ISU lässt Absage der Eiskunstlauf-WM offen

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ISU-Präsident Cinquanta
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Nach der Explosion im Atomkraftwerk von Fukushima hat der Eislauf-Weltverband ISU eine mögliche Absage der Weltmeisterschaften im Eiskunstlaufen in Tokio Ende März offen gelassen.

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Nach der Explosion im Atomkraftwerk von Fukushima hat der Eislauf-Weltverband ISU eine mögliche Absage der Weltmeisterschaften im Eiskunstlaufen in Tokio (21. bis 27. März) offen gelassen.

"Wir benötigen erst weitere Informationen der Behörden in Tokio, um eine Entscheidung zu treffen. Das ist mittlerweile keine rein sportliche Angegelenheit mehr", sagte ISU-Präsident Ottavio Cinquanta am Rande der Eisschnelllauf-WM in Inzell.

Cinquanta sprach von einem "unglücklichen Unfall", der auch seinen Verband in eine "schwierige Situation" gebracht habe. Im Laufe der kommenden Woche soll eine Entscheidung getroffen werden. Ein genaues Zeitfenster wollte der Verbandspräsident nicht nennen, obwohl einige Teams bereits vor Ort sind oder für Montag oder Dienstag Flüge gebucht haben. "Ich kann keinem Team vorschreiben, wann es dorthin reisen will", sagte Cinquanta.

Kein Plan B

Einen Plan B hat der Verband nach eigenem Bekunden nicht, auch ein neuer Austragungsort sei noch nicht ins Auge gefasst worden. Man wolle den Japanern "mit Respekt" begegen und die neuesten Informationen abwarten.

"Es gilt, viele Interessen zu berücksichtigen", sagte Cinquanta und sprach auch die Sponsoren an, die sich schon seit Wochen auf die Titelkämpfe vorbereiten. Der Verband sei gegen einen solchen Unfall versichert. Genaue Details, etwa über die Höhe der Summe, wollte Cinquanta nicht nennen.

Nach der Explosion am Samstag in Fukushima hatten die Behörden die Evakuierung im Umkreis von rund zehn Kilometern um das Kraftwerk angeordnet. Tokio liegt gut 900 Kilometer vom Schauplatz der Katastrophe entfernt. Am Freitag nach dem Erdbeben und dem Tsunami hatte sich ein Vertreter des japanischen Eiskunstlauf-Verbandes einen Eindruck von der Yoyogi-Halle in Tokio gemacht und erklärt, dass die WM wie geplant stattfinden könne.

"Durch die Explosion gibt es ein nukleares Risiko. Deshalb muss die Lage neu bewertet werden", sagte Cinquanta am Samstag.

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