"Das ist doch verrückt"

Von Alexander Mey
villeneuve, truck
© Getty

München - Wenn ein Mann wie Jacques Villeneuve ins Rampenlicht des Motorsports zurückkehrt, dann sorgt das nicht nur in Formel-1-Kreisen für große Aufmerksamkeit.

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Auch die NASCAR-Größen, die sich am nächsten Wochenende in Talladega zum ersten Mal im Nextel-Cup mit Villeneuve auseinandersetzen müssen, haben die Nachricht von dem überraschend schnellen Debüt mit Interesse aufgenommen.

Allen voran natürlich Juan Pablo Montoya, der Villeneuve noch bestens aus der Formel 1 kennt. Vor allem die Duelle der beiden werden in Europa für das größte Interesse sorgen.

Überraschung bei Montoya

"Ich bin überrascht, dass sie ihm das Debüt so früh ermöglichen, vor allem in Talladega. Aber was soll's, das ist nicht mein Problem. Ich glaube, dass er genug Erfahrung hat. Er packt das schon", sagt Montoya.

Alles, was Villeneuve bisher als NASCAR-Erfahrung vorzuweisen hat, sind ein Test in Talladega und ein Truckrennen am vergangenen Wochenende in Las Vegas.

Gordon ist gegen das Debüt

Zu wenig, meint einer der ganz großen Stars der Szene, Jeff Gordon: "Ich bin ein großer Fan von Jacques, aber ich denke, das ist die falsche Entscheidung. Er hat beim Test zwar einen ganz guten Job gemacht, aber man kann sich nicht nur auf einen Test verlassen. Das ist doch verrückt. Man muss schon Rennerfahrung haben."

Der Grund für Gordons Skepsis ist der kritische Zeitpunkt in der Saison. Im so genannten "Chase for the Cup" fahren momentan die besten Fahrer der Saison in einer Art Playoffs den Titel aus. Die Fahrer, die sich nicht für diesen Chase qualifizieren konnten, dürfen aber trotzdem an den Rennen teilnehmen.

Nicht auszudenken, wenn ein unerfahrener Mann wie Villeneuve im Rennen einen Fehler macht und einen der Titelfavoriten von der Piste kegelt. "Es geht einfach um zu viel", erklärt Gordon.

Talladega "ist keine Strecke für Anfänger"

Zudem kritisiert er, dass das Bill-Davis-Racing-Team Villeneuve ausgerechnet auf einer anspruchsvollen Strecke wie dem Oval in Talladega zum ersten Mal einsetzt. "Das ist keine Strecke für Anfänger", sagt Gordon. "Egal, ob er einer der erfahrensten Rennfahrer der Welt ist, dort fängt man nicht an. Es gibt so viele bessere Strecken dafür, warum ausgerechnet Talladega?"

Viel Skepsis schlägt Jacques Villeneuve vor seinem NASCAR-Debüt entgegen. Aber es gibt einen Mann, an dem er sich aufrichten kann, sollte er daran zweifeln, ob er dem Druck schon gewachsen ist.

Der Kerl heißt David Gilliland. Er fuhr im vergangenen Jahr sein erstes Nextel-Cup-Rennen ebenfalls in Talladega. Ohne Erfahrung fuhr er prompt auf die Pole-Position, kam im Rennen ins Ziel und immerhin auf Platz 15.

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