Traurige Riesch mit Sturzpech

SID
maria riesch
© Getty

Sölden - Mit reichlich Verspätung erreichte die gestürzte Maria Riesch mitten im Jubel um die Siegerin Denise Karbon aus Italien das Ziel am Söldener Gletscher. Ihr selbst war zum Feiern aber überhaupt nicht zumute. 

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Zu groß war die Enttäuschung über ihren misslungenen Auftakt in den alpinen Weltcup-Winter, der nach einem ausgezeichneten fünften Rang im ersten Durchgang ein jähes Ende fand. "Es wäre schön gewesen, zum Anfang ein gutes Ergebnis zu haben", sagte die 22-Jährige nach dem ersten Riesenslalom der Saison, nachdem sie zuvor einige Tränen vergossen hatte.

Dank des achten Platzes von Kathrin Hölzl und Rang 18 von Viktoria Rebensburg gelang den deutschen Skidamen in Österreich aber ein versöhnliches Teamergebnis.

Keine Live-Übertragung im deutschen TV 

"Insgesamt war das ordentlich. Der erste Durchgang hat die eine oder andere Hoffnung geweckt", bilanzierte der Alpin-Direktor des Deutschen Skiverbandes (DSV), Wolfgang Maier. "Der Ausfall von Maria schmälert das Ergebnis etwas, sonst hätte es besser ausgesehen." Bedauerlich für Verantwortliche und Athleten war, dass der Saison-Start kein Publikum in der Heimat hatte, denn die Fernsehbildschirme blieben schwarz. Das ZDF hatte auf eine Live-Übertragung verzichtet und wie es mit der TV-Zukunft der Wettbewerbe in Deutschland weitergeht, ist wegen der ungeklärten Rechte-Situation ohnehin noch unsicher.

Maria Riesch nahm sich ihr Ausscheiden sichtlich zu Herzen. Minutenlang verweilte die beste deutsche Fahrerin nach ihrem Sturz am Hang, bevor sie in den Zielraum kam. "Der erste Durchgang war weit über den Erwartungen. Ich habe mir vorgenommen, im zweiten das Ergebnis zu bestätigen. Und dann so ein dummer Fehler, wo es eigentlich nicht mehr so schwer war. Das tut schon weh", gestand die Partenkirchenerin.

Neben der beruhigenden Tatsache, dass ihr "nichts passiert" sei, nahm sie auch eine positive Erkenntnis für das nächste Rennen, den Slalom in zwei Wochen im finnischen Levi, mit. "Ich habe gesehen, ich bin gut dabei, darauf kann man aufbauen."

Hözl deutet ihr Potential an 

Eine solide Basis legte die 23-jährige Bischofswiesenerin Kathrin Hölzl mit ihrem achten Platz. "Kathi hat gezeigt, dass sie im Riesenslalom zur Weltklasse gehört", bescheinigte Maier der Disziplin-Fünften der Vorsaison, die auf der schwierigen Strecke in 3000 Meter Höhe ihr Potenzial andeutete.

Während Carolin Fernsebner (Ramsau) den zweiten Lauf verpasste, konnte Viktoria Rebensburg zufrieden sein. Weil dem 18 Jahre alten Talent aus Kreuth vor dem Rennen die Skier gestohlen worden waren, musste die Schülerin mit Ersatz-Brettern an den Start. Dennoch sammelte sie zum dritten Mal Weltcup-Punkte. "Dass nach dem ganzen Firlefanz der Zeitabstand zu den Top 10 nicht so groß ist, ist positiv", lobte Berthold, obwohl er sich letztlich eine besseres Mannschaftsergebnis erhofft hatte.

Die Top-Fahrerinnen des Wochenendes waren völlig aus dem Häuschen. Denise Karbon bejubelte nach ihrem Sieg in 2.23,21 Minuten vor der Amerikanerin Julia Mancuso überschwänglich den perfekten Saisonstart. Und die drittplatzierte Österreicherin Kathrin Zettel, die im zweiten Lauf mit einer Fahrt von Rang 24 auf das Podium vor 11.000 begeisterten Zuschauern den drittgrößten Sprung in der Geschichte des Damen-Weltcups geschafft hatte, konnte ihr Glück kaum fassen: "Das ist wie ein Traum."

Das Endergebnis auf einen Blick

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