Henin raus - Nadal souverän

Von SPOX
Justine Henin kassierte nach 24 Siegen in Folge in Paris wieder eine Niederlage
© Getty

Rafael Nadal ist in Paris weiter nicht zu stoppen. Vier Spiele, 12:0-Sätze! Auch Brasiliens Supertalent Thomaz Bellucci konnte den Spanier nicht ernsthaft gefährden. Bei den Damen scheiterte Justine Henin überraschend an Samantha Stosur, Serena Williams zog dagegen souverän ins Viertelfinale ein.

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Herren-Einzel, Achtelfinale

Spielplan/Ergebnisse

Robby Ginepri (USA) - Novak Djokovic (SRB/Nr. 3) 4:6, 6:2, 1:6, 2:6

Die letzte amerikanische Hoffnung im Herren-Bewerb ist ausgeschieden. Robby Ginepri, der bis zu den French Open im ganzen Jahr ein Match gewonnen hatte (im Januar in Chennai) und sich dann u.a. mit einem Fünfsatz-Sieg gegen Ex-Paris-Champ Juan Carlos Ferrero völlig überraschend bis in die Runde der letzten 16 gespielt hatte, kämpfte sich gegen Novak Djokovic zwar zwischenzeitlich ins Match zurück, verlor die Sätze drei und vier dann aber deutlich.

Djokovic genügte eine ordentliche Leistung (41 Winner, 29 Unforced Errors), um ins Viertelfinale einzuziehen. Der Serbe (5/9) war vor allem beim Ausnützen seiner Breakchancen effektiver als der US-Boy (2/8).

Teimuraz Gabaschwili - Jürgen Melzer (AUT/Nr. 22) 6:7 (6:8), 6:4, 1:6, 4:6

Österreich feiert! Jürgen Melzer steht im Viertelfinale, wer hätte das gedacht? Nach seinem überragenden Dreisatzsieg gegen David Ferrer hatte er gegen Teimuraz Gabaschwili auch mit der Favoritenrolle keine Probleme und bot eine ganz starke Vorstellung. 61 Winner bei nur 27 Unforced Errors sind top, dazu suchte Melzer immer wieder geschickt den Weg ans Netz. Roddick-Bezwinger Gabaschwili schlug zwar mehr Winner (70) als der Österreicher, leistete sich aber auch deutlich mehr leichte Fehler (45).

Damit ist Melzer der erste Österreicher seit Stefan Koubek 2002 (Australian Open), der im Viertelfinale eines Grand-Slam-Turniers steht. In Roland Garros hatte zuletzt Thomas Muster 1998 den Sprung in die Runde der letzten acht geschafft und das berühmteste Sandplatzturnier dann auch gewonnen. Melzer war zuvor bei elf Versuchen noch nie über die dritte Runde eines Major-Turniers hinausgekommen. Melzer bekommt es im Viertelfinale mit Djokovic zu tun - und auch da ist er in seiner aktuellen Verfassung nicht chancenlos.

Thomaz Bellucci (BRA/Nr. 24) - Rafael Nadal (ESP/Nr. 2) 2:6, 5:7, 4:6

Rafael Nadal marschiert weiter ganz locker durchs Turnier. Auch in seinem vierten Spiel gab der Spanier keinen einzigen Satz ab. Nadal genügte eine solide Leistung (27 Winner, 27 Unforced Errors), weil Thomaz Bellucci ihn zwar in den hart umkämpften Sätzen zwei und drei forderte und phasenweise andeuten konnte, warum er als Supertalent auf der Tour gilt, er aber (noch) nicht soweit ist, um Nadal wirklich zu gefährden.

Der Brasilianer leistete sich bei nur 18 Gewinnschlägen 40 unerzwungene Fehler und verlor insgesamt achtmal seinen Aufschlag. Wie schon in seinen vorherigen Matches schaltete Nadal einfach immer einen Gang höher, als es in Richtung Satzende ging und brachte die Partie nach 2:33 Stunden sicher nach Hause. Es scheint immer wahrscheinlicher, dass Nadal die French Open zum zweiten Mal nach 2008 ohne einzigen Satzverlust gewinnen könnte.

Fernando Verdasco (ESP/Nr. 7) - Nicolas Almagro (ESP/Nr. 19) 1:6, 6:4, 1:6, 4:6

Almagro hatte im spanischen Duell wenig Probleme, auch wenn er den zweiten Satz abgeben musste. Mit seiner starken Rückhand dominierte er die Sätze eins und drei. Verdasco war die Müdigkeit nach dem Fünf-Satz-Match gegen Kohlschreiber vor allem gegen Ende anzumerken. Almagro benötigte im vierten Satz nur ein Break, dann war die Sache gegessen. In der Runde der letzten Acht trifft der an Nr. 19 gesetzte Spanier nun auf seinen Landsmann Rafael Nadal - und der hat in Paris wie erwähnt noch nicht einen Satz abgeben müssen...

Damen-Einzel, Achtelfinale

Spielplan/Ergebnisse

Serena Williams (USA/Nr. 1) - Shahar Peer (ISR/Nr. 18) 6:2, 6:2

Serena Williams kassierte gleich zu Beginn des Matches ein Break, aber das war dann auch alles, was für die Nummer eins der Damen-Welt falsch lief. Williams dominierte die Partie eindeutig und zog nach 67 Minuten souverän ins Viertelfinale ein. Die 28-Jährige (24 Winner, 20 Unforced Errors) spielte keineswegs überragend, aber Peer machte zu viele Fehler (21) und war vor allem viel zu drucklos (nur 10 Winner).

Jelena Jankovic (SRB/Nr. 4) - Daniela Hantuchova (SVK/Nr. 23) 6:4, 6:2

Justine Henin (BEL/Nr. 22) - Samantha Stosur (AUS/Nr. 7) 6:2, 1:6, 4:6

Wenn die Nummer 22 der Setzliste gegen die Numer 7 verliert, ist das normalerweise kein Schocker. In diesem Fall aber schon. Auch wenn Sam Stosur im vergangenen Jahr in Paris im Halbfinale stand und die Australierin eine tolle Spielerin ist, hätte ihr kaum einer einen Sieg gegen Justine Henin zugetraut. Für viele Experten war Henin sogar die große Favoritin auf den Titel in Paris.

Die Belgierin erreichte allerdings nur im ersten Satz Normalform. Danach drehte sich das Spiel. Im zweiten Satz war Henin völlig chancenlos - und im dritten kassierte sie das entscheidende Break zum 4:5. Den ersten Matchball vergab Stosur noch mit einem Doppelfehler, aber dann machte sie den Sack energisch am Netz zu. Das Winner-Fehler-Verhältnis war zwar auch bei Stosur (26:33) nicht gut, aber bei Henin (14:29) war es noch viel schlechter. Vor allem auf der Rückhand-Seite unterliefen Henin uncharakteristisch viele Fehler. Für Henin ging einen Tag vor ihrem 28. Geburtstag eine Serie von zuletzt 24 Erfolgen in Serie in Paris zu Ende. Stosur trifft im Viertelfinale auf Serena Williams.

Jarmila Groth (AUS) - Jaroslawa Schwedowa (KAZ) 4:6, 3:6

Tag 8: Murray raus - Federer marschiert