Takahashis Sieg für die Geschichtsbücher

SID
Historischer Erfolg: Daisuke Takahashi ist der erste japanische Eiskunstlauf-Weltmeister überhaupt
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Daisuke Takahashi hat als erster Japaner Gold bei einer Eiskunstlauf-Weltmeiterschaft geholt. Er siegte in Turin vor Patrick Chan (Kanada) und Brian Joubert (Frankreich).

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Historischer Triumph in Turin: Als erster Japaner hat Daisuke Takahashi bei einer Eiskunstlauf-Weltmeisterschaft eine Goldmedaille gewonnen. Der Olympia-Dritte von Vancouver, schon nach dem Kurzprogramm an der Spitze, behauptete im Palavela seine Führung mit großer Deutlichkeit und siegte mit 257,70 Punkten.

Silber sicherte sich der Kanadier Patrick Chan mit 247,22 Zählern, Brian Joubert aus Frankreich (241,74) kam auf den dritten Platz.

Takahashi profitiert von Absagen

Bei seinem Triumph profitierte der neue Champion allerdings von mehreren prominenten Absagen. Olympiasieger und Titelverteidiger Evan Lysacek aus den USA fehlte ebenso wie der russische Europameister Jewgeni Pluschenko sowie der Olympia-Vierte Stephane Lambiel aus der Schweiz.

Dennoch war der Erfolg des 24-Jährigen hochverdient, zur Filmmusik "La Strada" brillierte Takahashi unter anderem durch einen vierfachen Flip, der allerdings nicht ganz sauber gelandet war.

Bereits am Nachmittag hatte die Deutsche Eislauf-Union die zweite Pleite binnen 24 Stunden ereilt. Einen Tag nach dem vorzeitigen Ausscheiden des Berliners Peter Liebers verpassten auch die Dortmunder Eistänzer Carolina und Daniel Hermann die Qualifikation für das Kür-Finale am Freitag (20.00 Uhr).

Das in Lyon trainierende Geschwisterpaar fiel nach dem Originaltanz mit 69,17 Punkten vom 21. auf den 22. Platz zurück und ist damit ab sofort nur noch Zuschauer.

Geschwisterpaar Hermann gesundheitlich angeschlagen

Allerdings waren die deutschen Vize-Meister, die das Olympiaticket knapp verfehlt hatten, bei ihrem Folklore-Tanz zum Kufstein-Lied durch einen im Läuferhotel grassierenden Magen-Darm-Virus geschwächt. Die 22 Jahre alte Carolina hatte sich noch am Morgen übergeben müssen und war zwischen Einlaufen und Wettkampf mit Medikamenten behandelt worden.

"Den entscheidenden Fehler, der uns wichtige Punkte gekostet hat, habe allerdings ich gemacht", bekannte ihr ein Jahr älterer Bruder, der Probleme bei einer vorgeschriebenen Fußtechnik offenbarte. Noch im vergangenen Jahr hatten Hermann/Hermann bei ihrem WM-Debüt in Los Angeles Rang 17 belegt.

An der Spitze bauten die Olympiasieger Tessa Virtue und Scott Moir ihren Vorsprung weiter aus.

Die Kanadier erhielten für ihren Flamenco die höchsten Bewertungen und hielten mit insgesamt 114,40 Punkten ihre Trainingskollegen, die Olympia-Zweiten Meryl Davis und Charlie White aus den USA (112,54), weiter auf Abstand. Rang drei nehmen weiterhin die italienischen Lokalmatadoren Federica Faiella und Massimo Scali (100,01) ein.

Die Welttitelkämpfe werden am Freitag (13.30 Uhr) mit dem Kurzprogramm der Damen fortgesetzt. Einzige deutsche Teilnehmerin ist die deutsche Meisterin Sarah Hecken aus Mannheim.

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