AFLD will eigene Dopingkontrollen bei der Tour

SID
AFLD- Präsident Pierre Bordry warf der UCI schwere Fehler vor
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Der Streit zwischen der französischen Anti-Doping-Agentur AFLD und dem Weltverband UCI geht in die nächste Runde. Die AFLD will nun einen Antrag für eigene Dopingtests stellen.

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Die französiche Anti-Doping-Agentur AFLD lässt im Streit mit dem Weltverband UCI nicht locker und will im Hinblick auf die Tour de France einen Antrag auf die Durchführung von eigenen Dopingkontrollen stellen.

"Wir sind eine nationale Agentur, also sind wir nicht berechtigt bei internationalen Rennen Kontrollen durchzuführen. Wir dürfen aber einen Antrag stellen, zusätzliche Proben zu entnehmen", sagte AFLD-Präsident Pierre Bordry.

Demnach muss die AFLD 35 Tage vor dem Tour-Start in Rotterdam am 3. Juli einen Antrag bei der UCI stellen. Sollte dieser abgelehnt werden, hat sie bis 21 Tage vor Rennbeginn die Möglichkeit, die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) einzuschalten.

Bevorzugung von Contador und Armstrong

Seit geraumer Zeit befinden sich die AFLD und die UCI im Clinch. Im vergangenen Jahr, als der Weltverband für die Kontrollen zuständig war und die AFLD als Helfer fungierte, hatte Bordry der UCI schwere Fehler vorgeworfen.

Insbesondere monierte der AFLD-Chef eine Bevorzugung des Astana-Teams um Toursieger Alberto Contador und Rekordsieger Lance Armstrong.

Ein Jahr zuvor war die AFLD für die Tour-Kontrollen alleinverantwortlich, nachdem sich die UCI und die Tour-Organisation ASO überworfen hatten.

Damals hatte die AFLD äußerst erfolgreich operiert und mit einem neuen Testverfahren auf den EPO-Nachfolger Cera einige Dopingsünder wie die beiden damaligen Gerolsteiner-Profis Bernhard Kohl (Österreich) und Stefan Schumacher (Nürtingen) sowie Kletterkönig Riccardo Ricco (Italien) erwischt.

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