Brian Minto will jetzt Marco Huck ärgern

SID
Marco Huck (l.) feierte in 29 Kämpfen 28 Siege, davon 21 durch K.O.
© Getty

Brian Minto - da war doch was? Boxfans fällt der Name des Amerikaners irgendwann ein. Das ist doch der Mann, der 2006 das gehypte Comeback von Axel Schulz so beeindruckend und nachhaltig verdarb.

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Mehr als drei Jahre und fünf Monate später dient Minto nun dazu, die Titelverteidigung von WBO-Cruisergewichts-Champion Marco Huck am Samstag aufzuwerten, nachdem der letzte Fight des Champions am 13. März in Berlin gegen den vollkommen überforderten Herausforderer Adam Richards ein echter Flop war.

Jetzt also Minto. Der 35-Jährige bestritt seine bisherigen 37 Fights, von denen er immerhin 34 gewann, alle im Schwergewicht. Nach der K.o.-Niederlage gegen den ehemaligen Klitschko-Herausforderer Chris Arreola entschied der nur 1,80 Meter große Faustkämpfer, ins Cruisergewicht zu gehen, die Klasse bis 90 Kilo.

Dass er schon bei seiner Premiere dort gleich um eine WM kämpfen darf, gehört zu den Rätseln des Boxgeschäfts. Passt aber gut in die Vermarktungsstrategie für den Huck-Fight. Der Käpt´n nahm natürlich die Gelegenheit wahr, an das unrühmliche Ende des weichen Riesen in Halle/Westfalen zu erinnern.

"Rache für Axel Schulz"

"Mein erster Gedanke war Rache für Axel Schulz", sagte Huck, "ich hätte Axel gerne weiter im Ring gesehen, Minto hat das verhindert. Dafür bekommt er nun verspätet die passende Antwort." Schulz soll sich das Spektakel live in der Halle ansehen.

Minto, der ehemalige Monteur einer Telefongesellschaft aus Pennsylvania ahnt natürlich, dass er nicht wegen seiner Reputation als Cruisergewichtler - die gibt es ja nicht - als Gegner ausgesucht wurde, sondern wegen seines Namens. Aber er wehrt sich brav dagegen, nur als Schulz-Bezwinger dazustehen: "Ich kann nicht verstehen, wieso Huck Schulz rächen will. Das ist hier ein ganz anderer Kampf und hat mit Schulz nichts zu tun."

Der 35 Jahre alte Minto traf erst am Dienstag mit einem Tag Verspätung in Oldenburg ein und spielte die ihm zugeteilte Rolle als hungriger Herausforderer: "Ich will der neue Superstar im Cruisergewicht werden." Noch nie konnte der Amerikaner, der normalerweise bei unterklassigen Veranstaltungen in der Provinz kämpft, um eine WM boxen.

Minto immer auf dem Weg nach vorne

"Brian ist nicht hier, um zu verlieren", kündigte dessen Manager Pat Nelson an, "das wird ein offener Schlagabtausch, der die Fans begeistern wird." Minto, der erst mit 23 Jahren mit dem Boxen begonnen hat, ist zäh, unangenehm und immer auf dem Weg nach vorne.

"Marco muss auf der Hut sein und auf eine sichere Deckung achten", warnt Meistertrainer Uli Wegner, der letzten Montag seinen 68. Geburtstag feierte: "Minto hat einen harten Schlag. Er darf nicht durchkommen." Nicht, dass Brian Minto am Ende noch einmal als spektakulärer Spielverderber in Deutschland auftritt.

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