DLV bei Team-EM zur Halbzeit nur Siebter

SID
Christina Obergföll warf 2009 mit 68,40 Metern Weltjahresbestleistung
© Getty

Das deutsche Leichtathletik-Team kann seinen Titel bei der EM nicht mehr verteidigen. Zur Halbzeit steht nur Rang sieben zu Buche. Zwei Werferinnen holen die einzigen beiden Siege.

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Flop statt top: Deutschlands Leichtathleten haben den erneuten Sieg bei der Team-Europameisterschaft bereits nach dem ersten Tag verspielt.

Ein Jahr nach dem unerwarteten Triumph in Leiria/Portugal stehen sie im norwegischen Bergen vor der Pleite: Nach Platz sieben nach 21 von 40 Wettbewerben mit 141,5 Punkten hinter Favorit Russland (209), den Briten (188) und Italienern (160,5) hofft DLV-Sportdirektor Thomas Kurschilgen: "Platz drei könnte noch drin sein. Aber ich hatte am ersten Tag deutlich mehr erwartet."

In einem windigen Stadion, das für internationale Wettkämpfe denkbar ungeeignet ist, waren zwei Einzelsiege nur ein schwacher Trost: Denn neben der siegreichen Diskuswerferin Nadine Müller (Halle/Saale) und der ebenfalls siegreichen Speer-Olympiadritten Christina Obergföll (Offenburg) waren sechs Wochen vor der EM in Barcelona (27. Juli bis 1. August) nur wenige Athleten in Form.

Obergföll gewinnt

Christina Obergföll (Offenburg) konnte ihren Vorjahressieg wiederholen. Dafür reichten ihr bei starkem Gegenwind 59,88m. Die Weltranglisten-Erste und Olympiazweite Maria Abakumowa (Russland) unterlag mit 58,24m. "Keine tolle Weite, aber immerhin ein Sieg", meinte Obergföll.

Zweite Plätze gingen an Stabhochspringerin Silke Spiegelburg (Leverkusen/4,65m) und Kugelstoß-Europameister Ralf Bartels (20,61m). Der Neubrandenburger musste sich um winzige zwei Zentimeter Polens Olympiasieger Tomasz Majewski geschlagen geben.

Weit unter ihren Möglichkeiten blieben auch Weitspringer Christian Reif (Ludwigshafen) und Hochspringer Raul Spank (Dresden). Der WM-Dritte kam nicht über 2,18m und Platz zehn hinaus. Reif, mit 8,27m Europas bester Weitspringer 2010, wurde mit 7,80m nur Sechster.

Chambers sorgt für internationalen Höhepunkt

Für den internationalen Höhepunkt des ersten Tages sorgte Sprinter Dwain Chambers. Mit 9,99 Sekunden knackte der Hallenweltmeister, der nach einer Dopingsperre nicht bei großen Meetings und Olympischen Spielen starten darf, als erster Europäer in diesem Jahr die 10,00-Sekunden-Marke.

In seinem Sog verbesserte sich Junioren-Weltmeister Christophe Lemaitre auf 10,02 Sekunden. Frankreichs Sprintjuwel fehlen damit nur noch drei Hundertstelsekunden, um als erster hellhäutiger Läufer unter der begehrten Sprintschallmauer zu bleiben.

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