Sieg für Maria Riesch - zeitgleich mit Poutiainen

SID
Maria Riesch führt im Gesamtweltcup mit 1023 Punkten vor Lindsey Vonn (827 Punkte)
© Getty

Maria Riesch ist beim Nacht-Rennen in Flachau zu ihrem ersten Saisonsieg im Slalom gefahren. Nach einem fantastischen zweiten Lauf belegte sie zeitgleich mit Tanja Poutiainen den ersten Rang.

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Maria Riesch warf Kusshändchen ins Publikum, stieß beide Fäuste mit einem Jubelschrei in den Nachthimmel und fiel dann ihrem Verlobten Marcus Höfl um den Hals.

Mit einem fantastischen zweiten Durchgang sicherte sich die Doppel-Olympiasiegerin unter dem Jubel zahlreicher deutscher Besucher unter den 15.000 Zuschauern im österreichischen Flachau ihren ersten Saisonsieg im Slalom - zeitgleich mit Tanja Poutiainen aus Finnland. "Für mich ist es heute optimal gelaufen", sagte die überglückliche "Königin der Nacht", "das war einer meiner schönsten Siege".

"Die Erleichterung ist riesengroß"

Nach sechs zweiten Plätzen in diesem Winter, davon vier im Slalom, war Maria Riesch von ihrem dritten Saisonsieg fast überwältigt. "Die Erleichterung ist riesengroß, auch wenn, weil ich ja mit Tanja Poutiainen zeitgleich war, großes Glück dabei war. Es ist eine riesengroße Freude, dass sich das am Ende noch ausgegangen ist", sagte die 26 Jahre alte Partenkirchnerin.

Nach dem ersten Lauf hatte sie vor den Augen von Ski-Ikone "Herminator" Hermann Maier, nach dem die Strecke am Grießenkar benannt ist, als Dritte 0,41 Sekunden Rückstand auf die führende Poutiainen, die zunächst zweitplatzierte Nastasia Noens wurde am Ende Dritte. Mit dem Sieg, sagte Maria Riesch, "habe ich nicht mehr gerechnet."

Maria Riesch war auch aufgrund des Missgeschicks der Konkurrentinnen die große Siegerin des Abends. Nachdem ihre große Rivalin Lindsey Vonn (USA) im ersten Durchgang schon zum vierten Mal in diesem Winter in einem Slalom nicht ins Ziel kam, baute sie ihren Vorsprung im Gesamtweltcup auf 196 Punkte aus.

Im Slalom-Weltcup zog die Titelverteidigerin mit Marlies Schild gleich: Die Österreicherin, in den vorangegangenen fünf Slalom-Rennen viermal siegreich und einmal ausgeschieden, hatte im ersten Lauf lediglich Rang elf erreicht, im Finale stürzte die Vorjahressiegerin unter einem entsetzten Aufschrei des Publikums.

Trotz Patzer nicht ausgeschieden

Das glückliche Ende eines packenden Rennens hätte Maria Riesch im ersten Durchgang beinahe verspielt, als sie drauf und dran war, die Bestzeit von Tanja Poutiainen zu gefährden. Im unteren Streckenteil unterlief ihr ein schwerer Patzer, die 26-Jährige musste zaubern, um nicht auszuscheiden und verlor viel Tempo. "Gottseidank bin ich da dringeblieben, aber es war leider eine unglückliche Stelle", sagte Maria Riesch.

Auch Maria Rieschs Schwester Susanne hatte erneut keinen guten Tag. Im ersten Slalom der Saison im finnischen Levi war sie auf Rang vier gefahren, danach aber außer Tritt geraten: Ausfall, Rang 12, Rang 15, Ausfall. "Es ist wichtig, dass mal wieder ein Ergebnis dasteht", sagte sie nach Rang neun nach dem ersten Lauf - im zweiten schied sie zum dritten Mal in diesem Winter aus.

Neben den Riesch-Schwestern hatten sich sechs weitere deutsche Läuferinnen für den zweiten Lauf qualifiziert. Nina Perner (Karlsruhe) belegte am Ende Rang 12 und erfüllte damit zur Hälfte die Norm für die WM in Garmisch-Partenkirchen (7. bis 20. Februar).

Katharina Dürr (Germering), Fanny Chmelar (Partenkirchen), Riesenslalom-Weltmeisterin Kathrin Hölzl (Bischofswiesen), Barbara Wirth (Lenggries) holten auf den Rängen 13, 15, 16 und 23 ebenfalls Weltcuppunkte.

Christina Geiger (Oberstdorf), 14. nach dem ersten Lauf, schied im Finale aus. Nur Veronika Staber (Samerberg) hatte mit der hohen Startnummer 69 den Finaldurchgang knapp verpasst.

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