Verband kämpft gegen Wechsel-Willkür

SID
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Der CAA will den massenhaften Nationenwechsel von Athleten in finanzstärkere Länder stoppen. Vor allem Mittel- und Langstreckler aus Ostafrika, dem Maghreb sowie Sprinter aus Nigeria, Jamaika oder Kuba wurden von reicheren Verbänden abgeworben, besonders Katar, Bahrain und die Türkei "kauften" ein.

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"Die Regeln für einen Wechsel müssen neu bewertet werden", sagte CAA-Präsident Hamad Kalkaba Malboum am Rande des Council-Meetings des Verbandes in Dakar/Senegal: "Was in internationalen Wettbewerben geschieht, ist ärgerlich für jeden."

Bei den Olympischen Spielen in Rio gewann die gebürtige Kenianerin Ruth Jibet für Bahrain Gold über 3000 m Hindernis, Silber ging an 5000-m-Läufer Paul Chelimo (früher Kenia/jetzt USA), 110-m-Hürdensprinter Orlando Ortega (Kuba/Spanien) und Marathonläuferin Eunice Kirwa (Kenia/Bahrain) sowie Bronze an 400-m-Hürdenläufer Yasmani Copello (Kuba/Türkei). Bei der EM 2016 in Amsterdam holten die Türken neun ihre zwölf Medaillen durch eingebürgerte Sportler.

"Müssen Regeln strenger und transparenter machen"

"Wir müssen die Regeln strenger und transparenter machen", hatte Weltverbands-Präsident Sebastian Coe angesichts des Falles Jibet gefordert. Die Hindernisläuferin, die kurz nach Olympia in Paris den Weltrekord verbesserte, hatte ihren Wechsel aus Kenia nach Bahrain vor fünf Jahren damit begründet, "Studien über Tiergesundheit" betreiben zu wollen.

Gemäß den Regeln des Weltverbandes IAAF ist ein Leichtathlet nach drei Jahren für einen neuen Verband startberechtigt. Sind sich alter und neuer Verband über einen Wechsel einig, kann die Sperre deutlich verkürzt werden. Bei der "Einigung" helfen dann gewöhnlich harte finanzielle Argumente.

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