Savchenko/Szolkowy laufen zu WM-Silber

SID
Robin Szolkowy und Aljona Savchenko lieferten in Turin ihre beste Kür des Jahres ab
© Getty

Aljona Savchenko und Robin Szolkowy haben mit einer nahezu makellosen Kür die Silbermedaille bei der Eiskunstlauf-WM gewonnen. Peter Liebers musste hingegen die Koffer packen.

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Den Titel verloren, aber die Herzen des Publikums erobert: Mit der besten Kür des Jahres haben die Olympia-Dritten Aljona Savchenko und Robin Szolkowy bei den Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften in Turin die Silbermedaille gewonnen. Unmittelbar nach dem versöhnlichen Abschluss kündigten die Beiden die Fortsetzung ihrer Karriere bis zu den Olympischen Spielen in Sotschi 2014 an.

Die beiden Chemnitzer mussten sich nur den neuen Titelträgern Pang Qing und Jian Tong aus China geschlagen geben, die ihren Vorsprung nach dem Kurzprogramm behaupteten. Bronze ging an die Europameister Yuko Kawaguti und Alexander Smirnow aus Russland.

Vor 5000 Zuschauern lieferten die Schützlinge von Trainer Ingo Steuer ganz anders als in der Kurzkür ein nahezu makelloses Programm ab. Zur Filmmusik "Jenseits von Afrika" kehrte auch die bei den Spielen von Vancouver vermisste Harmonie auf dem Eis zurück. Auch größere Patzer blieben aus, am Ende lagen sich die beiden Athleten erleichtert in den Armen.

Damit endete der olympische Winter für die beiden Sachsen doch noch versöhnlich. Krankheiten und ein Kürwechsel mitten in der Saison hatten die Vorbereitungen von Savchenko/Szolkowy mehrfach empfindlich gestört.

Zweites deutsches Duo auf Rang 14

Im Schatten der Titelverteidiger behaupteten Maylin Hausch und Daniel Wende (Oberstdorf/Essen) ihren 14. Platz nach dem Kurzprogramm. Die deutschen Meister verbesserten sich damit gegenüber dem Vorjahr um eine Position. Ein noch besseres Schlussresultat verhinderte ein Sturz beim dreifachen Wurfsalchow, der "ganz schön gesessen" hatte, wie die 21-Jährige anschließend berichtete.

Nach einem desaströsen Kurzprogramm hatte bereits am Nachmittag der Berliner Peter Liebers zum dritten Mal hintereinander bei Welttitelkämpfen das Kür-Finale am Donnerstag (19.45 Uhr) verpasst. Der ehemalige deutsche Meister landete auf einem enttäuschenden 25. Platz und muss vorzeitig die Heimreise antreten.

Bei der Kurzkür zur Musik "Les lacs du Connemara" ging für den 21-Jährigen so ziemlich alles daneben, was überhaupt schiefgehen konnte. Liebers stürzte beim vierfachen Toe-Loop und beim dreifachen Lutz, bei der Landung des dreifachen Axel konnte er sich nur mit allergrößter Mühe auf den Beinen halten. Mit hängenden Schultern fuhr der Bundeswehrsoldat am Ende vom Eis des Palavela, seine Trainerin Ilona Striegler starrte ins Leere.

"Ich kann es einfach nicht erklären, beim Einlaufen war alles erste Sahne", sagte Liebers, der nur auf 54,09 Zähler kam, 0,15 Punkte zu wenig, um die nächste Runde zu erreichen. Schon bei den Weltmeisterschaften 2008 in Göteborg und 2009 in Los Angeles war der EM-15. als 32. bzw. 25. dem nervlichen Druck nicht gewachsen gewesen.

Japaner mit spektakulärem Tango

Im Kampf um die Medaillen verschaffte sich Daisuke Takashi die beste Ausgangsposition. Der Olympia-Dritte von Vancouver begeisterte das Publikum mit einem spektakulären Tango und sammelte 89,30 Punkte. Dem Japaner am nächsten kamen Patrick Chan aus Kanada (87,80) sowie der Franzose Brian Joubert (87,70).

Von allen vier olympischen Eiskunstlauf-Disziplinen litt die Herren-Konkurrenz allerdings am stärksten unter Absagen prominenter Athleten. So fehlten in der Olympia-Stadt von 2006 Olympiasieger und Titelverteidiger Evan Lysacek aus den USA, der Olympia-Zweite und Europameister Jewgeni Pluschenko (Russland) sowie der Schweizer Ex-Weltmeister Stephane Lambiel.

Die Welttitelkämpfe werden am Donnerstag (12.45 Uhr) mit dem Originaltanz der Eistänzer fortgesetzt.

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