DSV-Sportler mit Titelambitionen bei Kurzbahn-EM

SID
Schwimm-Traumpaar: Britta Steffen (r.) und Paul Biedermann treten bei der EM in Eindhoven an
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Mit viel Zuversicht im Gepäck sind die DSV-Sportler zur Kurzbahn-EM nach Eindhoven gereist. Das deutsche Traumpaar Britta Steffen und Paul Biedermann will gleich mehrere Titel.

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Britta Steffen übernahm eine Patenschaft für ein Hängebauchschwein, Paul Biedermann engagiert sich bei der Initiative Sport baut Brücken für Langzeitarbeitslose.

In der Voradventszeit war Deutschlands Schwimm-Traumpaar für gute Zwecke im Einsatz, ab heute gehen die beiden Doppel-Weltmeister in Eindhoven bei den Kurzbahn-Europameisterschaften an den Start - mit unterschiedlichen Erwartungen.

Biedermann will Titel verteidigen

Steffen schaut beim dritten Wettkampf nach ihrem Comeback weniger auf die Konkurrenz als auf ihre eigene Leistung, Biedermann will seine Titel über 200 und 400m Freistil erfolgreich verteidigen.

Zudem ruhen die Hoffnungen des Deutschen Schwimm-Verbandes auf den Brüdern Steffen und Markus Deibler sowie auf Nachwuchsstar Silke Lippok.

Doppel-Olympiasiegerin Steffen dämpft vor ihren ersten internationalen Titelkämpfen seit ihrem Zweifach-Coup bei der WM 2009 in Rom die Erwartungen.

"Ich wäre mit einer Zeit wie bei den deutschen Meisterschaften vor zwei Wochen zufrieden. Was dann für eine Platzierung rauskommt, muss man sehen", sagt die 27-Jährige.

Warnatzsch: "Keine Wunder produzieren"

Obwohl sich Steffen in Wuppertal eindrucksvoll zurückmeldete, nimmt auch Heimtrainer Norbert Warnatzsch den Druck von der Berlinerin. "Wenn sie in Eindhoven noch nicht wieder auf dem Treppchen stehen sollte, wäre das normal. Wir können keine Wunder produzieren", sagte Warnatzsch den "Aachener Nachrichten": "Britta ist aber wieder hochmotiviert. Und wenn sie etwas macht, dann richtig." Die Trainingsplanung sei allerdings auf die Langbahn-WM 2011 in Shanghai ausgerichtet.

In der vergangenen Woche besuchte Steffen noch Gut Aiderbichl, Europas größten Gnadenhof für Tiere in der Nähe von Salzburg. Sie selbst wird im Pieter van den Hoogenband-Stadion von Eindhoven nicht unbedingt auf die Gnade ihrer Rivalinnen hoffen können.

Steffen muss sich insbesondere gegen die niederländische Armada um Hinkelien Schreuder, Femke Heemskerk, Inge Dekker und der jungen Mutter Marleen Veldhuis durchsetzen.

Während Steffen auf einen guten Saisonabschluss hofft, will sich Biedermann mit weiteren Titeln für die WM vom 15. bis 19. Dezember in Dubai in Position bringen.

Der 24-Jährige aus Halle/Saale weiß aber auch, dass er sich im Vergleich zu seiner überraschenden Niederlage gegen Markus Deibler über 200m Freistil bei der DM in Wuppertal steigern muss. "Ich habe ja zuvor beim Weltcup in Stockholm gezeigt, dass ich schneller sein kann. Daran will ich anknüpfen", sagt Biedermann, für den es gleich zum Auftakt am Donnerstag über 400 m Freistil ernst wird.

Augenmerk auf Deibler-Brüder

Das Augenmerk des DSV liegt auch auf den Hamburger Deibler-Brüdern, die bei der DM insgesamt sieben Titel gewannen. "Mein Ziel ist zumindest eine Einzel-Medaille", sagt Steffen Deibler, während Markus die EM vor allem "genießen" will. Möglicherweise kann er Biedermann über 200 m Freistil noch einmal ärgern, doch sein Fokus ist vor allem auf die 100m Lagen gerichtet.

Lippok bekommt es einmal mehr mit der großen Federica Pellegrini aus Italien zu tun, die sie bei der Langbahn-EM im Sommer in Budapest über 200m Freistil am Rande einer Niederlage hatte.

Trotz ihres deutschen Rekords in Wuppertal und der drittbesten Zeit des Jahres in Europa bleibt die 16 Jahre alte Schülerin aus Pforzheim bescheiden. "Ich fühle mich auf der Kurzbahn nicht ganz so wohl und muss noch mehr an meinen Wenden arbeiten", sagt Deutschlands Juniorsportlerin des Jahres.

Dopingsünderin Schöber zwei Jahre Sperre

DSV-Leistungssportdirektor Lutz Buschkow hofft generell auf eine gute Ausbeute. "Alle Starter liegen mit den Leistungen von der DM unter den besten Vier der europäischen Jahresbestenliste", betonte Buschkow.

Insgesamt reist der Verband mit neun Frauen und elf Männern nach Eindhoven.

Abgeschlossen wurde einen Tag vor EM-Beginn der Dopingfall Sonja Schöber. Die deutsche Meisterin von 2007 wurde vom internationalen Sportgerichtshof CAS für zwei Jahre gesperrt.

Bei der Dortmunderin waren im November 2009 auffällige Testosteron- bzw. Epitestosteronwerte festgestellt worden.

Dopingsünderin Schöber für zwei Jahre gesperrt