Team-Wettbewerb der Kombinierer abgesagt

SID
Der Team-Weltcup in Schonach musste abgesagt werden
© Getty

Der Team-Weltcup der Kombinierer in Schonach ist buchstäblich ins Wasser gefallen. Heftiger Regen und starker Wind machten die Durchführung des Springens unmöglich.

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Die Wetterkapriolen im Schwarzwald haben die deutschen Titelverteidiger im Regen stehen lassen: Der für Sonntag vorgesehene Team-Wettbewerb der Kombinierer in Schonach musste aufgrund des heftigen Regens und starkee Winde abgesagt werden.

Damit fiel das Duell der Vorjahressieger mit den am Samstag im Einzel-Weltcup überragenden Österreichern buchstäblich ins Wasser.

"Das ist sehr frustrierend"

"Das ist sehr frustrierend, denn die Anlage war in einen Top-Zustand", sagte Renndirektor Ulrich Wehling mit Blick auf den Bach, der durch die Anlaufspur der umgebauten Langenwaldschanze floss: "Dass wir mit so einem extremen Regen zu kämpfen haben, habe ich selbst noch nie erlebt. Es gab keine Möglichkeit, das Wasser aus der Spur zu bringen. Die Konsequenz daraus ist, diesbezüglich über technische Möglichkeiten nachzudenken. Zu dem Regen kam dann auch noch der starke Wind. Beides zusammen war dann zuviel."

Das Springen musste nach neun Springern abgebrochen werden. Der einzige Mannschafts-Wettbewerb des Winters soll nun am kommenden Wochenende im österreichischen Seefeld oder eine Woche später im französischen Chaux Neuve nachgeholt werden. "Wir versuchen, den Wettkampf an einem Freitag vor dem Weltcup-Wochenende durchzuführen. Der österreichische Verband hat sich bereits sehr aufgeschlossen gezeigt", erklärte Wehling.

Das Interesse der Österreicher kommt nicht überraschend. Schließlich feierten die Alpenländer im Einzel-Wettkampf am Samstag einen Dreifach-Triumph. Der dreimalige Olympiasieger Felix Gottwald hatte sich gegen Mario Stecher und Bernhard Gruber durchgesetzt. Die Team-Olympiadritten Johannes Rydzek (Oberstdorf) und Björn Kircheisen (Johanngeorgenstadt) mussten sich mit den Plätzen sechs und sieben begnügen.

"Ich habe die Ratschläge ignoriert"

Vor allem Gottwald zeigte bei seinem Comeback nach einem Schulterblattbruch Mitte Dezember eine überragende Leistung. "Ich habe die Ratschläge der Ärzte einfach ignoriert", sagte der 34-Jährige nach seinem 23. Weltcup-Erfolg. An seinem Karriere-Ende nach der Saison wird der Sieg laut Gottwald aber nichts ändern: "Ab März bin ich wieder begeisterter Freizeit-Sportler."

Obwohl Rydzek und Kircheisen den Österreichern den Vortritt lassen mussten, zog Bundestrainer Hermann Weinbuch eine positive Bilanz. "Ich bin zufrieden mit Beiden", sagte der Coach, der allerdings auch die durchwachsenen Leistungen von Eric Frenzel (Oberwiesenthal/16.) und Tino Edelmann (Zella-Mehlis/22.) registierte.

Für Weinbuch stehen in den kommenden Tagen Entscheidungen im Hinblick auf die WM vom 22. Februar bis 6. März in Oslo an. Dabei geht es darum, wer neben den vier Top-Athleten im deutschen Aufgebot stehen wird.

"Wir müssen jetzt entscheiden, wer mit in den Weltcup kommt. Denn nur die haben eine Chance auf die WM", erklärte Weinbuch: "Ich würde auch gern einen sechsten Mann mitnehmen. Aber nur einen jungen Athleten für den Lerneffekt. Zunächst müssen wir aber einen fünften Mann finden - und der soll gut sein."

Überschattung durch Tod von Senorer

Überschattet wurden die Wettkämpfe in Schonach vom Tod der 17 Jahre alten italienischen Skispringerin Simona Senoner, die am Freitag in der Freiburger Uni-Klinik gestorben war. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen aufgenommen, eine Obduktion soll Aufschlüsse liefern.

Nach den bisherigen Erkenntnissen klagte Senoner am Mittwoch bei der Anreise zum Continental-Cup unter Grippe-Symptomen. Am Donnerstagmorgen wurde die Südtirolerin in ihrem Hotelzimmer von ihrem Trainer Fabian Ebenhoch bewusstlos aufgefunden. Ebenboch leistete erste Hilfte, anschließend wurde Senoner mit dem Rettungs-Hubschrauber nach Freiburg geflogen. Auf der Intensivstation erlitt die gebürtige Bozenerin, die für den SC Gröden startete, einen Herzstillstand.

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