Deutschland auf Platz drei geweht

SID
Die DSV-Adler um Michael Uhrmann hatten in Vancouver die Silbermedaille geholt
© Getty

Die deutschen Skispringer sind bei der Olympia-Revanche in Lahti auf Platz drei geblasen worden. Mit den Bedingungen am besten zurecht kamen die Norweger.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Zwei Wochen nach dem Silbergewinn von Vancouver rettete Schlussspringer Michael Neumayer mit einem starken Flug auf 124 Metern den Podestplatz. Danach wurde das Teamspringen vor 20.000 Fans wegen zu starker Winde nach dem ersten Durchgang abgebrochen.

"Das war ein guter Wettkampf von uns, auch wenn ich nicht mehr daran geglaubt habe, dass wir es aufs Podest schaffen", sagte Bundestrainer Werner Schuster. Michael Neumayer war nach dem fast zwei Stunden langen Durchgang mit zahllosen Unterbrechungen bei eisigen minus 9 Grad einfach glücklich: "Ich hatte guten Wind und habe ihn genutzt. Das war zwar kein regulärer Wettkampf, aber egal."

Michael Uhrmann, Martin Schmitt, Andreas Wank und Michael Neumayer sammelten 457,7 Punkte und fingen damit die viertplatzierten Polen noch mit 1,3 Zählern Vorsprung ab. Norwegen siegte mit 486,6 Zählern überraschend vor Olympiasieger Österreich (483,6).

"Bin richtig runtergefallen"

Im deutschen Team zeigte allerdings neben Neumayer nur Andreas Wank eine starke Leistung. Uhrmann meinte nach seinem Sprung: "Ich war schon motiviert, aber ich bin richtig runtergefallen. Das war nicht so gut."

Auch Martin Schmitt schwächelte bei seinem Hüpfer auf 106 Meter wie schon bei Olympia:" Mir fehlt momentan das Vertrauen, da ist es bei solch nicht so einfachen Bedingungen doppelt schwer. Die Qualität meiner Sprünge ist nicht ganz so hoch."

"Sicherheit der Sportler ist wichtig"

Die österreichischen Flieger hatten erstmals die umstrittene "Wunder-Bindung" von Simon Ammann (Schweiz) im Einsatz, gegen die sie bei den Winterspielen noch vehement opponiert hatten. Das deutsche Team verzichtete dagegen darauf.

"Mir ist die Sicherheit meiner Sportler wichtig. Man kann nicht einfach hergehen und springt mit der Bindung zehn Meter weiter. Da haben wir noch andere Baustellen", sagte Schuster. Uhrmann: "So eine Bindung schenkt dir keiner. Vorteile bringt es sicher, aber wir werden es erst im nächsten Winter einsetzen."

Am Sonntag findet noch ein Einzelspringen in Lahti statt, Neumayer war in der Qualifikation auf Platz zwei gesegelt.

Steiert will unter Schuster arbeiten