Bundestrainer Svetislav Pesic gibt neue Ziele aus

SID
Stanislav Pesic steht beim DBB kurz vor einer Vertragsverlängerung
© Getty

Die Strenge und der Ehrgeiz von Svetislav Pesic führte die deutschen Basketballer am Morgen nach der erfolgreichen Qualifikation für die Europameisterschaft in Slowenien in den Kraftraum.

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Viel Zeit, um am Abend den ersten Schritt des Neuanfangs in Trier mit dem sechsten Sieg im sechsten Spiel zu feiern, blieb da nicht.

Der rastlose Bundestrainer hatte sogleich das nächste Ziel ausgegeben, nachdem Deutschland auch ohne den pausierenden NBA-Profi Dirk Nowitzki durch das 79:69 gegen Bulgarien im nächsten Jahr als bereits feststehender Gruppensieger bei der EM mitspielen darf.

Pesic will EM-Quali ohne Niederlage beenden

"Wir wollen jetzt auch die restlichen beiden Spiele gewinnen und die Qualifikation ungeschlagen beenden", sagt Pesic. Bevor die Mannschaft am Freitag per Charterflug ins schwedische Norrköping weiterreist, versammelte der Bundestrainer sie am Abend noch zu einer weiteren Trainingseinheit in der Halle.

Am Samstag steht dann die vorletzte von insgesamt acht Partien an, bevor am Dienstag die Qualifikation mit dem Heimspiel gegen Aserbaidschan in Oldenburg abgeschlossen wird.

Verlängerung des Vertrages ist nur noch Formsache

Dass sich die neu formierte und deutlich verjüngte Mannschaft so schnell finden und die ihr auferlegten Aufgaben so tadellos erfüllen würde, sieht auch der hoch dekorierte Pesic als nicht selbstverständlich an.

"Ich bin sehr zufrieden mit der Entwicklung", sagt der 63 Jahre alte Serbe, "die Spieler sind bereit, viel Neues aufzunehmen, das motiviert mich als Trainer. Dann macht mein Job Sinn."

Die Verlängerung seines nach der Qualifikation auslaufenden Vertrages scheint deshalb nur noch ein formaler Akt zu sein. "Svetislav Pesic ist ein Glücksfall für uns", sagt der Präsident des Deutschen Basketball-Bundes (DBB), Ingo Weiss. Er wünscht sich, dass Pesic die entwicklungsfähige Mannschaft zu den Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro führen wird.

Doch zunächst einmal steht im nächsten Jahr die Europameisterschaft an. In Slowenien muss sich die Mannschaft für die Weltmeisterschaft ein Jahr später in Spanien qualifizieren. Das wird die Aufgabe von Pesic sein. "Wir sind auf einem guten Weg", sagt Flügelspieler Jan-Hendrik Jagla, "das Team hat viel Potenzial."

Handschrift von Pesic ist zu sehen

Die größte Veränderung unter Pesic ist auf dem Spielfeld schon gut zu beobachten. Die Basketballer kommen schneller zum Abschluss als unter Vorgänger Dirk Bauermann. An dem Stilwechsel hin zum Hochgeschwindigkeits-Basketball werden die deutschen Profis weiter arbeiten.

Deshalb denkt Pesic auch nicht darüber nach, in den restlichen beiden Spielen viel zu experimentieren und denjenigen Spielern größere Spielanteile zu geben, die bisher vornehmlich auf der Bank saßen. "Wir sind nicht beim Roten Kreuz", sagt Pesic, "ich bin nicht dafür da, dass alle zufrieden sind."

Der Basketballlehrer will keine Zeit verlieren, denn noch hat die Mannschaft nicht die Qualität, die Pesic von ihr verlangt. "Wir haben noch in jedem Spiel viel zu viele Ballverluste. Da merkt man uns an, dass wir noch nicht so gut eingespielt und erfahren genug sind."

Ob Dirk Nowitzki daran vielleicht etwas ändern könnte? Pesic lächelt und sagt: "Wir werden sehen, ob er noch mal Lust verspürt, mit uns zu spielen."

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