Oliver verpasst Weltrekord nur knapp

SID
David Oliver holte bei Olympia 2008 in Peking Bronze beim 110-Meter-Hürdensprint
© Getty

US-Athlet David Oliver hat den Weltrekord über 110m Hürden beim sechsten Diamond League-Meeting in Eugene nur um 0,03 Sekunden verfehlt. Deutsche Sprinter in Mannheim stark.

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Der Amerikaner David Oliver hat den 100-m-Hürden-Weltrekord in 12,90 Sekunden nur knapp verfehlt. Und drei Wochen vor der Leichtathletik-EM in Barcelona (27. Juli bis 1. August) warten auch Deutschlands Sprinter mit selten erlebten Zeiten auf.

In Mannheim rannten der Wattenscheider Sebastian Ernst in 20,38 über 200 m und die 4x100-m-Staffel in 38,50 Europa-Jahresbestzeit. Nummer fünf über 100 m ist Tobias Unger (München) nach seinen 10,14.

"Ich hatte keinen guten Start. Hier liegen meine Reserven", meinte der Olympiadritte Oliver nach dem egalisierten USA-Rekord und seiner dritten Zeit des Jahres unter 13 Sekunden.

Beim sechsten Diamond-League-Meeting in Eugene/Oregon fehlten dem 28-Jährigen nur 0,03 Sekunden an der zwei Jahre alten Marke von Kubas Olympiasieger Dayron Robles (12,87). Schneller als war 2006 nur dessen Weltrekord-Vorgänger Liu Xiang (China/12,89).

Fünf weitere Jahres-Weltbestmarken

Vor 12.834 Zuschauern in Eugene gab es fünf weitere Jahres-Weltbestmarken. 200-m-Olympiasiegerin Veronica Campbell-Brown schlug im schnellsten Rennen ihrer Karriere in 10,78 100-m-Olympiasiegerin Shelly-Ann Fraser (beide Jamaika/10,82) und die Ende 2009 in 10,64 auf Platz zwei der "ewigen" Rangliste gestürmte Carmelita Jeter (USA/10,83).

Über 800 m lief die Russin Maria Sawinkowa 1:57,56 Minuten und im Kugelstoßen glänzte Weltmeister Christian Cantwell (USA) mit 22,41 m. Auf zwei nicht-olympischen Distanzen gab es Saisonbestmarken durch Abubaker Kaki (Sudan) in 2:13,62 über 1000 und Asbel Kiprop (Kenia) in 3:49,75 Minuten über die Meile.

Der nach längerer Verletzungpause zurückgekehrte Tyson Gay, Dreifach-Weltmeister von 2007, verlor trotz guter 19,76 Sekunden ein 200-m-Duell gegen US-Landsmann Walter Dix (19,72).

"Ich dachte, ich kann es nach Hause laufen. Aber nicht schlecht für das erste 200-m-Rennen des Jahres", meinte Gay. Schneller war 2009 nur Weltrekordler Usain Bolt (Jamaika/19,56), der am Mittwoch in Lausanne sein Comeback feiern will.

Heidler verpasst deutschen Sieg nur knapp

Ein deutscher Sieg wurde in letzter Minute verhindert. Hammerwerferin Betty Heidler belegte wie bei der WM 2009 in Berlin Platz zwei, weil Russlands Europameisterin Tatjana Lysenko die 74,87 m der Frankfurterin noch mit 75,98 m übertraf.

Im Weitsprung war Hallen-Europarekordler Sebastian Bayer (Hamburg) nach langer Verletzungspause mit seinem Comeback von 7,65 m zufrieden, auch wenn er völlig chancenlos war.

Olympiasieger Irving Saladino (Panama) siegte mit zu stark windbegünstigten 8,46 m gegen Weltmeister Dwight Phillips (USA), der regulär 8,41 m schaffte.

Unger erleichtert

"Endlich hat es mit der erhofften Zeit geklappt", meinte Tobias Unger in Mannheim. Auch hinter ihm purzelten Normen: Marius Broening (ebenfalls München) lief 10,26, Christian Blum (Chemnitz) 10,27 und Stefan Schwab (Schwarzenbek) 10,30.

Alexander Kosenkow, der zusammen mit Sebastian Ernst (ebenfalls Wattenscheid), Unger und Broening Staffel lief, hatte schon im Vorlauf 10,26 geschafft. Über 110 m Hürden erzielte Alexander John (Leipzig) in 13,47 deutsche Jahresbestzeit.

In Ingolstadt verbesserte sich der Münchner Stabhochspringer Malte Mohr mit 5,72 m auf Platz sechs der Weltrangliste. Beim Kugelstoß-Meeting in Gotha/Thüringen zeigte Vizeweltmeisterin Nadine Kleinert (Magdeburg) mit 19,64 m deutlichen Formanstieg.

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