"Nicht so verbraucht wie Brähmer"

SID
Roberto Bolonti trifft Anfang Juni auf Weltmeister Jürgen Brähmer
© getty

Am 7. Juni trifft Roberto Bolonti in Schwerin auf WBA-Weltmeister Jürgen Brähmer. Im Interview spricht die argentinische Bestie aus dem Halbschwergewicht über seinen Gegner, seinen bislang größten Fight und seinen Spitznamen.

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Frage: Herr Bolonti, fühlen Sie sich bereit, Jürgen Brähmer am 7. Juni den WM-Gürtel abzunehmen?

Roberto Bolonti: Natürlich. Das ist die Chance, auf die jeder Profiboxer in seiner Karriere wartet. Wer da nicht bereit ist, der nimmt den Sport nicht ernst und sollte ganz schnell mit dem Boxen aufhören.

Frage: Viele Herausforderer klagen nach Niederlagen plötzlich über eine zu kurze Vorbereitungszeit...

Bolonti: ...die ich definitiv nicht habe. Außerdem denke ich nur an den Sieg. Ich wusste schon seit Längerem, dass ich die Aussicht auf einen großen Kampf habe und brachte mich daher in Form. Mitte April kam dann das Angebot, um die WBA-Weltmeisterschaft zu boxen. Nachdem sich beide Seiten schnell einig wurden, konnte ich sechs Wochen vor dem Duell mit Brähmer meine spezielle Wettkampfvorbereitung aufnehmen. Ich werde also in Bestform am 7. Juni in den Ring steigen.

Frage: Diese konnten Sie bei Ihrem bisher größten Fight in England gegen Tony Bellew nicht abrufen - woran lag es Ihrer Meinung?

Bolonti: Das war damals mein erster Kampf im Ausland. Leider bekam mir vor Ort das Essen nicht und ich fing mir zu Beginn der Wettkampfwoche einen Magen-Darm-Infekt ein. Mit diesem Handicap war ich jedoch stolz, dass ich über die Distanz von zwölf Runden gehen konnte. Zurückblickend wird mir diese Erfahrung helfen, die Weltmeisterschaft gegen Brähmer zu erringen.

Frage: Mit ihm müssen Sie sich jedoch auf einen Rechtsausleger einstellen...

Bolonti: ...was nicht wirklich ein Problem für mich darstellt. Ich habe schon gegen einige Rechtsausleger geboxt und sie alle besiegt. Sicherlich ist Brähmer noch einmal ein ganz anderes Kaliber, doch ich glaube, zusammen mit meinem Trainer Harold Guevara, eine gewinnbringende Strategie ausgetüftelt zu haben.

Frage: Wo sehen Sie sich denn Ihre Vorteile im Vergleich mit Brähmer?

Bolonti: Wir sind zwar beide 35 Jahre alt, er musste aber schon weitaus härtere Kämpfe als ich bestreiten. Ich bin einfach frischer und nicht so verbraucht wie er. Wenn sich zwischen uns eine wahre Schlacht entwickelt, werden meine Vorteile von Runde zu Runde größer. Dabei wird mir außerdem zugutekommen, dass ich sowohl mit Rechts als auch mit Links extrem hart zuschlagen kann. Brähmer wird nicht wissen, wie ihm geschieht.

Frage: Also werden Sie Ihrem Kampfnamen "La Bestia" alle Ehre machen?

Bolonti: Aber sicher! Ich bin ein echter Krieger im Ring, opfere mich auf und marschiere bis zum Umfallen. Das werde ich Brähmer vom ersten Rundengong an klarmachen.

Frage: Und wie heißt der WBA-Weltmeister im Halbschwergewicht nach dem 7. Juni?

Bolonti: Bolonti! Bolonti! Bolonti! Ich werde Brähmer nicht als Champion respektieren und ihm den Titel entreißen. Ich erfülle mir meinen Traum - für Familie, Freunde und Vaterland. Viva Argentina!

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