Pistorius: Geständnis und Doping-Fund?

SID
Oscar Pistorius soll Freundin Reeva Steenkamp erschossen haben
© Getty

Der nächste Tiefpunkt: Angeblich findet die Polizei Steroide in der Wohnung von Oscar Pistorius. Dieser soll die Tötung seiner Freundin bereits gestanden haben. Der Paralympics-Star konzentriert sich ganz auf seine Verteidigung und nimmt in den kommenden Monaten an keinen Rennen teil. Das teilte Peet van Zyl, der Agent des 26-jährigen Südafrikaners mit.

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Derweil berichten übereinstimmend britische Medien, dass Pistorius die Tötung seiner Freundin Reeva Steenkamp zugegeben hat. So soll er kurz nach den Todesschüssen seinen Freund Justin Divaris angerufen und ihm gesagt haben: "Ich habe mein Baby getötet. Gott soll mich holen."

Und es droht der nächste Tiefpunkt: Bei Pistorius wurden nach Informationen der südafrikanischen Zeitung "City Press" nach der Tat Bluttests durchgeführt. Damit sollte festgestellt werden, ob der 26-Jährige zur Tatzeit Drogen, Dopingmittel oder Alkohol im Blut hatte. Die Polizei will durch Sicherung dieser Fakten verhindern, dass sich Pistorius bei seiner Verteidigung auf die Einnahme von Substanzen beruft, die sich strafmildernd auswirken könnte. Angeblich gibt es Beweise dafür, dass im Hause von Pistorius täglich viel Alkohol getrunken wurde.

Außerdem berichtet die englische Zeitung "The Sun" von einem möglichen Doping-Fund in Pistorius' Badezimmer. Dort wurden angeblich Steroide gefunden.

Es droht lebenslange Haft

Pistorius wurde am Freitag wegen Mordes an seiner Freundin angeklagt. Die Staatsanwaltschaft geht von vorsätzlicher Tötung aus. Bei einer Verurteilung droht Pistorius, dem in frühester Kindheit beide Beine unterhalb der Knie amputiert wurden, lebenslange Haft.

Das ehemalige Model Steenkamp war am frühen Donnerstagmorgen in Pistorius' Haus in einem Nobelvorort von Pretoria getötet worden. Die 29-Jährige wurde von vier Schüssen getroffen.

Laut Berichten der "Daily Mail" rief Pistorius nach den Schüssen zunächst seinen Freund Justin Divaris an. "Oscar hat mich um 3.55 Uhr angerufen und gesagt, dass er Reva erschossen habe", sagte Divaris der britischen Tageszeitung "Sunday People".

Blutverschmierter Cricketschläger

Nach der Tat kursierte die These, dass Pistorius seine Freundin für eine Einbrecherin gehalten habe. Diese Theorie könnte aber erschüttert werden, weil Reeva Steenkamp zum Zeitpunkt der Tat nach Angaben der südafrikanische Zeitung "City Press" ein Nachthemd getragen habem soll.

Zudem hatte das Blatt unter Berufung auf Ermittlerkreise berichtet, dass im Haus des sechsmaligen Paralympics-Champions ein blutverschmierter Cricketschläger gefunden wurde. Auf dem beschlagnahmten Schläger habe sich "eine Menge Blut" befunden, hieß es.

Pistorius sitzt derzeit in der Hauptstadt Pretoria in Haft. Am Dienstag soll entschieden werden, ob er gegen Kaution freigelassen wird. Er gilt als selbstmordgefährdet und steht dauerhaft unter Beobachtung.

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