Lurz: Planung auf London ausgerichtet

SID
Thomas Lurz gewann in Peking 2008 die olympische Bronzemedaille über die 10 km
© Getty

Die EM in Ungarn ist für Thomas Lurz und Angela Maurer ein wichtiger Schritt in Richtung Olympia 2012 in London. Beide untermauerten ihre wichtige Stellung im Schwimm-Sport.

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Das doppelte Double blieb diesmal zwar aus, doch Thomas Lurz und Angela Maurer waren bei der EM in Ungarn einmal mehr verlässliche Größen.

Der Titel für Lurz und Bronze für Maurer jeweils über 10km hatten für den erfolgreichsten Freiwasserschwimmer der Geschichte und die Langstrecken-Mama aber eine weitreichendere Bedeutung: Für beide war es der erste Schritt zum erhofften krönenden Karriere-Ende bei Olympia 2012 in London.

"Ganze Planung auf London ausgerichtet"

"Ich bin ganz ehrlich. Ich würde alle meine Titel und Medaillen für den Olympiasieg eintauschen", sagte Lurz und auch Maurer blickte bereits voraus: "Meine ganze Planung ist auf London ausgerichtet. Es wäre ein Traum, wenn es dort mit einer Medaille klappen würde."

Lutz Buschkow, Leistungssportdirektor des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV), sprach vom "ersten erreichten Meilenstein" und fügte hinzu: "Es war wichtig, dass wir vor allem in der Königsdisziplin erfolgreich waren."

Durch ihre Erfolge im Plattensee haben Lurz und Maurer ihre Tickets für die WM 2011 in Schanghai bereits sicher. Die WM wiederum ist die einzige Chance zur Qualifikation für Olympia.

Dort hatte Lurz bei der Premiere 2008 in Peking Bronze gewonnen, Maurer war als Vierte "auf dem Platz der Verdammten" gelandet.

Lurz trotz Anzug-Ärger stark

Lurz trotzte in Balatonfüred bei seinem 13. internationalen Titel auch dem Anzug-Ärger und bewies, dass er sich durch Unwägbarkeiten nicht aus der Erfolgsspur bringen lässt.

Da die Anzüge des DSV-Ausrüsters vom Weltverband FINA zwei Wochen vor der EM kurzfristig verboten worden waren, musste Lurz mit langer Hose in den Balaton springen. "Bis zur WM im nächsten Jahr werde ich aber sicher erlaubte Anzüge haben", sagte der 30 Jahre alte Würzburger.

Neben Lurz und Maurer machte das junge Ehepaar Christian und Nadine Reichert auf sich aufmerksam. Christian Reichert brachte sich mit Platz vier über 10km in Position.

Nadine Reichert war bei Rang fünf über die halbe Strecke im wahrsten Sinn des Wortes durch ihre schlechte Sicht gehandicapt. Die 25-Jährige hat eine Sehschwäche von 8,5 Dioptrien. Sie wird sich in diesem Jahr einer Laser-Operation an den Augen unterziehen lassen und will dann ebenfalls Olympia ins Visier nehmen.

Rückschäge im Plattensee

Im Plattensee mussten Deutschlands Langstreckler aber auch Rückschläge verkraften.

Über 5km schwammen Lurz, dessen Teamkollege Jan Wolfgarten und Reichert auf den Plätzen fünf bis sieben unisono an Edelmetall vorbei. Im Team-Wettbewerb wurde eine fest eingeplante Medaille durch taktische Fehler verspielt.

Kritik gab es an der medien- und zuschauerunfreundlichen Austragung der Wettbewerbe.

"Die Rennen haben recht weit draußen im Plattensee stattgefunden. Zudem sollte man über eine Modifizierung der Zeitrennen und des Team-Wettbewerbs nachdenken", sagte Lurz: "Da gibt es Verbesserungspotenzial."

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