"Chisora kann in Rente gehen"

Von Jan Höfling
Kubrat Pulev (l.) stimmt schon auf den Kampf gegen Dereck Chisora ein
© getty

Kubrat Pulev hat vor dem Duell am 7. Mai in der Hamburger Barclaycard Arena gegen Dereck Chisora auf die Äußerungen des Briten reagiert. Der Bulgare kündigte ein vorzeitiges Ende an, lobte den Einfluss von Trainerlegende Ulli Wegner - und warf zudem einen Blick in die Zukunft.

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"Merkwürdig, dass er das Maul so weit aufreißt und selbst einen Mann von der Klasse eines Thompson bislang nicht schlagen konnte", zeigte sich Pulev ob der Aussagen seines Kontrahenten verwundert. "Ich sehe da nur Niederlagen gegen Vitali Klitschko, Tyson Fury und David Haye. Selbst einen mit gebrochener Hand boxenden Robert Helenius konnte Chisora nicht vorzeitig stoppen."

Vor allem die Ankündigung eines Knockouts ließ den 34-Jährigen schmunzeln. "Wenn Chisora den Knockout sucht, dann spielt er mir doch direkt in die Karten. Doch cleveres Boxen war halt noch nie sein Ding. Außer Physis hat Dereck nicht wirklich etwas zu bieten. Nimmt man die aus dem Spiel, ist er hilflos", erklärte Pulev. "Der Ringrichter wird nach dem Kampf meinen Arm in die Höhe strecken. Was vom ersten bis zum letzten Gong passieren mag, kann ich nicht vorhersagen. Eins ist allerdings klar: Danach kann Chisora in die Boxer-Rente gehen."

"Muss Konzept von Wegner verinnerlichen"

Einen großen Anteil am Glauben an die eigene Stärke schrieb Pulev seinem Trainer Wegner zu. "Ich habe nach dieser schlimmen Niederlage vor 18 Monaten einen Neuanfang gestartet, habe mir Wegner in die Ecke geholt. Es war klar, dass ich nicht sofort wieder gegen die "dicken Brocken" antreten konnte", sagte Pulev.

"Ich musste zunächst das Konzept von Herrn Wegner verinnerlichen. Dazu gehörte, einige Aufbaukämpfe zu bestreiten. Er wollte meine Psyche stärken, meine Siegermentalität neu beleben. Ich glaube, das ist ihm gut gelungen. Den Beweis werde ich gegen Chisora antreten."

Pulev denkt an Ruf in Bulgarien

Auch im Hinblick auf die eigene Zukunft zeigte sich der Bulgare offen. "Es geht hier schließlich um die Europameisterschaft und eine erneute Chance, um die Weltmeisterschaft zu boxen. Nicht umsonst habe ich mit über 14 Wochen die längste Vorbereitung meiner Profikarriere hinter mir. Diesem Kampf habe ich alles untergeordnet, nur der Sieg zählt. Mein großes Ziel ist und bleibt der WM-Titel."

Neben einer weiteren Chance, um einen der großen WM-Titel zu Boxen, denkt der Schwergewichtler aus Sofia vor allem an die eigenen Fans in seiner Heimat. "Sowohl Fury als auch Anthony Joshua sind in Großbritannien echte Stars. Doch ein wahrer Champion ist, wer sich in die Höhle des Löwen wagt und diesem dort seinen Schatz entreißt. Dafür werde ich alles geben und dann meinem Volk einen WM-Kampf daheim schenken", so Pulev.

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