuel Faißt (+1:32) liegen auf den Rängen 15 und 17.

Die Kombinierer werden nun mit dem Bus hinauf nach Seefeld gebracht, wo am Nachmittag eine Herausforderung auf die Techniker wartet. "Wir hatten immer Sonne, jetzt regnet es. Aber diese Veränderung könnte auch für uns die Veränderung bringen, dass wir zu einer Topleistung aufschwingen", sagte Weinbuch, dessen Team seit jeher seine Stärken in der Loipe hat.

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