Van Gerwen sieht Erfolg für den Radsport

SID
Fabian Wegmann (r.) und Linus Gerdemann (l.) fahren erst seit 2009 für das Team Milram
© Getty

Gerry van Gerwen ist trotz eines mäßigen 10. Platzes von Sprinter Robert Förster zufrieden mit dem Kölner Event. Ein besseres Ergebnis hätte sich der Manager vom Team Milram beim deutschen Rad-Klassiker Rund um Köln insgeheim schon gewünscht.

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Doch Gerry van Gerwen sah am Ostermontag nicht nur den zehnten Platz seines Sprinters Robert Förster, sondern in erster Linie einen "Super-Tag" für den deutschen Radsport.

"Man hat gesehen, wie der Radsport in Deutschland lebt. Es gab ein Problem in Deutschland, doch man hat daran sehr hart gearbeitet", sagte der Niederländer. Gemeint ist natürlich das Thema Doping, das in den vergangenen Jahren auch in Deutschland für Negativ-Schlagzeilen sorgte.

Milram zieht sich zurück

Sponsoren und Fernsehen zogen sich nach zahlreichen Fällen, die vor allem bei der Tour de France weitweit für Aufsehen gesorgt hatten, verschreckt zurück. Milram, genauer gesagt die Nordmilch AG, wird das Engagement in diesem Jahr beenden. Das hatte das Unternehmen anlässlich der Präsentation des Teams im Januar erklärt.

Für Gerry van Gerwen ist die Talsohle durchschritten, das Beispiel Köln habe das ganz klar gezeigt. Der Wetter-Gott ließ alles auch in einem anderen Licht erscheinen. Die Sonne strahlte, die Bedingungen für die 175 Profis und rund 3000 Freizeit-Fahrer waren geradezu ideal.

"Eine Promotion für Vitalität"

Das Fernsehen übertrug sechs Stunden live von der 94. Auflage des Rennens, bearbeitete unter anderem das Thema Doping, nahm aber auch Zuschauer - etwa 800.000 sollen auf den 197, 9 km zwischen Gummersbach und Köln an der Strecke gewesen sein - und die Hobby-Radler ins Bild.

"Das war eine Promotion für Vitalität. Jeder Mensch möchte doch gesund leben und Sport machen", erklärte van Gerwen. Hier käme zum Beispiel auch die ganze Familie auf ihre Kosten. Und: der Hobbysportler müsse auch nicht mit Idealgewicht aufs Rad steigen und fährt auch noch an der Seite ehemaliger und aktueller Stars.

Milram-Profi und Lokalmatador Gerald Ciolek, der nach einer Schulter-OP noch nicht ganz fit war, setzte sich beim Jedermann-Rennen mit in den Sattel.

Förster kann Sturz gerade noch verhindern

Diese Art Veranstaltung, so van Gerwen, finde man nur in Deutschland. "Deutschland organisiert super. Deutschland ist Primus. Warum ist man darauf nicht stolz? Hier ist ein junges Produkt, das Zukunft hat. Das muss weiterentwickelt werden", erklärte der 57-Jährige.

Ob der Begeisterung der Menschen für Radsport trotz der Dopingfälle hat Gerry van Gerwen auch keine Bedenken bei der Suche nach Sponsoren. Ein Platz auf dem Siegerpodest blieb dem Rennstall zwar verwehrt. Sprint-Spezialist Robert Förster bekam im Finale auf der Zielgeraden im Rheinauhafen eine Welle und konnte einen Sturz gerade noch vermeiden. Die Präsentation des Teams war nach Meinung des Managers aber "okay."

"Wir geben keine Wasserstandsmeldungen ab", sagte van Gerwen zur Suche nach Geldgebern, aber: 'Ich bin optimistisch in Bezug auf die Zukunft. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es nicht weitergehen sollte."

Team Milram startet als einziges deutsches Team bei der Tour de France