DLV-Auswahl noch mit Titelchance

SID
David Storl zeigte bei der Team-EM wie gewohnt eine starke Leistung
© getty

Auf die Topstars um David Storl und Christina Obergföll war Verlass: Angeführt von den beiden Weltmeistern haben die deutschen Leichtathleten bei der Team-EM im russischen Tscheboxari nach dem ersten Tag die erfolgreiche Titelverteidigung noch im Blick. Nach vier Siegen zum Auftakt liegt die DLV-Auswahl mit 181 Punkten auf Platz zwei und nur fünf Punkte hinter Russland (186) zurück.

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Ein vermeintlicher Wechselfehler der viertplatzierten Männer-Staffel über 4x100 m hätte die Ausgangsposition beinahe deutlich verschlechtert - die zunächst ausgesprochene Disqualifikation wurde aber nach deutschem Protest zurückgenommen. Die Russen, die sich nach schwachem Saisonverlauf im Anschluss an massive Dopingenthüllungen überraschend stark zeigten, liegen damit absolut noch in Reichweite. Dritter ist Frankreich (175,5).

Fast schon ein Kinderspiel war der Sieg im brütend heißend "Olympiastadion" der Wolga-Stadt für Kugelstoß-Weltmeister Storl. "Alles andere als die zwölf Punkte wäre eine Niederlage gewesen. Mehr war heute nicht drin bei der Veranstaltung", sagte der Leipziger im ZDF. Der 23-Jährige setzte sich mit 21,20 m deutlich vor Polens Olympiasieger Tomasz Majeski (20,23) durch.

Triste Atmosphäre

Storl ließ allerdings an der tristen Atmosphäre und den doch recht zähen Wettkämpfen kein gutes Haar: "Langweiliger darf's nicht werden, sonst lässt du irgendwann den letzten Versuch auch mal weg. Ich bin froh, dass es jetzt vorbei ist und es am Montag nach Hause geht."

Der 33 Jahre alten Speerwurf-Weltmeisterin Obergföll, die im Vorjahr eine Babypause eingelegt hatte, reichten in einer schwachen Speerkonkurrenz 61,69 m, um sich vor der Weißrussin Tatsiana Chaladowitsch (61,08) durchzusetzen. "Mit der Weite bin ich überhaupt nicht zufrieden, da hadere ich auch mit mir. Ich kann derzeit schon mehr, so im Bereich 64 Meter", sagte die Offenburgerin.

Für die weiteren deutschen Erfolge am Auftakttag sorgten die deutschen Stabhochsprung-Rekordlerin Silke Spiegelburg (Leverkusen) und 3000-m-Hindernisläuferin Gesa Felicitas Krause (Frankfurt). Die 29 Jahre alte Spiegelburg, die sich im vergangenen Jahr einer Fuß-Operation unterziehen musste, übersprang im zweiten Versuch 4,75 m und blieb nur sieben Zentimeter unter der deutschen Bestmarke aus dem Jahr 2012.

"Ich bin überglücklich, dass ich so früh schon die 4,75 m knacken konnte. Die OP ist ja noch nicht mal ein Jahr her", sagte die früher Vize-Europameisterin, die zuletzt im August 2013 höher gesprungen war. Die 22 Jahre alte Krause überlegen in 9:46,49 Minuten vor der Britin Lennie Waite (9:59,79) durch.

Geringere Erfolgsaussichten am zweiten Tag

Zweite wurden Dreispringerin Kristin Gierisch (Chemnitz/14,46) und 3000-m-Läuferin Maren Kock (Regensburg/9:20,82). Dritte Plätze gab es für Sven Knipphals (Wolfsburg) über 100 m (10,50), Weitspringer Alyn Camara (8,11), Hochspringer Mateusz Przybylko (beide Leverkusen/2,25) sowie die 4x100-m-Staffel der Frauen - die Weiten von Gierisch und Camara waren allerdings von zu starkem Rückenwind begünstigt.

Insgesamt sind die deutschen Erfolgsaussichten am zweiten Tag etwas geringer. Kugelstoß-Europameisterin Christina Schwanitz (Thum) sollte zumindest für sichere zwölf Punkte sorgen, im Stabhochsprung geht Weltmeister Raphael Holzdeppe (Zweibrücken) als Außenseiter ins Duell mit Frankreichs Weltrekordler Renaud Lavillenie. Die abschließenden 4x400-m-Staffeln könnten den Ausschlag zuungunsten des deutschen Teams geben - dort ist der DLV doch ein Stück von der Weltspitze entfernt.

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