Nach Doppel-Gold läuft´s rund im DLV-Team

SID
Ariane Friedrich zog souverän in das Finale des Hochprungs ein
© Getty

Das Gold durch Sprinterin Verena Sailer und Speerwurf-Überraschung Linda Stahl hat Deutschlands Leichtathleten beflügelt. Am vierten EM-Tag von Barcelona gab es erstmals keinen Ausfall in den Vorkämpfen.

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Die WM-Zweite Jennifer Oeser startete mit Hürden-Bestzeit in den Siebenkampf, die WM-Dritte Ariane Friedrich sprang mit 1,92 m souerän ins Finale, Carolin Nytra ließ im Vorlauf kaum Zweifel an ihrem Hürdensieg aufkommen und Titelverteidiger Ralf Bartels kam souverän ins Kugelstoß-Finale.

Glänzend schlug sich auch der WM-Fünfte Andre Höhne, auch wenn sich mit Platz sieben im 50-km-Gehen seine heimlichen Medaillenhoffnungen nicht erfüllten.

Trotz größeren Trainingsausfalls verfehlte der 32-Jährige seine persönliche Bestzeit nur um zehn Sekunden und schaffte schon die WM-Norm für Daegu/Südkorea 2011.

"Es war hart. Ich hatte Magenkrämpfe, aber habe mich durchgebissen", meinte Höhne, während der Potsdamer Christoph Linke nach zwei Verwarnungen wegen unsauberen Gehens bei Kilometer erschöpft aufgab.

Oeser startet mit Bestzeit

Titelverteidiger Yohann Diniz, WM-Zweiter von Osaka 2007, triumphierte in 3:40:37 vor dem Polen Grzegorz Sudol (3:42:24) und Sergej Bakulin, der in 3:43:26 die russische Siegesserie nach 20-km-Triumphen bei Männern und Frauen nicht fortsetzen konnte. Italiens Olympiasieger Alex Schwazer und Russlands Mitfavorit Sergej Kirdjapkin gaben auf.

"Endlich habe ich die 13,40 geknackt. Und das auch noch ohne mein Glücksschwein, das darf nämlich nicht mit ins Stadion - Sauerei", sagte Jennifer Oeser, die in 13,37 Sekunden mit 100-m-Hürden-Bestzeit in den Siebenkampf startete, dann mit 1,83 m im Hochsprung leicht zurückfiel.

Schneller war nur die favorisierte britische Weltmeisterin Jessica Ennis in 12,95. Bestzeit lief in 13,96 auch Claudia Rath, sie sprang dann 1,80 m hoch. Nur 13,63 und 1,74 m schaffte Maren Schwerdtner.

Gold Medaillen beflügeln deutsche Athleten

"Die Medaillen vom Vortag haben uns viel Kraft für die nächsten Tage gegeben", sagte Ariane Friedrich, die wie Kroatiens Weltmeisterin Blanka Vlasic und drei andere die geforderten 1,92 m in der Qualifikation ohne Fehlversuch meisterte.

Friedrich: "Ich bin physisch und nun auch psychisch gut drauf. Das ganze Umfeld inklusive Hochsprung-Anlage, Hotel und Organisation stimmt. Ich freue mich, am Sonntag endlich angreifen zu können."

Carolin Nytra erreichte als Vorlauf-Zweite in 12,89 Sekunden wie Nadine Hildebrand (13,25) und Cindy Roleder (13,19) das Halbfinale, das dem Finale am Samstag 80 Minuten vorausgeht.

"Ich habe versucht, nichts zu riskieren, aber den Lauf aktiv durchzubringen. Gestern hatte ich den Sieg von Verena (Sailer) mit ins Bett genommen. Das war ein Hammer. Sie hat den Bann gebrochen und gezeigt, dass im Frauensprint etwas geht. Mein Ziel war und ist eine Medaille, egal was gesagt wird."

Auch Bartels, Storl Uliczka und de Zordo im Finale

Ralf Bartels, mit 20,37 m zweitbester Kugelstoßer der Qualifikation: "Dass ich es im ersten Versuch geschafft habe, gibt mir Sicherheit. Der Ring liegt mir. Besonders rechne ich mit Polens Olympiasieger Tomasz Majewski und dem weißrussischen Ex-Weltmeister Andrej Michnewitsch", sagte der Neubrandenburger.

Junioren-Weltmeister David Storl, mit 20,24 Fünfter: "Ich habe mir gestern im letzten Training noch eine Blockade der Halswirbelsäule zugezogen. Deshalb verkrampft die Muskulatur ein bisschen. Aber ich will im Finale unter die besten acht."

Das Finale erreichten auch Speerwerfer Matthias de Zordo mit erst im dritten Versuch erzielten 82,34 m und Steffen Uliczka über 3000 m Hindernis als Vorlauf-Vierter in 8:30,61 Minuten.

100 m Hürden: DLV-Trio im Halbfinale