Steiert will unter Schuster arbeiten

SID
Wolfgang Steiert wurde als deutscher Bundestrainer 2004 von Peter Rohwein abgelöst
© Getty

Der frühere Bundestrainer Wolfgang Steiert will nach dem überraschenden Abflug aus Russland zurück zu den deutschen Skispringern.

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"Ich würde gern unter Werner Schuster mitarbeiten. Er macht einen Superjob", sagte Steiert und bot sich damit für einen Posten als Gehilfe des Chefcoachs an. In der Position als Heimtrainer hatte er in den Glanzzeiten des deutschen Skispringens Martin Schmitt und Sven Hannawald zu WM- und Olympia-Gold geführt.

Danach stieg er 2003 nach der Entmachtung von Goldschmied Reinhard Heß zum Cheftrainer auf, wurde aber nach einem Jahr wieder entlassen. Die Wunden von damals sind inzwischen auf beiden Seiten verheilt, aber eine Verpflichtung von Steiert erscheint gerade mit Blick auf den unter Schuster gestarteten Aufwärtstrend unwahrscheinlich.

"Man sollte niemals nie sagen, aber momentan ist das kein Thema. Alle Plätze sind belegt, und wir werden wegen Wolfgang Steiert hier bei Olympia sicher keine Sitzung einberufen", sagte Sportdirektor Thomas Pfüller: "Die Skispringer sind auf einem guten Weg, und Werner sucht sich sein Team aus, wie er es möchte."

Blamables Ergebnis für Russland

Der Österreicher Schuster hatte das deutsche Team zu Silber geführt und damit die erste Olympia-Medaille seit acht Jahren - damals wurde mit Assitenzcoach Steiert Gold gefeiert - gewonnen. Die russischen Skispringer enttäuschten ohne ihren am Knie verletzten Topsringer Dimitri Wassilijew dagegen restlos.

Statt der vom russischen Verband geforderten Medaille reichte es im Team nur zu einem blamablen zehnten Rang. Im Einzel war Denis Kornilow auf Platz 26 bester Russe. Das kostete Steiert nach fünf Jahren Amtszeit dann den Posten.

"Der Verband wollte nicht mehr hundertprozentig - und ich auch nicht. Deshalb habe ich die Konsequenzen gezogen", sagte Steiert, der die Russen an die Weltklasse herangeführt hatte: "Ich bin stolz auf das, was ich unter schwierigen Bedingungen geleistet habe. Aber das letzte halbe Jahr hat keinen Spaß mehr gemacht."

"Jeder will seinen Kopf retten"

Mit Blick auf die Winterspiele 2014 in Sotschi gebe es riesige Führungsprobleme: "Da will jeder nur noch seinen Kopf retten." Steiert hatte wiederholt kritisiert, dass die Unterstützung des russischen Verbandes nicht ausreichend gewesen sei: "Wir konnten die Strukturen auch für den Nachwuchs nicht ändern, außerdem gibt es in dem Riesenland immer noch keine richtige Sprungschanze, auf der wir trainieren konnten."

Die Mannschaft übte dank Steiert mit Hilfe deutscher Sponsoren hauptsächlich in Deutschland. Jetzt ruht sich der 46-jährige Steiert erstmal im heimischen Schwarzwald vom "Abenteuer Russland" aus - und hofft auf die Rückkehr zu den deutschen Skispringern.

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