Bob-Pilotin Cathleen Martini trommelte mit ihren Fäusten auf den Bob, schrie ihre Freude heraus und fiel ihrer Anschieberin Romy Logsch glücklich in die Arme.
Die WM-Dritte aus Oberbärenburg hat beim Heimweltcup in Winterberg bereits ihren dritten Saisonsieg gefeiert und ihre Topform zwei Monate vor Beginn der Olympischen Spiele erneut unter Beweis gestellt. Olympiasiegerin Sandra Kiriasis (Winterberg) machte mit Janine Tischer (Meiningen) den deutschen Doppelsieg perfekt.
Die deutschen Männer freuten sich unterdessen über den ersten Podestplatz des olympischen Winters. Der WM-Neunte Karl Angerer raste mit Anschieber Gregor Bermbach (beide Königssee) auf Platz zwei. Der Rückstand auf die siegreichen Schweizer Beat Hefti/Thomas Lamparter betrug nach zwei Durchgängen im 1330 m langen Eiskanal nur 0,07 Sekunden.
"Das war wie ein Befreiungsschlag", erklärte Angerer. Thomas Florschütz (Riesa) belegte mit Andreas Bredau (Halle/Saale) mit einem Rückstand von 0,26 Sekunden den fünften Platz, der dreimalige Olympiasieger Andre Lange wurde mit Kevin Kuske (beide Oberhof/0,32) Sechster. Nach dem ersten Lauf hatten Angerer und Florschütz noch zeitgleich in Führung gelegen. Dritter wurde der Schweizer Ivo Rüegg mit Roman Handschin (0,11).
Martini: "Bob lief gut"
"Winterberg ist eigentlich nicht meine Bahn. Es passte aber sehr viel zusammen. Der Start war gut, die Fahrt auch. Der Bob lief gut", sagte Martini. Durch ihren dritten Saisonsieg und ihren achten Weltcuperfolg baute sie ihre Führung im Gesamtweltcup mit 885 Punkten vor Kiriasis (830) aus.
Im Ziel lag sie mit Logsch (Riesa) in 1:56,65 Minuten mit 0,61 Sekunden deutlich vor ihrer Rivalin Kiriasis, die sich im zweiten Lauf vom sechsten Platz noch nach vorne schob und zum dritten Mal in dieser Saison Zweite wurde.Auf Platz drei landete das US-Duo Erin Pac/Elana Meyer (0,62 Sekunden zurück). Claudia Schramm/Christin Senkel (Oberhof/Winterberg/0,86) fielen im zweiten Durchgang vom vierten auf den sechsten Platz zurück. Die deutschen Piloten bewiesen im kleinen Schlitten bei leichtem Schneefall in den 15 Kurven beim vierten Saisonweltcup in Winterberg aufsteigende Form.
Auch der in den vergangenen Wochen durch eine Adduktorenverletzung gehandicapte Andre Lange kommt langsam in Schwung, auch wenn er am Start immer noch nicht hundert Prozent gibt. Am Sonntag steht in Winterberg noch der Vierer-Wettbewerb auf dem Programm.
