Der mysteriöse Metzelder-Rivale

Von Haruka Gruber
Schalkes Last-Day-Zugänge: Jose Manuel Jurado, Klaas-Jan Huntelaar, Nicolas Plestan (v.l.)
© Imago
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Mittelfeld: Jose Manuel Jurado

Alter: 24

Das hat er gekostet: ca. 11 Millionen Euro

So lange läuft sein Vertrag: 2014

Jose Manuel - wer? Nur wenigen in Deutschland ist der Name des neuen Schalke-Spielmachers geläufig, dabei gehörte Jurado in Spanien noch vor wenigen Jahren zu den größten Talenten überhaupt. Von Real Madrid ausgebildet und mit 19 Jahren in der Champions League eingesetzt, wechselte er 2006 wegen der drohenden Reservistenrolle für drei Millionen Euro zum Stadtrivalen Atletico.

Dort war er trotz 33 Spielen in der ersten Saison jedoch nie der unumschränkte Stammspieler, weswegen er sich 2008 nach Mallorca ausleihen ließ - und aufblühte. Statt im flachen 4-4-2 bei Atletico auf dem linken Flügel aushelfen zu müssen, wurde Jurado auf seiner Lieblingsposition hinter der Spitze aufstellt und überzeugte mit neun Toren und zehn Assists. Sein Durchbruch.

Nach einem Jahr kehrte er nach Madrid zurück, wo er den auslaufenden Vertrag im Herbst 2009 bis 2013 verlängerte. Seine Bilanz in der Vorsaison: 38 Liga-Spiele, 29-mal in der Startelf, sieben Tore, fünf Vorlagen. Im gewonnenen Europa-League-Finale gegen Fulham wurde er lediglich eingewechselt.

"Jurado passt perfekt zum deutschen Fußball. Er ist schnell, spritzig und fußballerisch überragend", sagt Spanien-Experte Moar. Auf Schalke wird Magath voraussichtlich auf sein bevorzugtes 4-4-2 in der Raute umstellen, mit Jurado als Zehner. In einem flachen 4-4-2 würde er linksaußen beginnen.

Moar: "Als Außenstürmer ist er gut, am stärksten ist er aber als hängende Spitze zwischen der gegnerischen Verteidigung und der Mittelfeld-Reihe. Dort fühlt er sich am wohlsten und dort kommt sein Risikofußball auch am besten zum Tragen."

Mittelfeld: Ciprian Deac

Alter: 24

Das hat er gekostet: 3 Millionen Euro

So lange läuft sein Vertrag: 2013

Parallelen mit Edin Dzeko drängen sich auf: Beide spielten in einer unterklassigen osteuropäischen Liga (Dzeko in Tschechien, Deac in Rumänien), beide sind Offensivspieler, beide wurden von Magaths Co-Trainer Bernd Hollerbach entdeckt - und beide waren bemerkenswert kostspielig (Dzeko vier Millionen, Deac drei).

Während Dzeko in Teplice aber immerhin mit einer starken Torquote überzeugte, stach Deac in der international drittklassigen rumänischen Liga statistisch nicht heraus. Umso erstaunlicher der Transfer. 2009/2010 gelangen dem Rumänen für Meister Cluj nur sechs Scorer-Punkte (zwei Tore, vier Vorlagen), 2008/2009 kam er in der Champions League lediglich in zwei der sechs Gruppen-Spiele zum Einsatz - jeweils als Einwechselspieler.

Aber: "Wir haben Cluj wegen eines Stürmers mehrfach beobachten lassen und auch Bernd Hollerbach war vor Ort. Als er wiederkam, sprach er nicht von einem Stürmer, sondern nur von Deac", sagt Magath, der seinen Neuzugang als Zehner oder als offensiven Flügelspieler einplant.

Deac ist ein ziemlicher Spätentwickler. Noch mit 22 Jahren spielte er auf Leihbasis bei Oţelul Galaţi, wo er keinen bleibenden Eindruck hinterließ, in Cluj ist er erst seit der Vorsaison eine Stammkraft und sein Debüt in der rumänischen Nationalmannschaft folgte erst in diesem Jahr.

Sein rumänischer Landsmann Sergiu Radu, der von Magath in Wolfsburg trainiert wurde, traut Deac dennoch den Durchbruch zu. "Er hat großes Potenzial, ist technisch und läuferisch sehr stark. Er muss aber physisch zulegen", erklärt Radu gegenüber SPOX. "Magath ist der richtige Mann für ihn, er kann gut mit jungen Spielern umgehen. Bei Dzeko hat es ja schon einmal perfekt geklappt."

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